Recruiting und Bindung von Führungskräften durch passende Weiterbildungsangebote
Gute Fach- und Führungskräfte zu finden war noch nie leicht und aktuell wird es zunehmend schwieriger. Angestellte in Führungsrollen und leitenden Positionen sind maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens mitverantwortlich. Daher ist es von großem Vorteil, wenn Unternehmen es schaffen, sich mit den richtigen Recruiting-Argumenten von der Konkurrenz abzuheben. Dabei ist die Entscheidung eines qualifizierten Kandidaten nicht nur von der Höhe des Gehalts abhängig, sondern auch von den angebotenen Karrierechancen. Damit Führungskräfte ihr Potenzial frei entfalten und den persönlichen Zielen näher kommen können, sollten Arbeitgeber Wert auf passgenaue Weiterbildungsangebote legen. Das Studium ist in diesem Zusammenhang häufig das Maß aller Dinge, aber auch erfahrenes Personal kann mit Coachings und Seminaren an die eigene Arbeitgebermarke gebunden werden.
Wunschkandidaten mit Weiterbildungsangeboten überzeugen und binden
Führungskräfte müssen fortlaufend an der Verfeinerung ihrer Führungsfähigkeiten arbeiten und zugleich im Hinblick auf technologische und branchenspezifische Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben. Unternehmen haben neben der fachlichen Qualifikation ihrer Mitarbeiter aber auch ein Interesse an der Bindung von Fachkräften – ganz besonders, wenn diese in führenden Positionen arbeiten. Fehlende Zukunfts- und Aufstiegsperspektiven sind ein häufiger Grund für den Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber. Um dem vorzubeugen und qualifiziertes Personal an sich zu binden, eignen sich unter anderem auch gute Weiterbildungsangebote. Anreize, die über den finanziellen Aspekt einer Stellenausschreibung hinaus gehen, sind auch beim Recruiting neuer sowie zukünftiger Führungs- und Fachkräfte von großer Bedeutung. Bei jungen und aussichtsreiche Kandidaten stehen Unternehmen, die umfangreiche Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Entwicklung bieten, hoch im Kurs. Das Ziel muss also eine sog. „perspektivische Bindung“ sein.
Weiterbildungsmaßnahmen für Führungskräfte im Überblick
Weiterbildungsmaßnahmen unterrichten Führungskräfte über neuste Entwicklungen, helfen ihnen dabei, wichtige Skills zu erlernen und zu vertiefen oder dienen dazu, vielversprechende Mitarbeiter auf die Aufgaben in einer künftigen führenden Position vorzubereiten. Zur Auswahl stehen in diesem Rahmen verschiedene Maßnahmen.
Das Studium – General Management, Business Administration und Co.
Die noch immer wichtigste Maßnahme zur Qualifikation und Weiterbildung ist ein Studium, welches das Know-how und Fachwissen vermittelt, das eine Führungskraft braucht. Insbesondere gilt dies für Tätigkeiten mit einem betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt. Hierfür eignen sich gleich verschiedene Management-Studiengänge. Ist bereits ein Bachelor-Abschluss in einem solchen Studiengang vorhanden, bietet sich für die Aufstiegsqualifikation im Hinblick auf eine höhere Position auch ein darauf aufbauender Master-Studiengang an. Das Grundstudium gibt einen guten Einblick in unterschiedliche Bereiche wie die Unternehmensführung, das Controlling und das Projektmanagement. Je nach Schwerpunkt der Hochschule umfassen die Studieninhalte auch Grundlagen des zeitgemäßen Marketings sowie Kurse rund um die Business-Psychologie. Diesen interdisziplinären Studiengängen, die häufig den Fachrichtungen General Management oder Business Administration zugehörig sind, stehen spezialisierte Fachhochschulausbildungen gegenüber. Diese konzentrieren sich mehr auf die zentralen Führungskompetenzen in bestimmten Branchen (z. B. Mode, Agrar, Tourismus). Bis zu den teilweise recht erwerben Studenten Wissen, welches in dem jeweiligen Unternehmensbereich oder der Branche relevant ist.
Tipp: Es kann durchaus vorkommen, dass ein Prüfungsergebnis anfechtbar ist. Der Grund für eine Anfechtung kann beispielsweise in unzureichender Bewertung, mangelnder Transparenz des Prüfungsverfahrens oder in Verletzung von Prüfungsregeln liegen. Studierende müssen dann innerhalb einer bestimmten Frist nach Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses einen formellen Antrag auf Anfechtung stellen und ihre Gründe darlegen. Eine Prüfungsanfechtung kann für Studierende also eine Möglichkeit sein, ihr Recht auf eine faire Prüfungsdurchführung und -bewertung einzufordern. Es gibt sogar Rechtsanwälte, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben. Diese können in der Regel schon recht frühzeitig erkennen, ob eine Prüfungsanfechtung erfolgsversprechend ist oder nicht.
