Karriere.at Umfrage: Streit unter Arbeitskollegen schlägt sich negativ auf die Produktivität in Unternehmen
Zwölf Prozent der Arbeitgeber hingegen sagen: „Es gibt keine Konflikte im Team“
Linz, 18. September 2012 – Streit unter Kollegen scheint in den meisten österreichischen Unternehmen an der Tagesordnung zu stehen: Laut einer Online-Umfrage der Jobbörse karriere.at unter 590 Arbeitnehmern, berichten insgesamt drei von vier Befragten von Konflikten zwischen Arbeitskollegen. Streit in Teams schlägt sich nicht nur auf die Gemüter der unmittelbar Beteiligten nieder. Jeder zweite Unternehmensvertreter ist sogar davon überzeugt, dass sich Reibereien unter Mitarbeitern negativ auf die Produktivität im Unternehmen auswirken.
Stressfaktor Arbeitskollegen: „Gibt es Probleme im Team?“, lautete die Frage des Jobportals karriere.at an seine User. Insgesamt drei von vier Umfrageteilnehmern gaben an, von Konflikten im Team zumindest zu wissen. So sagt jeder Vierte (25 Prozent), dass Streit im Unternehmen an der Tagesordnung stehe. Genauso viele (25 Prozent) berichten von Konflikten im Team, fügen aber hinzu, dass sie diese in der Regel ausdiskutieren. 24 Prozent halten sich nach eigener Aussage von Auseinandersetzungen fern. Lediglich ein Viertel der 590 Befragten (26 Prozent) empfindet das Verhältnis zu den Kollegen als durchwegs positiv.
Führungskräfte brauchen Mediator-Qualitäten
Interessante Ergebnisse lieferte die gleichzeitig durchgeführte Online-Befragung von karriere.at unter Unternehmensvertretern (Unternehmer, Führungskräfte und HR-Manager). Nur 12 Prozent der 207 Umfrageteilnehmer nehmen keine Konflikte in ihrem Team wahr. Ebenso viele (12 Prozent) gehen davon aus, dass sich Streitigkeiten unter Mitarbeitern von selbst regeln. 29 Prozent der Arbeitgebervertreter berichten hingegen, dass es von Zeit zu Zeit nötig sei, als Mediator zwischen Streitparteien einzugreifen. Und knapp jeder Zweite (47 Prozent) ist fest davon überzeugt, dass Konflikte sich negativ auf die Produktivität im Unternehmen auswirken.
Karriere.at Geschäftsführer Smid: „Konfliktkultur muss gewahrt bleiben“
„Meinungsverschiedenheiten unter Arbeitskollegen sind in den meisten Unternehmen an der Tagesordnung. Wenn dabei eine gewisse Konfliktkultur gewahrt bleibt und die Zusammenarbeit nicht darunter leidet, muss das nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein. Unter diesen Vorzeichen – und wenn es um Lösungsansätze gemeinsamer Probleme geht – können geordnet ausgetragene Konflikte bis zu einem gewissen Grad auch als Indiz für Einsatzbereitschaft von Mitarbeitern gesehen werden“, kommentiert Jürgen Smid, Geschäftsführer der Online-Jobbörse karriere.at, die Umfrageergebnisse. Werden allerdings Grenzen überschritten und Streitigkeiten finden auf persönlicher Ebene statt, sollte von den Führungskräften moderierend eingegriffen werden. Smid: „Streit unter Kollegen schlägt sich nicht nur auf das Betriebsklima, er wirkt sich auch negativ auf Kommunikationsflüsse aus, was wiederum ernsthafte Auswirkungen auf die Produktivität eines Betriebes haben kann.“
Das Umfrageergebnis im Detail:
Stressfaktor Kollegen: Gibt es Probleme im Team? (590 Arbeitnehmer)Konflikte im Team – ein Problem? (207 Arbeitgeber)
- Ständig. Streit ist an der Tagesordnung. 25 Prozent
- Es gibt Konflikte. Wir diskutieren diese aber aus. 25 Prozent
- Ich halte mich von Auseinandersetzungen fern. 24 Prozent
- Das Verhältnis ist in Ordnung. 26 Prozent
Konflikte im Team – ein Problem? (207 Arbeitgeber)
- Es gibt keine Konflikte im Team. 12 Prozent
- Selten. Diese regeln sich von selbst. 12 Prozent
- Manchmal muss man als Mediator eingreifen. 29 Prozent
- Produktivität leidet unter Streitigkeiten. 47 Prozent
Über karriere.at
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1 Comment
Gut, dass Sie darauf hinweisen: Streit muss nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein! So ist es ein wichtiges Zeichen für die innere Kündigung, dass man jedem Streit aus dem Weg geht.
In einer eigenen Untersuchung (veröffentlicht in „Change! Wut in positive Energie umwandeln“) habe ich übrigens herausgefunden, dass persönlicher Streit am Arbeitsplatz selten ist. Meist handelt es sich um das, was ich „strukturellen Ärger“ nenne: Grund für den Ärger der Mitarbeiter sind strukturelle Defizite der Organisation. Damit wird der Ärger zum besten Ansatzpunkt für produktive Veränderung. Auch deshalb ist Ärger an sich nicht schlecht: Er zeigt, wo es etwas zu verbessern gibt.
Schöne Grüße,
Christoph Burger