Social Media Recruiting – tote Hose auf Facebook und Co.
Social Media Recruiting-Studie 2014: Auf dem Boden der sozialen Tatsachen
Daniel Furth ist Redakteur bei Absolventa Jobnet und setzt sich in einem Beitrag kritisch mit Social Media Recruiting auseinander. In den vergangenen Jahren gab es in der Recruiting-Szene kaum ein anderes Thema, das einem eminent intensiven Hype ausgesetzt war, heute ist die Luft aus dem Thema raus. Interessanterweise waren es die Controller zahlreicher Firmen, die sich nicht vom Hype beeindrucken liessen und eher auf faktenbasierte Nachweise bauen – zum Wohle der Jahresbudgets, der Arbeitszeitbelastung der Personaler und zu Lasten der Social Media Marketing Gurus.
Hier ist sein Bericht.
Es hätte so einfach sein können: ein Firmenprofil auf Facebook, ein paar Kurzmeldungen auf Twitter, Active Sourcing auf Xing und LinkedIn und obendrauf ein wenig Google+, Youtube und Pinterest. Goldgräberstimmung herrschte bezüglich Social Media in deutschen HR-Abteilungen. Doch nachdem in den letzten zwei Jahren bereits viele Recruiter und Personalmarketer auf dem Boden der sozialen Tatsachen gelandet waren, wird die gefühlte Ernüchterung nun durch die neue Social Media Recruiting Studie von Eva Zils (Online-Recruiting.net) bestätigt.
Demnach kann man mit Fug und Recht behaupten: Social Media Recruiting ist tot. Oder zumindest auf ein Minimalmaß reduziert. Der einzige soziale Kanal, den deutsche Personaler wirklich nutzen, ist – welch Überraschung – Xing. Rund die Hälfte der Befragten sucht dort gelegentlich oder regelmäßig mit Firmenprofil und Jobanzeigen nach neuem Personal.
Doch an der Nutzung des ‚Xing Talent Manager‘ zeigt sich bereits, dass selbst im bekanntesten Karrierenetzwerk Deutschlands direktes Recruiting eher selten genutzt wird. Nur ein Viertel der Befragten geht demnach mit dem Active Sourcing-Tool auf die Jagd. Auch LinkedIn wird trotz seines Wachstums im DACH-Markt kaum genutzt. Rund 70 bis 80 Prozent (je nach LinkedIn-Produkt) gaben an, den US-Konkurrenten von Xing „gar nicht“ im Recruiting zu nutzen. Auch Kununu wird von 70 Prozent der Personaler links liegen gelassen.
Investitionen in Social Media werden beim Recruiting wieder zurückgeschraubt, so eine aktuelle Studie
Social Media Recruiting – tote Hose auf Facebook und Co.
Noch weniger ist in Sachen Personalbeschaffung in den „echten“ Social Media-Netzwerken los, also jenen, die unabhängig von Karriere- und Recruiting-Gedanken geschaffen wurden. So gaben 76 Prozent der Befragten an, Twitter „gar nicht“ zu nutzen. Bei Pinterest (77%), Google+ (82%) und Youtube (78%) engagieren sich deutsche Personaler noch weniger.
Für eine Facebook-Karrierepage konnten bisher 67 Prozent der Recruiter und Personalmarketer kein Geld, keine Zeit oder keine Muse aufbringen. Auch Facebook-Anzeigen werden von 79 Prozent nicht genutzt.
Weiterlesen: hier
2 Comments
[…] Mehrheit an, dieses Portal im Gegensatz zu Xing gar nicht zur Mitarbeitersucher zu nutzen. In einer Analyse der Studie bei crosswater-job-guide.com, kommen die Autoren zu dem Fazit, dass es allerdings wohl eher die Controller wahren, die dem Hype […]
[…] Wie es mit dem Thema weitergehen wird Sobald ein Trendthema auf den Erwartungsgipfel zurast, um weiter im Gartner-Duktus zu bleiben, springen von allen Seiten Interessierte und Pseudo-Interessierte auf. In unserem Fall Candidate Experience ist es auffällig, wie viele HR-Dienstleister unterschiedlicher Ausrichtung nun eilends betonen, wie sehr ihnen Candidate Experience am Herzen liegt, dass sie das ja eigentlich schon immer machen und ihre Lösungen genau auf das Thema passen (was meistens so nicht korrekt ist). Die Publikationen werden zahlreicher, deren inhaltlicher Mehrwert aber sinkt im Mittel. Damit werden massiv Erwartungen erzeugt, die kein Thema je einlösen kann. Es wird außerdem stark dazu beigetragen, dass die Wahrnehmung verzerrt und dann irgendwie alles in das Trendthema reingezählt wird, was scheinbar irgendwie passt. Wir konnten das vor einigen Jahren beim Thema Social Media Recruiting in noch viel größerem Ausmaß miterleben. […]