Studie: Unternehmen setzen nicht auf die richtigen Angebote zur Mitarbeiterbindung – Mehr Gehalt motiviert Führungskräfte
München. Viele deutsche Unternehmen haben noch keine Programme, um sich für Mitarbeiter attraktiv zu machen und Leistungsträger nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Hinsichtlich des zunehmenden Fachkräftemangels ist dies ein großer Fehler. Ergreifen die Firmen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung liegen flexible Arbeits¬zeiten und Weiterbildungen vorn. Mitarbeiter würden allerdings einen Gehaltsanstieg als stärkste Motivation empfinden. Dies sind Ergeb¬nisse der Studie Workplace Survey 2010, für die der spezialisierte Personaldienstleister Robert Half über 3.000 Personal- und Finanz¬manager in 13 Ländern befragt hat. Die Workplace Survey wird drei Mal jährlich zu Trends auf dem Arbeitsmarkt durchgeführt.
Nahezu ein Drittel der Unternehmen bietet keine Anreize, um Leistungsträger möglichst lange in der Firma zu halten. Wenn es spezielle Angebote gibt, weichen diese stark von den Wünschen der Arbeitnehmer ab. So setzt nahezu die Hälfte der Unternehmen (42 Prozent) auf flexible Arbeitszeiten, aber nur knapp jedes Fünfte auf höhere Gehälter oder Bonuszahlungen. Im Gegensatz dazu wären knapp drei Viertel der befragten Finanz- und Personalexperten vor allem durch eine Gehalts- oder Bonuserhöhung motivierter, im Unternehmen zu bleiben. Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten hingegen rangiert bei den Mitarbeitern erst auf dem zweiten Platz (33 Prozent). Weniger geschätzt werden von den Mitarbeitern auch Aktivitäten zum Teambuilding, die bei immerhin jedem fünften Unternehmen zum Einsatz kommen. Gut ein Viertel der Personal- und Finanzmanager würde sich stattdessen über Zulagen oder konkrete Karrierepläne freuen (Mehrfachantworten möglich).
„Im Krisenjahr 2009 haben viele Unternehmen versucht, so wenige Arbeits¬plätze wie möglich abbauen zu müssen. Aufgrund der Turbulenzen hatte Mitarbeiterbindung nicht die oberste Priorität“, kommentiert Sven Hennige, Managing Director Central Europe bei Robert Half International, die Ergebnisse der Studie. „Doch das Personalkarussell wird sich sicherlich umso schneller drehen, sobald sich der Aufschwung deutlich bemerkbar macht. Kurzfristig können Firmen ihre Mitarbeiter dann erst einmal mit finanziellen Zuwendungen an sich binden. Langfristig sind jedoch unseren Erfahrungen nach Karriereperspektiven, die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und eine gute Arbeitsatmosphäre mindestens genauso wichtig wie das Gehalt.“
So binden Unternehmen ihre Mitarbeiter
- Wertschätzung und Anerkennung: Gute Leistungen sollten gewürdigt und nicht als selbstverständlich hingenommen werden.
- Übertragung von Verantwortung: Die Meinung der Mitarbeiter sollte angehört und ihre Ratschläge berücksichtigt werden.
- Positive Arbeitsatmosphäre: Interessante Aufgaben und eine motivierende Stimmung, in der Erfolge nicht unter den Teppich gekehrt sondern gefeiert werden, begünstigen eine positive Einstellung der Mitarbeiter.
- Förderung und Aufstiegsmöglichkeiten: Konkrete Karrierepläne, Weiterbildungsmöglichkeiten, Mentoring und das Bevorzugen des eigenen Personals bei Beförderungen führen zu motivierten Mitarbeitern ohne Wechselgedanken.
Präferenzen für Angebote zur Mitarbeiterbindung
Angebot | Unternehmen bieten… | Manager wünschen sich… |
Gehalts-/Bonuserhöhung | 24% | 72% |
Flexible Arbeitszeiten | 42% | 33% |
Weiterbildung | 31% | 30% |
Home Office | 20% | 26% |
Karriereplanung | 14% | 23% |
Mitspracherecht | 15% | 20% |
Teambuilding | 20% | 13% |
Keine Maßnahmen | 31% | 16% |
Über Workplace Survey
Die von Robert Half entwickelte Studie „Workplace Survey“ untersucht Karrieretrends und Entwicklungen in 13 Ländern: Belgien, Brasilien, Deutschland, Dubai, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien und Tschechische Republik. Die Befragung wurde im Februar 2010 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut bei 3.052 Personal- und Finanzmanagern durchgeführt. Weitere Ergebnisse aus der Studie senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
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