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Deutsche Start-up-Szene bleibt in Bewegung

  • Niklas Veltkamp
    Niklas Veltkamp

    Jedes fünfte Start-up denkt über den Umzug in eine andere Stadt nach

  • In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ziehen besonders viele einen Standortwechsel in Erwägung

Berlin, Hamburg und München sind bei Gründern besonders beliebt, aber die deutsche Start-up-Szene bleibt in Bewegung. Jedes vierte Start-up in Deutschland (22 Prozent) denkt darüber nach, den Standort in eine andere Stadt zu verlagern. Dabei haben nur 2 Prozent bereits ganz konkrete Planungen für einen Umzug, 20 Prozent stellen derzeit nur Überlegungen an. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Gründer sagen, dass ein Umzug für sie momentan kein Thema ist, 12 Prozent schließen ihn sogar grundsätzlich aus.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern. „Start-ups werden häufig aus persönlichen Gründen in der Nähe von Freunden und Familie gegründet. Wenn das Start-up wächst und beginnt sich erfolgreich am Markt zu etablieren, spielen Kriterien wie Zugang zu Investoren, qualifiziertem Personal, Kunden und Absatzmärkten eine größere Rolle – da hilft dann häufig nur ein Umzug“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp.

 

Zwischen den Bundesländern gibt es dabei deutliche Unterschiede. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gibt es die größte Bereitschaft zu einem Standortwechsel. Mehr als jedes dritte Start-up (36 Prozent bzw. 35 Prozent) denkt über einen Umzug nach. In den Start-up-Metropolen ist der Umzugswunsch deutlich geringer. In München denken 16 Prozent der Start-ups über eine Verlagerung des Geschäfts in eine andere Stadt nach, in Berlin sind es 15 Prozent.

 

Die Hamburger Gründer sind ihrer Stadt am treuesten – nur 8 Prozent tragen sich mit dem Gedanken, der Hansestadt den Rücken zu kehren. „Während Start-ups innerhalb von Deutschland häufig an einen Umzug in einer der großen Städte Berlin, München und Hamburg denken, steht bei den Start-ups in diesen Städten eher eine Verlagerung ins Ausland zur Debatte“, so Veltkamp. „Größere Finanzierungsrunden sind insbesondere mit einem Standort in den USA leider immer noch deutlich einfacher als in Deutschland. Wir müssen die Rahmenbedingungen für Investoren verbessern und mehr Wachstumskapital nach Deutschland holen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass erfolgreiche und besonders schnell wachsende Start-ups Deutschland aus verständlichen Gründen den Rücken kehren.“

 

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des BITKOM durchgeführt hat. Dabei wurden 227 Gründer von IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete „Können Sie sich vorstellen mit Ihrem Start-up in eine andere Stadt umzuziehen, d.h. den Standort zu wechseln?“

 

 

 

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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