Trainings und Coachings für erfahrene Führungskräfte
Wer bereits in einer Abteilung im Chefsessel sitzt, hat noch lange nicht ausgelernt. Die schnelle technologische Entwicklung aber auch neue Erkenntnisse über die Unternehmensführung erfordern, dass sich Führungskräfte im Laufe ihrer Karriere stetig fort- und weiterbilden. Eine gute Möglichkeit zum Auffrischen und Updaten des Know-hows sind sog. Leadership-Trainings. Ein klarer Vorteil ist, dass diese Trainings nicht nur Lerninhalte, sondern auch Best-Practices vermitteln. Die Auswahl an Leadership-Programmen sollte thematisch möglichst breit aufgestellt sein, um individuelle Stärken und Schwächen adressieren zu können. Die einzelnen Module und Trainings können sich beispielsweise mit dem Team-Management, der Entscheidungsfindung oder Delegation befassen. Ähnlich, aber gezielter, funktioniert die Weiterbildung per Coaching. In diesem Fall kümmert sich ein Coach um nur wenige oder sogar einen einzelnen Mitarbeiter. Trainings finden hingegen meistens in Form von Workshops statt.
Qualifizierungsprogramme für den Führungskräfte-Nachwuchs
Wenn die Weiterbildungsmaßnahme auf kommende Führungskräfte abzielt, aber ein weiteres Studium aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage kommt, kann ein Qualifizierungsprogramm die beste Wahl sein. Mitarbeiter müssen sich erst in die Rolle als Vorgesetzter einfügen und ihre Skills mit Erfahrung, Kenntnissen und Best-Practice-Routinen unterfüttern. Ein Qualifizierungsprogramm unterstützt werdende Chefs bei dieser Entwicklung und erleichtert es frisch gebackenen Führungskräften ihre Position auszufüllen. Ein solches Programm ist eine ideal auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnittenes Weiterbildungsangebot und hat daher Ähnlichkeit mit einem Coaching. Zu den Vorteilen zählt, dass Absolventen des Programms oft die Möglichkeit haben ein Zertifikat zu erwerben.
Auch Mitarbeiterkommunikation und Stressmanagement muss gelernt sein
Insbesondere in handwerklichen Berufen steht das Fach- und Branchenwissen meistens klar im Vordergrund. Soft-Skills gehen dabei leider schnell unter, sodass sich in Ausnahmesituationen, aber auch im Arbeitsalltag schnell Defizite bemerkbar machen können. Wenn eine Führungskraft weder die richtige Kommunikation mit Mitarbeitern noch den Umgang mit Stress beherrscht, wirkt sich dieser Umstand sehr nachteilig auf die Arbeitsatmosphäre aus. Im schlimmsten Fall gefährden solche Versäumnisse sogar den Fortschritt wichtiger Projekte. Genau deshalb sollten Seminare oder Workshops zur Mitarbeiterkommunikation und zum Stressmanagement als verpflichtende Weiterbildungsoption angeboten werden. Die Mitarbeiterkommunikation umfasst in diesem Fall Wissen und Tipps zum Thema Teamführung. Ein effektiver Leader weiß die Stärken und Schwächen seiner Mitarbeiter so einzusetzen, dass sich diese ergänzen. Teil dieser organisatorischen Herausforderung ist auch das Führen schwieriger Gespräche wie Gehaltsverhandlungen oder Notfall-Meetings, die diplomatisches Geschick erfordern. Direkt daran schließt auch das Stressmanagement an, welches Resilienz in belastenden Situationen schafft. Der richtige Umgang mit Stress ist zudem notwendig, um ein Burnout zu verhindern, von dem Führungskräfte überproportional oft betroffen sind.
Weiterbildung in Präsenz oder online? – Vor- und Nachteile
Ganz egal, ob es ein Coaching, ein Workshop oder das Rundum-Studium-Paket sein soll: Bei der Suche der richtigen Weiterbildungsangebote stehen in den meisten Fällen sowohl Präsenz- als auch Online-Modelle zur Auswahl. Sich die jeweiligen Vor- und Nachteile vor Augen zu führen und gegeneinander abzuwägen, kann bei der Entscheidung helfen.
- Vorteile Präsenz: Der größte Vorteil einer Weiterbildungsmaßnahme, bei der die Lehrenden und Lernenden anwesenden sind, liegt auf der Hand – es findet eine direkte Interaktion statt. Gruppendynamiken kommen hier mehr zum Tragen als bei einer Fernschulung über das Internet. Dies schafft ein zusätzliches Gemeinschaftsgefühl.
- Nachteile Präsenz: Der größte Vorteil der Weiterbildung in Präsenz kann selbstverständlich auch ein Nachteil sein, wenn bestimmte Gruppendynamiken einzelne Teilnehmer hemmen. Außerdem sind Lerneinheiten, die in Präsenz organisiert werden, sehr kostenintensiv.
- Vorteile online: Kurse und sogar Studiengänge lassen sich heutzutage auch per E-Learning belegen. Dadurch sind die Teilnehmer nicht ortsgebunden und lange Weiterbildungsprogramme können parallel zur normalen Berufstätigkeit absolviert werden. Ein weiterer Vorteil ist der vergleichsweise geringe Kostenfaktor.
- Nachteile online: Der Austausch mit den Lehrenden und anderen Teilnehmern beschränkt sich auf Chats, Videokonferenzen und Telefonate. Der erfolgreiche Abschluss einer Online-Weiterbildung erfordert daher deutlich mehr Disziplin und ein gutes Zeitmanagement. Außerdem eignen sich Online-Kurse nicht zum Networking mit anderen Führungskräften.
Foto von fauxels: https://www.pexels.com/de-de/foto/foto-von-leuten-die-einander-die-hande-halten-3184423/