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Schlechte Bildung gefährdet den Wohlstand – neues Buch der Bildungsökonomen Ludger Wößmann (ifo), Eric Hanushek (Stanford) und Paul Peterson (Harvard)

Eric Hanushek
Eric Hanushek

München – In dem soeben erschienenen Buch „Endangering Prosperity – A Global View of the American School” zeigt ifo-Forscher Ludger Wößmann zusammen mit ifo-Forschungsprofessor Eric Hanushek von der Stanford University und Paul Peterson von der Harvard University, dass schlechte Bildungsleistungen den zukünftigen Wohlstand gefährden. Sie analysieren das enttäuschende Abschneiden der meisten US-Bundesstaaten im internationalen Vergleich. Darauf aufbauend zeigen sie das riesige Potenzial für die US-Wirtschaft auf, das in einer Verbesserung der Bildungsleistungen im US-Schulsystem liegt.

Eric Hanushek, der führende Bildungsökonom der USA, kommentiert: „Die Defizite der öffentlichen Schulen in den USA sind ein ernstes Anliegen der Eltern und Politiker. Aber sie sollten ein Anliegen aller Amerikaner sein, weil eine globalisierte Welt neuen Wettbewerb um Talente, Märkte, Kapital und Möglichkeiten schafft.“

 

Im Vorwort des Buches äußert sich der ehemalige US-Finanzminister und Präsident der Harvard Universität, Lawrence H. Summers: „Aufzuzeigen, dass Leistungsniveaus, die vielen amerikanischen Pädagogen als unvorstellbar erscheinen, regelmäßig in anderen Teilen der Welt erreicht werden, kann und sollte ein starker Ansporn für Verbesserungen der amerikanischen Bildung sein. Darum ist dieses Buch so wichtig.“

 

Beispielsweise liegen die USA beim Anteil der Schüler, die in Mathematik das Niveau „kompetent“ erreichen, nur auf dem 32. Platz. Selbst die am meisten begünstigte Gruppe derer, deren Eltern einen College-Abschluss besitzen, schneidet nicht wesentlich besser ab. Harvard-Forscher Peterson erklärt: „Wenn wir die US-Leistungen auf das Niveau von Kanada heben könnten, würde das einen Anstieg der durchschnittlichen Löhne um 20 Prozent für jedes Jahr im weiteren Verlauf des Jahrhunderts bedeuten.“

 

Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungs- und Innovationsökonomik, ergänzt: „Auch für Deutschland gilt: Schlechte Bildungsleistungen sind wohlstandgefährdend.“ Deshalb sind die leichten Fortschritte, die Deutschland seit dem PISA-Schock erreicht hat, so wichtig. Aber bis zur internationalen Spitze ist es für Deutschland ebenfalls noch ein weiter Weg.

 

Der ehemalige US-Außenminister George P. Shultz lobt das Buch: „Amerika sieht sich vielen Belastungen gegenüber, von dem Erreichen eines langfristig ausgeglichenen Budgets zur Aufrechterhaltung unserer starken nationalen Sicherheit. Hanushek, Peterson und Wößmann zeigen überzeugend, dass diese Belastungen dramatisch verringert werden könnten, indem wir unsere Schulen verbessern.“

 

Das Buch, das die Ergebnisse des nationalen US-Tests NAEP mit der internationalen PISA-Studie zusammenbringt, wurde von den drei Autoren gerade bei der Brookings Institution in Washington der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Über das ifo Institut

Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut seit seiner Gründung im Januar 1949. Es hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins und ist als gemeinnützig anerkannt. Das ifo Institut ist eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Europa und zugleich das in den deutschen Medien am häufigsten zitierte. Es ist durch einen Kooperationsvertrag eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verbunden und hat seit 2002 den Status eines „Instituts an der Universität München“. In der CESifo-Gruppe kooperiert das ifo Institut sehr eng mit dem Center for Economic Studies (CES) und der CESifo GmbH. CESifo ist auch die Marke, unter der die internationalen Aktivitäten der gesamten Gruppe gebündelt werden.

 

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