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Active Sourcing Plattformen: Die Facebook-Erfolgsstory geht weiter

Von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide

Social Media Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Facebook sind die Lieblinge der Active Sourcing Recruiter. Unendlich viele Erfolgsgeschichten ranken sich um diese Plattformen und genau so viele Seminare oder Webinare befassen sich mit deren Besonderheiten. Die Expertetn der Social Media Recruiting-Kanäle tragen Algorithmen und andere Erfolgsfaktoren wie eine Monstranz vor sich her – wehe, es stellt sich jemand den religiös-romantischen Recruiting-Protagonisten in den Weg und plädiert für „Post & Pray“-Recruiting der klassischen Jobbörsen. Jedoch spielen auch wirtschaftliche Faktoren zusehends eine Rolle, wenn es um die Beurteilung der Zukunftschancen dieser Social Media Plattformen geht. Die Wege der Tugenden sind im rasanten Internet-Geschäft mit Zombies und Leichen gepflastert, StudiVZ, Second Life und Co lassen grüßen.

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Soeben hat Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von Facebook, die Ergebnisse des 4. Quartals 2016 veröffentlicht und es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor einer Social Media Plattform ist die Anzahl der monatlich aktiven Benutzer (MAUs = Monthly Active Users). Die von Facebook jetzt vorgelegten Zahlen zeigen ein stetiges Gesamtwachstum von 1,393 Milliarden am Jahresende 2014 bis auf 1,860 Milliarden am Jahresende 2016. Es zeigt sich allerdings auch eine niedrige Zuwachsrate in den traditionellen Regionen wie USA/Canada bzw. Europa im Vergleich zu den wachstumsstarken Märkten Asia/Pacific und der restlichen Welt.

 

chart_Facebook_2016_4Q_MAU_Monthly_Active_Users
Quelle: Facebook.com

Der Trend „Weg vom Desktop und hin zum Smartphone“ zeigt sich auch in der konsistenten Entwicklung der monatlichen aktiven Mobilephone Benutzern. Hier hat sich der Anteil der Mobilephone Nutzer von 1.7 Milliarden weiter gesteigert und nimmt damit einen Anteil von 93,5% der Gesamtnutzer (MAUs).

 

chart_Facebook_2016_4Q_MAU_Monthly_Active_Mobile_Users
Quelle: Facebook.com

Die Zukunftsfähigkeit einer Internet-Plattform basiert auch auf einem ertragreichen Geschäftsmodell. Die geographische Verteilung der Umsatzerlöse zeigen auf, dass Facebook in USA / Canada einen wesentlich höheren Umsatzanteil als beispielsweise in Asia-Pacific erzielt.

 

chart_Facebook_2016_4Q_Revenue_by_Geography
Quelle: Facebook.com

 

Die Entwicklung der Umsatzmarge untermauert das positive Gesamtbild.

 

chart_Facebook_2016_4Q_Revenue_Margin
Quelle: Facebook.com

 

Social Media und Business-Netzwerke buhlen um die Gunst der Investoren

Der Börsenkursverlauf von Facebook (blaue Linie) im Vergleich mit Xing (magenta Linie) im 3-Jahresvergleich zeigt auf, dass sich die Facebook-Aktie mit einem prozentualen Kursanstieg von über 150% besser entwickelt hat als die Xing-Aktie mit über 100%. Beachtenswert ist ebenfalls, dass beide Aktien sich im Benchmark-Vergleich wesentlich besser entwickelten als der breit angelegte NASDAQ-Index. Dieser stieg im 3-Jahres-Vergleich lediglich um knapp 50%.

 

chart_Kursverlauf_Facebook_Xing_NASDAQ_2014_2016
Quelle: OnVista.de

 

Die Vogelperspektive ist das Leichentuch der Statistik

Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die allgemeinen Zahlen der Facebook-Geschäftsentwicklung zwar eine wichtige, aber gleichzeitig nur eine grobe Perspektive ist.

  • Der Anteil der Recruiter / Bewerber und insbesondere der Anteil der wechselbereiten Facebook-Profilinhaber ist nicht näher aufgegliedert, das gilt für Desktop und Mobilephone-Nutzer gleichermassen.
  • Wichtig für die Zukunftsfähigkeit einer Social Media Plattform ist eine gesunde Ertragskraft und eine überzeugende Gewinnentwicklung. Diese Zahlen überzeugen bei Facebook. Allerdings ist nicht ersichtlich, wie sich Umsätze und Gewinne auf die Recruiting-Segmente verteilen.
  • Wünschenswert wäre es auf alle Fälle, eine differenzierte Betrachtungsweise mit den entsprechenden Zahlen zu untermauern:
    Wie hoch ist der Anteil der Social-Media-Nutzer an der jeweiligen Gesamtzahl der Erwerbstätigen pro Land?

Diese „Penetration-Rate“ ist wirklich aufschlussreich. Wolfgang Brickwedde, Director des Institute for Competitive Recruiting (ICR) weist darauf hin, dass diese Zahlen durchaus existieren:

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Quelle: InternetWorldStats / via ICR

 

Barbara Braehmer
Barbara Braehmer, Intercessio Personalberatung

Barbara Braehmer, Geschäftsführerin von intercessio.de und eine der führenden Active Sourcing Expertin in Deutschland, legt das Augenmerk der Facebook-Nutzung für Active Sourcing Recruiting und weist auf eine signifikante Schwachstelle hin:

„Da immer noch gefühlte über 50 % der Deutschen auf Facebook nicht mit Klarnamen unterwegs sind, geht bei uns in DACH das praktische Sourcing in Facebook gegen Null. Wir schauen auch selbst auch nur alle Schaltjahre bei internationalen Projekten „mal in Facebook nach“.

Weiterführende Links:

 

Social Media kann Berge versetzen.
Das haben Gutenberg und Zuckerberg bewiesen.

(Anonymer Internet-Philosoph)

 

 

 

 

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