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Wie netzwerken deutsche Arbeitnehmer?

Eine Studie von Viking hat die Networking-Angewohnheiten der Deutschen untersucht.

Zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer netzwerken nicht aktiv, obwohl 70 Prozent glauben, dass es wichtig für die Karriere ist. Das ist das Ergebnis einer Studie des Büromittellieferanten Viking. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll wurden 1.000 deutsche Arbeitnehmer dazu befragt, ob sie Business Networking betreiben, was sie dafür tun, wie aktiv sie sind und welche Chancen sich daraus für ihre Karriere ergeben haben.

Die drei beliebtesten Arten zu netzwerken sind laut der Studie Arbeitskonferenzen (33 Prozent), mit Kontakten auf Linkedin oder Xing sprechen (32 Prozent) sowie mit Kollegen zu Events zu gehen (29 Prozent).

Methodik der Bewertung
Netzwerk

Frauen und Männer netzwerken unterschiedlich

Sowohl Frauen als auch Männer erhoffen sich durch Business Networking vor allem, Leute aus der gleichen Branche kennenzulernen (50 Prozent), Menschen zu treffen, die in einer ähnlichen beruflichen Situation sind (42 Prozent) oder in Kontakt mit Personen zu kommen, die für Personalentscheidungen zuständig sind (21 Prozent).

Allerdings netzwerken Frauen generell weniger als Männer. Fast 75 Prozent der Frauen gaben an, nicht aktiv zu netzwerken, das sind 15 Prozent mehr als unter den männlichen Befragten. Auch die Motive sind unterschiedlich. 25 Prozent Mann netzwerkt, um Personen kennenzulernen, die Personalentscheidungen treffen, bei den Frauen sind es nur 15 Prozent. Sie erhoffen sich dagegen eher, durch Netzwerken Gleichsinnte oder Mentoren kennenzulernen.

Außerdem waren 20 Prozent der Männer schon auf einer Rekrutierungsmesse, allerdings nur 11 Prozent der Frauen. In puncto Gleichberechtigung ist hier noch Verbesserungsbedarf: Männer bekommen auf den Messen in 42 Prozent der Fälle eine Karrierechance geboten, während es bei Frauen nur 30 Prozent sind.

Millennials sind erfolgreiche Netzwerker

Die 18- bis 34-Jährigen sind beim Networking die erfolgreichste Altersgruppe: Fast 60 Prozent der Millennials sind aktive Netzwerker. Diese Altersgruppe ist beim Netzwerken außerdem besonders erfolgreich. 64 Prozent haben bei einer Rekrutierungsmesse schon ein Bewerbungsgespräch, einen Job oder eine Beförderung angeboten bekommen. Die durchschnittliche Erfolgsrate unter allen Teilnehmern liegt „nur“ bei 40 Prozent – damit sind Rekrutierungsmessen aber immer noch die effektivste Networking-Methode.

Auch das familiäre Umfeld ist gerade bei Millennials von Bedeutung: Die Hälfte von ihnen hat über die eigenen Eltern Karrierechancen erhalten, jeder Sechste sogar einen Job.

Auch subtiles Networking zählt

Diejenigen, die angaben, dass sie nicht aktiv netzwerken, gaben als Gründe vor allem an, dass sie zu wenig Zeit zu hätten (30 Prozent), dass keine Events in ihrer Nähe wären (11 Prozent) oder dass sie nicht interessiert seien (36 Prozent). Untätig sind viele von ihnen aber trotzdem nicht. Knapp die Hälfte der Teilnehmer insgesamt trifft sich nämlich mindestens einmal im Jahr mit ehemaligen Kollegen oder beruflichen Kontakten, um über ihre Arbeit zu sprechen.

Vor allem die Pflege beruflicher Kontakte kann für die Karriere hilfreich sein: 34 Prozent bekamen dadurch ein Bewerbungsgespräch, einen Job oder eine Beförderung angeboten. Außerdem zeigten sich Deutsche in der Studie durchaus hilfsbereit. Fast jeder Dritte Deutsche hat schon einmal andere bei ihrer Karriere unterstützt. 41 Prozent wären bereit dazu, wenn sich ihnen die Gelegenheit böte.

Der Artikel ist zuerst erschienen auf www.humanresourcesmanager.de

 

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