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Ausländische MINT-Kräfte sichern deutschen Wohlstand

Axel Plünnecke

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamt zeigen, dass ausländische Männer und Frauen einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in vielen Berufen leisten. Auch zur nachhaltigen Sicherung des Wohlstands werden Zuwanderer immer wichtiger, zeigen Analysen des IW. Deutschland muss in den nächsten Jahren einige große Aufgaben meistern, um seinen Wohlstand zu sichern: Die Bevölkerung altert, die Digitalisierung beschäftigt unzählige Unternehmen, und die Dekarbonisierung gilt ohnehin als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Dafür braucht es Innovationen – und die entstehen meist in Forschungsabteilungen.

Rund 83 Prozent der Erwerbstätigen in diesen Bereichen sind sogenannte MINT-Kräfte, haben also eine Berufsausbildung oder ein Studium in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik. Umso wichtiger ist es, diesen Bereich zu stärken.

220.000 zusätzliche MINT-Kräfte für Forschung

Hinzu kommt: In den kommenden Jahren wird der MINT-Bedarf stark zunehmen, dafür sorgt auch der demografische Wandel. Die Digitalisierung führt bereits heute zu einem stark steigenden Bedarf an Informatikern. Technologische Innovationen ermöglichen die Dekarbonisierung – MINT-Kräfte forschen und entwickeln in diesem Bereich. Um diese Innovationskraft zu stärken, muss Deutschland die Forschungsausgaben auf etwa 3,5 Prozent des BIP erhöhen. Nach IW-Berechnungen fehlen dann 220.000 MINT-Kräfte.

Jeder fünfte MINT-Akademiker ist zugewandert

Viele Zuwanderer, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind, arbeiten heute als MINT-Kräfte und stärken so die Innovationskraft. Auswertungen der IW-Patentdatenbank zeigen, dass der Anteil von Erfindern mit ausländischen Wurzeln in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Der Anteil der zugewanderten MINT-Kräfte an allen erwerbstätigen MINT-Kräften hat ebenfalls stark zugelegt: Im Jahr 2011 beispielsweise hatten rund 14 Prozent der MINT-Akademiker einen Migrationshintergrund. 2017 waren es bereits mehr als 20 Prozent.

Insgesamt waren im Jahr 2017 rund 597.700 zugewanderte MINT-Akademiker und 1.389.300 zugewanderte beruflich qualifizierte MINT-Kräfte in Deutschland beschäftigt. Insgesamt tragen allein die zugewanderten MINT-Kräfte zu einem Wertschöpfungsbeitrag von rund 195,7 Milliarden Euro pro Jahr bei.

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