Wenn der Headhunter drei Mal klingelt: Sechs Kandidaten-Tipps für den entscheidenden Telefonanruf
Von Armin Betz
Wenn der Headhunter drei Mal klingelt… Bewerbung per Telefoninterview – auch hier gelten wichtige Regeln, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Das Telefon klingelt – ein Anruf vom Headhunter oder aus der Personalabteilung. Ihre Bewerbung hat offensichtlich überzeugt. Bewahren Sie jetzt einen kühlen Kopf. Der Bewerbungsmarkt ist umkämpfter und dynamischer geworden und macht auch vor schneller Kommunikation nicht halt. Das Identifizieren und Kontaktieren geeigneter Kandidaten muss heute dem steigenden Tempo stand halten.
Bewerbungsgespräche werden im Vorfeld deshalb immer gern sowohl von Headhuntern als auch von interessierten Unternehmensvertretern per Telefon geführt bis es zum persönlichen Gespräch kommt.
Deshalb werden Bewerbungsgespräche im Vorfeld gerne sowohl von Headhuntern als auch von interessierten Personalern per Telefon geführt, bis es zum persönlichen Gespräch kommt. Während eines Telefoninterviews können sich Headhunter und Personaler schnell einen Eindruck vom Bewerber verschaffen und erste Fragen zum Werdegang klären. Aber Vorsicht, das Telefonat ist ein reduzierter Ausschnitt Ihres persönlichen Auftritts – schaffen Sie deshalb professionelle Voraussetzungen, um angemessen aufzutreten.
Spontane Anrufe
Telefoninterviews sind erste Kontaktpunkte zum neuen Job. Deshalb werden auch gern mal spontane Reaktionen ausprobiert. Seien Sie in der Bewerbungsphase also gut vorbereitet und informieren Sie Ihr persönliches Umfeld. Auch die Ansage auf dem Handy-Anrufbeantworter sollte eine Zeit lang etwas weniger persönlich, witzig oder provokant sein.
Falls der Headhunter oder Unternehmensvertreter zu einem ungünstigen Zeitpunkt anruft, etwa auf dem Handy in einer lauten Umgebung, ist es besser, das Telefoninterview mit freundlichen Worten auf später zu verschieben. Niemand wird es Ihnen übel nehmen, wenn Sie in solch einer Situation nicht sofort Rede und Antwort stehen wollen.
Das Telefoninterview als Bestandteil des Auswahlverfahrens
Ist das Telefoninterview integraler Bestandteil des Auswahlverfahrens, wird dieses meist wie ein normales Interview angekündigt. Hier gelten dieselben Regeln wie für das Vorstellungsgespräch:
Bereiten Sie sich vor, indem Sie sich über das Unternehmen informieren und sich Antworten auf mögliche Fragen zurechtlegen.
1. Lassen Sie sich nicht in einer unpassenden Situation auf das Telefoninterview ein
Beim Autofahren oder beim Einkaufen sollten Sie sich nicht auf ein Telefoninterview einlassen. Bedenken Sie, dass Sie mit Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber sprechen. Verschieben Sie das Telefoninterview mit freundlichen Worten auf einen späteren Zeitpunkt. Der ideale Ort für ein Telefoninterview ist der heimische Schreibtisch. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Unterlagen bei Fragen zur Hand zu nehmen. Sollten Sie das Interesse des Headhunters oder des Personal-verantwortlichen geweckt haben, müssen Sie mit Nachfragen zu Ihrem Werdegang und Ihrer Berufserfahrung rechnen. Im Hintergrund sollte es so ruhig wie möglich sein, damit Sie Ihren Gesprächspartner gut verstehen und Sie sich angemessen konzentrieren können.
2. Bereiten Sie sich gut auf das Telefoninterview vor
Wenn für das Telefoninterview ein Termin vereinbart wurde, sollten Sie es mit der Vorbereitung umso genauer nehmen. Legen Sie sich Ihre Bewerbungsunterlagen und die Ergebnisse der Firmenrecherche auf den Tisch. Notieren Sie sich die Eckdaten zu Ihrer Person und Ihrem Werdegang. Bei Lücken im Lebenslauf sollten Sie sich eine plausible Erklärung bereits im Vorfeld zurechtlegen. Bereiten Sie sich auf das Telefoninterview mindestens genauso gut vor wie auf ein Vorstellungsgespräch.
3. Stellen Sie Fragen
Zeigen Sie bereits im Telefoninterview Interesse an Ihrem potenziellen Arbeitgeber, indem Sie Fragen stellen. Notieren Sie sich schon während Ihrer Recherche einige Fragen, auf die Sie gerne eine Antwort hätten. Um die gewünschten Informationen systematisch abzufragen, sollten Sie sich eine entsprechende Checkliste erstellen. Die Checkliste gibt Ihnen Sicherheit und stellt einen Telefoninterview-Leitfaden her und Sie vermeiden, wichtige Punkte im Gespräch zu vergessen.
- Selbstpräsentation im Vorfeld Freunden vortragen oder auf Band aufnehmen
– Einen ruhigen Ort und genug Zeit für das Gespräch ansetzen
– Bewerbungsunterlagen ausgebreitet und griffbereit halten
– Gründe für eventuelle Lücken im Lebenslauf zurechtlegen
– Stärken- und Schwächenprofil anlegen
– Checkliste mit Fragen zum Unternehmen aufstellen
– Kurze und präzise Antworten vorformulieren
– Entspannen Sie Ihre Stimme und sprechen Sie laut und deutlich. Dazu setzen Sie sich gerade hin und stellen Sie sich ein Glas (stilles!) Wasser hin.
4. Fragen Sie nicht nach dem Gehalt
Abstimmungen zum Gehalt mit dem Headhunter sind wichtig und unbedenklich. Doch manche Personaler fragen auch am Telefon nach einer Gehaltsvorstellung. Falls nicht: Fragen Sie auch nicht danach! Fragen zur Vergütung oder zu Urlaubs- und Arbeitszeitenregelungen hinterlassen einen
schlechten ersten Eindruck. Diese Details besprechen Sie, wenn es in das persönliche Vorstellungsgespräch geht.
5. Unterbrechen Sie den Interviewer (Headhunter oder Personaler) nicht
Beim Telefoninterview fallen Kommunikationsschwächen besonders schnell auf. Beachten Sie deshalb während des gesamten Telefoninterviews die Regeln der Höflichkeit. Ganz wichtig: Lassen Sie Ihren Gesprächspartner immer ausreden. Außerdem sollten Sie nicht zu schnell oder zu leise sprechen. Verfallen Sie nicht in eine Plauderei, sondern kommen Sie schnell auf den Punkt.
6. Üben Sie Ihre telefonische Selbstpräsentation mit Freunden oder Bekannten
Erst, wenn Ihnen das, was Sie am Telefon über sich zu sagen haben, leicht fällt und nicht so klingt, als sei es vom Blatt abgelesen, wirken Sie überzeugend.
!! Hier noch ein Tipp aus dem Telefontraining für Call-Center Mitarbeiter:
Lächeln Sie beim reden! Denn neben der Entspannung der Mundmuskulatur, entspannt sich auch die Stimme und Sie wirken sympathischer auf Ihren Gesprächspartner.
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Armin Betz
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