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Langfristige und vertrauensvolle Beziehungen zu Lieferanten zahlen sich aus

EY veröffentlicht  Studie zum Management von Lieferantenbeziehungen

  • Olaf Riedel
    Olaf Riedel

    Steuerung von Lieferantenbeziehungen immer wichtiger

  •  Unternehmen investieren mehr in Kontrolle und Steuerung der Lieferantenbeziehungen
  •  Risikobehaftete Lieferanten stehen unter besonderer Beobachtung
  •  Bei schlechten Beurteilungen droht Lieferanten die Kündigung

 

Stuttgart. Wie ein Unternehmen die Beziehungen zu seinen Lieferanten plant und steuert, wird immer wichtiger für langfristigen geschäftlichen Erfolg: Für mehr als 90 Prozent der Unternehmen sind der Schutz ihrer Marken, ihres Rufs und die Einhaltung von definierten Standards durch die Lieferanten von großer Bedeutung, ergab eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY).

Die Firmen geben in diesem Jahr ähnlich viel oder sogar mehr Geld für das Management ihrer Lieferantenbeziehungen aus als 2012. 88 Prozent der größeren unter den von EY befragten Unternehmen investieren in Kontrollen vor Ort und drei Viertel in eine allgemeine Kontrolle und Steuerung der Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten. Das ergab die Studie „Financial Services Supplier Risk Management“ von EY, für die das Consulting-Unternehmen 35 Organisationen befragt und analysiert hat.

„Ziel des Einsatzes des Supplier Risk Managements ist es, den Einkauf während der Beschaffungsprozesse zu unterstützen“, sagt Olaf Riedel, Partner von EY, und ergänzt: „Wichtig ist, dass die einzelnen Rollen und Verantwortlichkeiten in diesem System eindeutig und transparent definiert werden. Nur so kann das Supplier Risk Management seine volle Wirkung entfalten.“

 

Organisationen überwachen Risiken

Eine steigende Anzahl an Unternehmen treibt teils erheblichen Aufwand, um die Risiken in Bezug auf ihre Lieferanten zu überwachen: Rund 15 Prozent der von EY analysierten Firmen engagiert sich in diesem Bereich. „Um flexibel auf Unwägbarkeiten in der Lieferkette reagieren zu können, ist eine Überwachung dieser Risiken unerlässlich“, sagt Olaf Riedel.

97 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass regulatorische Anforderungen, Compliance und Aktivitäten im Rahmen von Due Diligences wesentliche Treiber bei der Entwicklung ihres Supplier Risk Managements waren. Ein geringer Fokus wurde auf den Prozess der Lieferantenauswahl gelegt.

Die meisten Firmen führen eine kritische Lieferantenliste

Die Mehrheit der Befragten führt eine kritische Lieferantenliste. In dieser Liste werden diejenigen Lieferanten geführt, die besonders risikobehaftet sind: Bei 59 Prozent der von EY befragten Organisationen stehen 40 oder weniger Lieferanten auf dieser Liste, bei 73 Prozent sind es maximal 60. „Ein Unternehmen kann nicht alle Lieferanten gleichermaßen überwachen. Deswegen sollten sich die Firmen auf die Lieferanten konzentrieren, die für sie erfolgskritisch sind und die die meisten Unwägbarkeiten mit sich bringen“, sagt Olaf Riedel.

Unternehmen beurteilen ihre Lieferanten regelmäßig

Immer mehr Unternehmen beurteilen ihre Lieferanten regelmäßig: 86 Prozent der von EY befragten Firmen evaluieren ihre Lieferanten mindestens einmal jährlich. Dabei finden 80 Prozent der Unternehmen im Durchschnitt nur zehn oder weniger Mängel je Lieferant. Allerdings haben die Lieferanten von zwei Drittel der befragten Firmen nach einem halben Jahr lediglich 40 Prozent dieser Probleme behoben. Daraus ziehen einige Unternehmen Konsequenzen: Im vergangenen Jahr haben zum Beispiel elf Prozent der Firmen mehr als fünf Lieferanten gekündigt.

Supplier Risk Management zukünftig unerlässlich

Aufgrund steigender regulatorischer Anforderungen in den kommenden Jahren und des zunehmenden Wettbewerbsdrucks im Markt steigt die Notwendigkeit, ganzheitliche Supplier-Risk-Managementsysteme in den Unternehmen zu etablieren. Im dritten Quartal 2012 haben US- Bundesbehörden mehrere Abmahnungen gegenüber Kreditkarten-unternehmen ausgesprochen. Ursächlich hierfür waren Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben der Lieferantenkontrollen der Unternehmen. Diese gesetzlichen Erwartungen bestehen unabhängig davon, ob Leistungen im eigenen Haus oder von einem externen Lieferanten erbracht werden.

Das Beratungsunternehmen EY erwartet, dass sich dieser US-amerikanische Trend auch bald in Europa manifestiert. „Dies wird erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die Unternehmen nach sich ziehen, die keinen Fokus auf ein effektives Supplier Risk Management gelegt haben“, sagt EY-Partner Riedel.

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