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Arbeiten in der Modebranche: Die meisten wollen zu Adidas, die wenigsten zu Primark

Adidas ist Deutschlands beliebtester Mode-Arbeitgeber. Auf den nächsten Plätzen im Image-Ranking folgen die PVH-Gruppe (u.a. Tommy Hilfiger, Calvin Klein) und der Hosenspezialist Brax. Das ist das Ergebnis der Studie „Working in Fashion 2018“ der TextilWirtschaft (dfv Mediengruppe). Beteiligt haben sich mehr als 3600 Mitarbeiter und Nachwuchskräfte der Modebranche. Sie haben eine Vorauswahl aus insgesamt 40 Unternehmen von Adler bis Zalando in zehn verschiedenen Kategorien bewertet, u.a. Gehaltsniveau, Aufstiegschancen und attraktive Produkte.


Adidas liegt mit einer Zustimmung von 56,7% im Gesamtranking vorn und hat besonders in den Kategorien Gehaltsniveau, Aufstiegschancen, Weiterbildung und internationales Arbeiten gepunktet. Die PVH-Gruppe kommt auf 54% und ist in den Kategorien attraktive Produkte und Zukunftspotenzial ganz vorne gelandet. Brax (51,5%) ist die Nummer eins bei sozialer Verantwortung, Betriebsklima und Work-Life-Balance.

Am wenigsten attraktiv für einen Job in der Modebranche ist der Discounter Primark (13,6%), der vor allem in den Kategorien Betriebsklima und soziale Verantwortung auf dem letzten Platz landet. Nur knapp vor Primark landen Karstadt (13,7%) und der Bekleidungsfilialist Adler (16,8%).

Insgesamt zeigt sich, dass das Image eines Unternehmens den Arbeitnehmern sehr wichtig ist. So stimmen 83% der Befragten der Aussage zu: „Ich lege viel Wert darauf, dass das Unternehmen, in dem ich arbeite, ein gutes Image hat.“ Dabei gehören soziale Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften inzwischen zu den Kriterien, die bei einem Arbeitgeber besonders wichtig sind, sagen 94% der Befragten. Ganz vorn liegen mit einem Wert von jeweils 100% ein gutes Betriebsklima, ein gutes Gehalt und ein sicherer Arbeitsplatz.

Das jährliche Durchschnittsgehalt für die Festangestellten der Branche liegt laut TW-Befragung bei 50.700 Euro brutto. Damit ist die Mehrheit der Befragten unzufrieden. „Ich finde das von meinem Arbeitgeber gezahlte Gehalt für meine Tätigkeit angemessen“, sagen nur 44% der Studienteilnehmer. Und obwohl das Geld nicht das Wichtigste sei, ist „zu wenig Gehalt“ der häufigste Grund für den Wechsel des Arbeitgebers, über den fast die Hälfte der Befragten zumindest gelegentlich nachdenkt. Insgesamt aber ist den Mitarbeitern der Spaß an der Arbeit wichtiger als die Höhe der Bezahlung. „Gut zu verdienen, ist nicht das Wichtigste. Die Arbeit muss in erster Linie Spaß machen“, sagen 76% der Mitarbeiter.

Mit den Urlaubsregelungen sind die meisten Mitarbeiter der Branche zufrieden. Die Mehrheit der Befragten (61%) hat 30 Urlaubstage im Jahr. Und mehr als drei Viertel finden die Zahl ihrer Urlaubstage ausreichend. Jeder Zweite hat zu bestimmten Zeiten Urlaubssperre und für jeden Vierten sind diese Zeiten ungünstig. „Drei Wochen Urlaub am Stück sind bei mir kein Problem“, sagen 53%. Und nur bei einem Drittel der Befragten gestalten sich die Abstimmungsprozesse mit den Kollegen schwierig. Urlaubsgeld gibt es nur in jedem zweiten Unternehmen und die Möglichkeit zu unbezahlter Freizeit haben nur 39% der Befragten. Nur wenige (13%) haben schon mal Urlaubstage verfallen lassen. Und 69% der Studienteilnehmer können ihre nicht genutzten Tage ins Folgejahr übertragen. In der Regel bis zum Ende des ersten Quartals.

Die TW hat erstmals in der jährlich durchgeführten „Working in Fashion“-Studie die Mitarbeiter zu ihren Erfahrungen mit den derzeit laufenden Umbrüchen aufgrund der Digitalisierung befragt. Überraschend ist, dass nur 62% aller Befragten bislang überhaupt Veränderungen durch die digitale Transformation spüren. Dabei sehen sich die Beschäftigten in den großen Unternehmen, bei denen fast drei Viertel der Aussage zustimmten, stärker betroffen als die Belegschaft kleinerer Firmen, von denen das nur jeder Zweite bestätigt. Alarmierend ist, dass nur jeder Zweite sein Unternehmen gut aufgestellt sieht für die derzeitigen Herausforderungen. Aber persönlich fühlen sich 73% der Befragten gut qualifiziert für die Veränderungen.

Der detaillierte Bericht zur TW-Studie „Working in Fashion 2018“ mit einem Gesamtranking der 40 Arbeitgeber in den einzelnen Kategorien ist ab Mittwoch, 23. Mai 18 Uhr, in der TextilWirtschaft auf dem Smartphone oder Tablet für Android sowie iOS und ab Donnerstag, 24. Mai, in der gedruckten Ausgabe zu lesen. Außerdem gibt es erstmals einen fast 500 Seiten starken Expertenband zur Studie für alle HR-Profis. Er kann für 498 Euro plus MwSt. mit dem Kennwort „WIF 2018“ unter der Email-Adresse: redaktiontw@textilwirtschaft.de bestellt werden.

Mehr Informationen zu den Studien, Markt- und Imageanalysen der TW sind auf www.texilwirtschaft.de/research zu finden.

www.dfv.de

Die TextilWirtschaft-Medien umfassen das gesamte Spektrum der Modeberichterstattung und beleuchten sämtliche Facetten des Textil- und Bekleidungsmarktes auf allen wichtigen Schauplätzen. Jederzeit und überall versorgt die TextilWirtschaft (TW) Entscheider mit relevanten Branchen-Informationen: wöchentlich in Print und auf dem iPad, täglich digital oder persönlich während einer Veranstaltung. Über 35 Journalisten und Korrespondenten berichten aus den europäischen Mode-Metropolen über das Geschehen innerhalb der Branche – von der Produktidee über die Vertriebs-Strategie bis hin zum Abverkauf. www.textilwirtschaft.de
Die dfv Mediengruppe mit Sitz in Frankfurt am Main gehört zu den größten konzernunabhängigen Fachmedienunternehmen in Deutschland und Europa. Ihr Ziel ist es, Menschen in ihrem Beruf und ihrem Geschäft erfolgreicher zu machen. Mit ihren Töchtern und Beteiligungen publiziert sie über 100 Fachzeitschriften für wichtige Wirtschaftsbereiche. Das Portfolio wird von über 100 digitalen Angeboten sowie 400 aktuellen Fachbuchtiteln ergänzt. Über 140 kommerzielle Veranstaltungen, beispielsweise Kongresse und Messen, bieten neben Informationen auch die Chance zu intensivem Netzwerken. Die dfv Mediengruppe beschäftigt über 950 Mitarbeiter im In- und Ausland und erzielte 2017 einen Umsatz von 144,4 Millionen Euro.