Nachrichten

Azubis packen aus: Lob und Kritik für deutsche Ausbildungsbetriebe

Martin Poreda

Billige Arbeitskraft oder Sprungbrett für eine weitere Karriere: Wie beurteilen deutsche Lehrlinge die Ausbildungsqualität von Betrieben? Jugendliche teilen ihre persönlichen Erfahrungen am Arbeitsplatz über das Internetportal www.kununu.com mit. Ein Blick auf die Bewertungen gibt Aufschluss, wie es den Azubis im Arbeitsalltag tatsächlich so geht – viele positive, aber auch kritische Stimmen lassen aufhorchen: „Von „Der Knaller! Einen besseren Ausbilder gibt es für mich nicht!“ bis hin zu „Schamlos ausgenutzt!“ wird berichtet.

Brennpunkt Berufsbildung: Immer mehr Unternehmen kämpfen mit der Besetzung von Ausbildungsstellen, kleinere Betriebe sowie bestimmte Berufe sind in ihrer Existenz bedroht. Die jüngsten Mitarbeiter eines Unternehmens erfordern jedoch eine verantwortungsvolle Betreuung. Viele Ausbilder nehmen ihre Sorgfaltspflicht dementsprechend ernst und setzen neben der fachlichen Ausbildung auf eine persönliche, individuelle Ansprache ihrer Schützlinge. Manche Unternehmen hingegen vernachlässigen ihre Ausbildungspflicht und sehen in Azubis eine preiswerte Arbeitskraft.

 

Was die Jugendlichen selbst im Laufe ihrer Ausbildung erleben, kann nun erstmals nachgelesen werden: Das Internetportal www.kununu.com wird von deutschen Azubis eifrig genutzt, um den eigenen Ausbildungsbetrieb Noten zu verpassen, aber auch um Lob oder Kritik anonym auszusprechen. Mehr als 3.000 Bewertungen zu  Ausbildungsbetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bereits vorhanden. In persönlichen Kommentaren berichten die Azubis über ihren Arbeitsalltag.

Azubis sprechen Klartext

Was den Auszubildenden wirklich wichtig ist, zeigen die persönlichen Kommentare:

„Der Knaller! Einen besseren Ausbilder gibt es für mich nicht!“ (KFC Kentucky Fried Chicken), „Ich fühle mich aufgehoben und erwünscht.“ (Commerzbank AG),

„Die Ausbilder nehmen sich in regelmäßigen Terminen Zeit für die Azubis.“ (SMA Solar Technology), freuen sich Azubis der genannten Unternehmen.

Positive Erfahrung sammelten auch andere Jugendliche: „Man darf schon früh sehr selbständig arbeiten und bekommt einen umfassenden Einblick in viele unterschiedliche Bereiche.“ (adevis Personalkultur), „Das Betriebsklima ist echt super. Die meisten Manager bieten einem direkt das ‚Du’ an und reden mit einem auf  Augenhöhe.“ (Medtronic GmbH), „Die Ausbildung macht unendlich viel Spaß, ich habe noch nie so viel in so kurzer Zeit gelernt.“ (DFS Deutsche Flugsicherung GmbH). Auch ein Azubi aus der Banken-Branche kann seinen Ausbildungsbetrieb Lob aussprechen: „Hier stehe ich als Mensch im Vordergrund, man interessiert sich für meine Geschichte, wie es mir geht und vor allem für mich.“ (Kasseler Bank eG Volksbank Raiffeisenbank). Ein Jugendlicher, der seine Ausbildung bei einem Personalberater absolviert, schreibt begeistert: „Man fühlt sich nicht wie ein Azubi, eher wie ein Teil vom großen Ganzen.“ (Peiniger Personalberatung GmbH).

 

Ein respektvoller Umgang, eine abwechslungsreiche Tätigkeit sowie eine persönliche Zuwendung stehen für die Jugendlichen im Vordergrund. Dass es auch anders zu geht, beweisen die Erfahrungsberichte weiterer Azubis: „Daumen nach unten! Man ist drei Jahre mehr Hilfsarbeiter als Auszubildender und nach der Ausbildung gibts einen Hungerlohn.“ (Dresselhaus GmbH), „Als Azubi ist man der Depp vom Dienst und wird nur ausgenutzt!“ (Schuhhaus Raab), berichten betroffene Lehrlinge, die in Handelsunternehmen beschäftigt sind. Über mangelnden Respekt schreibt ein Azubi, der bei einem Transportmittel-Hersteller arbeitet: „Als Azubi nur scheinbar respektiert, aber hinten rum leider nicht für voll genommen. Durch diverse Sprüche zur Zielscheibe gemacht.“ (Atlet Flurförderzeuge GmbH).
„Schamlos ausgenutzt!“ (Urban & Kemmler) sowie „Keiner der angeblichen Ausbilder, kümmert sich um einen. Man wird hingesetzt und als billige Arbeitskraft missbraucht.“ (Aktiv Medical) klagen Lehrlinge, die in einem Sanitätshaus arbeiten. Über die mangelhafte Ausbildung spricht ein Jugendlicher, der in einem IT-Unternehmen arbeitet: „Man muss sich selbst Sachen beibringen, da die Mitarbeiter keine Zeit für die Azubis haben.“ (NetPlans). Für Verwunderung sorgt ein Erfahrungsbericht von einem Azubi, der in einem Unternehmen arbeitet, welches technische Lehrsysteme – u.a. für Azubis – anbietet: „Ich musste aufschreiben – mit Uhrzeit, Dauer, Grund, Datum – wie lange und wie oft ich zur Toilette musste.“ (BBH Technische Anlagen GmbH).

 

kununu-Co Gründer und Geschäftsführer Martin Poreda appeliert an das Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen: „Für Unternehmen ist die Ausbildung von Jugendlichen ein wichtiger Schritt, um in Zeiten des bereits bestehenden Fachkräftemangels neue Talente selbst aufzubauen. Als jüngste Mitarbeiter eines Unternehmens benötigen Auszubildende jedoch verstärkte Aufmerksamkeit. Neben der fachlichen Ausbildung ist das Eingehen auf persönliche Bedürfnisse und ein wertschätzender Umgang besonders wichtig.“

Die Investition kommt der Wirtschaft zu Gute: Top ausgebildete Azubis sind eine Chance, um auch in Zukunft Unternehmen und Branchen zu sichern.

 

Azubi-Offensive von kununu.com

Seit rund einem Jahr haben Auszubildende die Möglichkeit, auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform www.kununu.com ihren Ausbildungsbetrieb zu bewerten. Dieses Feature kommt den Bedürfnissen von Jugendlichen und Arbeitgebern gleichermaßen entgegen: Azubis können an neutraler Stelle Feedback aussprechen, Unternehmen wiederum können gezielt auf Verbesserungsvorschläge ihrer jüngsten Mitarbeiter eingehen und so die Ausbildungsqualität erhöhen. Gleichzeitig werden Jugendliche mit Lehrambitionen auf interessante Arbeitgeber aufmerksam.

 

Link zu Ausbildung bewerten
http://www.kununu.com/bewerten/ausbildung

kununu GmbH
Tamara Katja Frast, PR & Social Media Manager
Telefon: +43 1 236 73 59-80
tamara.frast@kununu.com

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert