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„Personal & Gesundheitswirtschaft“: Medizinische Fachkräfte – schlechte Arbeitsbedingungen ade?

Prof. Dr .Benedikt Hackl
Prof. Dr .Benedikt Hackl

Köln. Das Gesundheitswesen krankt – und zwar insbesondere am Fachkräftemangel. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen deshalb ihre Arbeitsbedingungen verbessern und ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. In der Themenreihe „Personal & Gesundheitswirtschaft“ auf der Messe Zukunft Personal in Köln erfahren Personalverantwortliche aus dem Bereich Health Care am Mittwoch, 18. September, worauf es dabei ankommt: Neben Praxisbeispielen präsentiert Prof. Dr. Benedikt Hackl von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg die Ergebnisse einer Studie zu Erfolgsaussichten verschiedener Konzepte für die Mitarbeitergewinnung und -bindung.


„Besonders aus dem süddeutschen Raum gehen viele Fachärzte in die Schweiz, weil sie dort bessere Arbeitsbedingungen bei höherem Gehalt bekommen“, benennt Prof. Dr. Benedikt Hackl von der Dualen Hochschule BW ein Problem der Personalgewinnung im Gesundheitswesen. Wie Unternehmen und Organisationen auf Personalnot reagieren, untersucht der Referent der Zukunft Personal aktuell in einer vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst geförderten Studie, die er gemeinsam mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, dem Arbeitgeberverband BW und der zeb/ rolfes. schierenbeck GmbH umsetzt.

Mehr als 400 Betriebe haben an der zugrundeliegenden Befragung teilgenommen – darunter auch viele Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen. „Es ist zwar bekannt, dass hochqualifiziertes Personal knapp wird – insbesondere in vielen KMU und im Gesundheitswesen. Doch gerade die Maßnahmen, die kleine und mittelständische Unternehmen einführen, um den Personalbereich schlanker aufzustellen oder als Arbeitgeber zu punkten, sehen aus wie Kraut und Rüben“, hat der Professor beobachtet.

Benchmarking und Quickcheck für Messebesucher

Eine erste Auswertung der Gesamtergebnisse aus den Branchen Automotive und Maschinenbau, Energie und Logistik sowie Gesundheit ist bis Anfang September abgeschlossen. Kurz darauf führt Prof. Hackl erstmals die Resultate und Konsequenzen für Kliniken und Pflegeeinrichtungen in seinem Vortrag auf der Messe Zukunft Personal aus – eine ideale Gelegenheit für Personalmanager der Gesundheitswirtschaft, die eigene Organisation mit anderen Branchenvertretern zu vergleichen.

Die empirische Auswertung sowie die derzeit laufenden Best-Practice-Workshops mit Teilnehmern aus verschiedenen Städten Deutschlands fließen zudem ein in ein praktisches Handwerkszeug: Mithilfe eines „QuickChecks“, der auf den Best-Practice-Beispielen aus der Untersuchung basiert, können sich Betriebe individuell beraten lassen, wie sie bei der Gewinnung und Bindung der Mitarbeiter strategischer vorgehen. Für Personalverantwortliche aus dem Gesundheitswesen, die zum Vortrag am Mittwoch, 18. September, um 10.15 Uhr in die koelnmesse kommen, besteht die Möglichkeit, das unternehmensspezifische Vorgehen des QuickChecks gemeinsam mit den Verantwortlichen der Studie im persönlichen Dialog zu entwickeln.

Arbeitsbedingungen verbessern: Wertschätzung statt Stress

Die Personalnot in den Kliniken zieht sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge der Themenreihe „Personal & Gesundheitswirtschaft“. Ein Problem ist dabei etwa der akute Zeitmangel der Beschäftigten und ein Klinikalltag, in dem die nötige Wertschätzung für die Leistungen der Mitarbeiter fehlt. „Stress frisst Kommunikation“, meint Dr. Anne Katrin Matyssek, Lehrbeauftragte zu „Gesund führen“ und „Wertschätzung“ an der Universität Hannover. Sie führt aus, dass sich nicht einfach ein Schalter umlegen lässt, sondern Einrichtungen im Gesundheitswesen an der Sensibilisierung ihrer Beschäftigten für einen besseren Umgang arbeiten sollten. Sie präsentiert Ideen und praktische Ansätze, sein Gegenüber zu einer wertschätzenderen Haltung zu „verführen“.

