Hürden bei der Erstellung eines Arbeitszeugnisses
Neben dem Anschreiben und Qualifikationsnachweisen wie zum Beispiel dem Abschlusszeugnis sind auch Arbeitszeugnisse noch immer Herzstück vieler Bewerbungen. Doch die Erstellung und Bewertung eines Arbeitszeugnisses sind nicht immer einfach.
Die Bedeutung des Arbeitszeugnisses im modernen Bewerbungsprozess
Zunächst stellt sich die Frage, welche Bedeutung dem Arbeitszeugnis überhaupt noch zukommt. Zahlreiche Arbeitszeugnisse werden mittlerweile von dem Arbeitnehmer selbst verfasst und lediglich von dem Arbeitgeber unterschrieben. Dieser hat keinerlei Interesse, dem ausscheidenden Arbeitnehmer die weitere Zukunft zu blockieren und agiert selten kritisch. Diese Erkenntnis ist auch bei HR-Abteilungen angekommen.
Dennoch ist das Arbeitszeugnis weiterhin wichtig. Fehlende Arbeitszeugnisse sind noch immer untrügliche Zeichen von schweren Zerwürfnissen mit früheren Arbeitgebern und somit ein Alarmsignal für jeden Personaler. Ebenso werden fehlerhafte oder unübliche Formulierungen behandelt. Daher sollten Arbeitnehmer darauf achten, vollständige und entsprechend formulierte Arbeitszeugnisse zu erhalten.
Worauf muss bei einem Arbeitszeugnis von Arbeitnehmern geachtet werden?
Arbeitszeugnisse müssen wohlwollend formuliert sein. Negative Ausführungen werden oft von Arbeitsgerichten kassiert, wenn das Arbeitszeugnis Verhandlungsgegenstand wird. Daher weisen diese einen positiven Grundton auf. Um die genaue Einordnung der eigenen Leistungen zu erkennen, sollte auf einige Schlüsselformulierungen geachtet werden.
Die Verwendung von Begriffen wie „stets“, „immer“ und „jederzeit“ weisen auf eine gute Bewertung hin. Fehlen diese Begriffe, so erachtete der frühere Arbeitgeber die Leistung eher als mittelmäßig oder schwankend.
Auf Adjektive und Adverbien ist zu achten. „Der Arbeitnehmer erbrachte die Leistung zu unserer Zufriedenheit“ entspräche trotz der positiven Formulierung im Schulsystem wohl etwa einem „ausreichend“, da diese Elemente fehlen. „Der Arbeitnehmer erbrachte die Leistung zu unserer vollen Zufriedenheit“ stellt im Vergleich hierzu eine deutlich positivere Formulierung dar. Die Verwendung von Superlativen kennzeichnet Bestnoten. Formeln, welche nicht den Erfolg, sondern den Versuch loben, sind, ungeachtet ihrer weiteren Ausgestaltung, schlechte Urteile über die Leistung des Arbeitnehmers.
Ebenso sind jene Formulierungen zu erachten, welche lediglich das Fehlen von negativen Eigenschaften herausstellen. „Im Umgang mit Kollegen traten keine Schwierigkeiten auf“ ist beispielsweise ein vernichtendes Urteil über die kollegiale Zusammenarbeit.
Eine Schlussformel, in welchem dem Arbeitnehmer z.B. für die Zusammenarbeit oder Leistung gedankt wird, deutet auf ein gutes Arbeitszeugnis hin.
Worauf sollte ein Arbeitgeber bei der Erstellung eines angemessenen Arbeitszeugnisses achten?
- Inhalt eines Arbeitszeugnisses
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis sollte Informationen bezüglich der Position, des Aufgabenbereichs und des Fachwissens enthalten. Darüber hinaus sollten einige Eigenschaften des Arbeitnehmers beschrieben werden, wie Belastbarkeit, Zuverlässigkeit, Auffassungsgabe oder ähnlichem. Eine Schlussformel sollte ebenso vorhanden sein, wenn dem Arbeitnehmer ein gutes Arbeitszeugnis ausgestellt werden soll. Private Informationen und Informationen bezüglich der Gesundheit des Arbeitnehmers sind in einem Arbeitszeugnis unangebracht.
- Form eines Arbeitszeugnisses
Ein Arbeitszeugnis muss auf Papier, nach Möglichkeit dem Briefpapier des Unternehmens, verfasst werden. Ebenso muss es von einem Vorgesetzten unterschrieben werden. Ist dies nicht möglich, so genügt die Unterschrift eines Vertretungsbevollmächtigten des Vorgesetzten. Es muss Angaben zum Datum und Ort des Verfassens aufweisen und höchstens zwei DIN A4 Seiten lang sein. Es darf keine Verschmutzungen oder ähnliches aufweisen. Arbeitsgerichte haben auch solche Arbeitszeugnisse zurückgewiesen, welche z.B. durch Faltung auf einen postalischen Versand hinweisen könnten, da dies auf eine Trennung in Unfrieden hinweisen könnte.
- Unterstützung bei der Erstellung eines Arbeitszeugnisses
Ein Arbeitszeugnis weist daher zahlreiche Hürden auf, welche beachtet werden müssen. Darüber hinaus ist die Erstellung eines Arbeitszeugnisses ein zeitaufwendiger Prozess. Dieser Aufwand kann durch die Verwendung von Zeugnismanager verringert werden. Von positiven Einflüssen eines Zeugnis Manager auf das ganze Unternehmen wurde schon in einem Haufe Artikel geschrieben. Das Programm achtet auf die Einhaltung der Form und somit schafft Rechtssicherheit bezüglich des Arbeitszeugnisses. Zeugnismanager bietet auch eine Unterstützung bei der geeigneten Formulierung des Arbeitszeugnisses und kann so die Zufriedenheit der Mitarbeiter aufgrund eines guten Arbeitszeugnisses erhöhen.