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Junge Deutsche texten lieber statt zu telefonieren

  • Marie-Teresa Weber

    Messenger und SMS sind häufigste Kontaktform zu Freunden

  • Persönliche Gespräche sind Kindern und Jugendlichen aber weiterhin wichtig
  • WhatsApp ist beliebtester Messenger-Dienst

Telefonieren ist bei jungen Deutschen out. Stattdessen kommunizieren Kinder und Jugendliche lieber per Messenger oder SMS. 77 Prozent der jungen Generation halten so den Kontakt zu Freunden. Besonders ältere Jugendliche bevorzugen diese Kommunikationsform. Während sich bei den 10- bis 12-Jährigen 66 Prozent via Messenger mit ihren Freunden unterhalten, sind es bei den 13- bis 15-Jährigen bereits 82 Prozent und bei den 16- bis 18-Jährigen 81 Prozent.

Das zeigt die Kinder- und Jugendstudie des Digitalverbands Bitkom, für die 663 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren befragt wurden. Auf dem zweiten Rang folgen persönliche Gespräche (68 Prozent): 65 Prozent der Jungen und 71 Prozent der Mädchen halten so häufig Kontakt zu ihren Freunden. Abgeschlagen auf dem dritten und vierten Rang stehen das Telefongespräch per Handy (37 Prozent) und Festnetz (24 Prozent). Internettelefonie und Videochats, etwa via Skype, bevorzugen 14 Prozent bei der Kontaktpflege, lediglich 6 Prozent schreiben E-Mails, 2 Prozent Briefe. „Tippen und Texten empfinden gerade Jugendliche heute als einfacher und direkter. Man ist dabei unabhängig von der Erreichbarkeit des Kontakts und kann Textnachrichten auch nebenbei leicht absetzen“, sagt Bitkom-Expertin Marie-Teresa Weber. Für viele seien Textnachrichten außerdem weniger aufdringlich als ein Telefongespräch. „Per Telefon bespricht man heute vielfach nur noch wirklich wichtige Angelegenheiten und Intimes.“

Bei den Sozialen Netzwerken und Messengern ist WhatsApp quer durch alle Altersgruppen am beliebtesten: 90 Prozent aller Internetnutzer im Alter von 10 bis 18 Jahren nutzen den Chatdienst bereits. Bei den Jugendlichen ab 16 Jahren ist es beinahe jeder (96 Prozent). Auch andere Chatdienste sind beliebte Kontaktformen, gerade bei den Älteren: Snapchat nutzen 45 Prozent, Facebook Messenger 36 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren.

Die Wahl der Kontaktform hängt auch mit der veränderten Gerätenutzung der Kinder und Jugendlichen heutzutage zusammen. Deutlich öfter als etwa noch vor drei Jahren nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Über ein eigenes Smartphone verfügen 73 Prozent der 10- bis 12-Jährigen (2014: 59 Prozent), ab 13 Jahren gehört das Gerät dann für so gut wie alle Jugendliche zur Standardausstattung. Insgesamt betrachtet haben 87 Prozent der Kinder ab 10 Jahren ein eigenes Smartphone (2014: 79 Prozent), beim Tablet sind es 33 Prozent (2014: 17 Prozent).

Weitere Ergebnisse aus der Studie „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“ gibt es hier.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei sind 926 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren befragt worden, darunter 663 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren und 646 Internetnutzer ab 10 Jahren. Die Umfrage ist repräsentativ. Für die Durchführung waren Bitkom Research und das Marktforschungsinstitut Forsa verantwortlich. Die Fragestellung lautete: „Welche drei Möglichkeiten nutzt Du am häufigsten, um Dich mit Deinen Freunden zu unterhalten oder im Kontakt zu bleiben?“, „Welche Kurznachrichtendienste bzw. Messenger-Apps nutzt Du zumindest ab und zu?“ und „Welche der folgenden Geräte hast DU persönlich schon?“

 

Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.

 

 

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