Dass die körperlich-seelische Gesundheit der Mitarbeiter das A und O für den Erfolg von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen darstellt, betont Gerd Steffens, Leiter Personalwesen der Caritas Trägergesellschaft West. Um insbesondere den Herausforderungen des demografischen Wandels wirksam zu begegnen, hat er in seinem Haus die Führungskräfte mit ins Boot geholt: Sie haben die Aufgabe, die Mitarbeiter alters- und geschlechtersensibel zu fördern. Steffens skizziert, wie eine solche neue Führungskultur entstehen kann und welche Führungstechniken und Handlungskompetenzen Führungskräfte dafür erlernen sollten.

Ärztinnen binden und Personal altersgerecht entwickeln

Während im ärztlichen Dienst die Zahl der Ärztinnen zunimmt und bei Männern und Frauen unter den Beschäftigten die Ansprüche an die Work-Life-Balance steigen, wird in der Pflege der Kampf um Nachwuchskräfte insgesamt härter. Dr. Andrea Rothe von der Stabsstelle Betriebliche Gleichbehandlung am Städtischen Klinikum München setzt vor diesem Hintergrund den Hebel beim Gender- und Diversity-Management an und berichtet über Synergie-Effekte für Personalbindung und Mitarbeiterzufriedenheit. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt Jutta Kappel, Personalleiterin des Katholischen Hospitalverbunds Hellweg ins Visier: Sie zeigt auf, wie eine familienfreundliche Arbeitsplatzkultur gelingt.

Zeitdruck, zunehmende administrative Verpflichtungen und häufige Unterbrechungen – die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern sind für viele Mitarbeiter belastend. Aufgrund der demografischen Entwicklung verschärft sich die Situation: Das Durchschnittsalter der Beschäftigten nimmt ebenso zu wie – als Folge der steigenden Lebenserwartung – die Patientenfallzahl und die Patientenfallschwere. Josef Hug, Prokurist und Pflegedirektor des Städtischen Klinikums Karlsruhe setzt deshalb auf ein ganzheitliches Personalentwicklungskonzept, das er in Köln vorstellt: Je nach Lebensphase und den damit verbundenen individuellen und persönlichen Bedürfnissen bietet das Klinikum entsprechende Werkzeuge für Karriereplanung, flexible Arbeitszeiten, Qualifizierung & Co.

Das komplette Programm der Themenreihe „Personal & Gesundheitswirtschaft“ finden Interessierte unter www.personalundpflege.de. Weitere Informationen zum QuickCheck Mitarbeitergewinnung und -bindung können Health-Care-Vertreter über die E-Mail hackl@dhbw-ravensburg.de anfordern.

Über die Messe Zukunft Personal
Vom 17. bis 19. September 2013 öffnet die Zukunft Personal, Europas größte Fachmesse für Fragen rund um das Thema Personal in Unternehmen, bereits zum 14. Mal ihre Tore. Der Veranstalter erwartet rund 16.000 Personalverantwortliche aus dem In- und Ausland, die sich in Köln über Strategien und Lösungen für das Personalmanagement informieren. Bekannt ist die Messe insbesondere für ihr umfangreiches Vortragsprogramm. Das Themenspektrum reicht von Recruiting und Retention über Leadership-, Weiterbildungs-, Arbeitsrechts- und Softwarefragen bis hin zur Zukunft der Arbeitswelt.

Über spring Messe Management GmbH
spring Messe Management veranstaltet Fachmessen für Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, Job and Career und den Public Sector. Langjährige Messe-Erfahrung, thematische Expertise und nachhaltige Kundenorientierung machen die Veranstaltungen von spring zu etablierten Branchenplattformen. spring-Fachmessen sind Seismographen für neue Produkte, Ideen und Managemententwicklungen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG ist in vier Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland.

Pressekontakt:

Stefanie Hornung
Pressesprecherin „Zukunft Personal“
Tel. +49 621 70019-205
E-Mail: s.hornung@messe.de

spring Messe Management GmbH
Güterhallenstraße 18a
68159 Mannheim
Internet: www.zukunft-personal.de

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