70 Jahre dfv Mediengruppe – Erfolg auf ganzer Linie
Vor 70 Jahren – genau am 10. September 1946 – wurde dem Journalisten Wilhelm Lorch in Heidelberg von der „Publication Control“ der amerikanischen Militärregierung die Lizenz zur „Herausgabe technischer Bücher und Zeitschriften für die Textilindustrie“ erteilt. Einen Monat später erschien das Gründungsobjekt der dfv Mediengruppe: Die TextilWirtschaft.
Heute publiziert das Unternehmen am Firmensitz in Frankfurt am Main und an weiteren acht Standorten im In- und Ausland über 100 bedeutende Fachmedienmarken für elf Branchen – mit Zeitungen, Zeitschriften und Fachbüchern, mit Websites, Newslettern und Apps sowie mit Kongressen und Fachmessen. Mit all ihren Titeln erreicht die dfv Mediengruppe eine verbreitete Auflage von rund 16 Millionen Exemplaren im Jahr. Sie beschäftigt 970 Mitarbeiter und setzte im letzten Jahr 147 Mio. Euro um.
Das Jahr 2015 war damit das umsatzstärkste in der Firmengeschichte. Erfolg auf ganzer Linie also: Das Unternehmen ist einer der bedeutendsten Anbieter von Fachinformationen in Deutschland und Europa.
Guter Journalismus und starke Marken
Schon vor 70 Jahren galt für Gründer Wilhelm Lorch ein unumstößliches Credo: Auch Fachzeitschriften müssen gut geschrieben sein – praxisnah, unbestechlich, objektiv. Klaus Kottmeier, langjähriger Sprecher der Geschäftsführung und heute Aufsichtsratsvorsitzender der dfv Mediengruppe, erklärt: „Dieser Auffassung von Qualitätsjournalismus fühlen wir uns nach wie vor zutiefst verpflichtet. Die Welt ist unübersichtlicher geworden. Die sachkundige Beschreibung von Zusammenhängen und Hintergründen, die verlässliche Einordnung und der kritische Kommentar sind wichtiger denn je.“ Die dfv Mediengruppe ist nach wie vor im Besitz der Gründerfamilie Lorch. Als mittelständisches Familienunternehmen hat sie in sieben Jahrzehnten ihre Unabhängigkeit bewahrt und konnte stets agil auf die Herausforderungen und den Wandel der Medienmärkte reagieren. Operativ geführt wird die dfv Mediengruppe heute von einer sechsköpfigen Geschäftsführung mit Angela Wisken, viele Jahre Chefredakteurin der Lebensmittel Zeitung, als Sprecherin der Geschäftsführung an der Spitze. Redaktionen und Verkaufsabteilungen sind organisatorisch getrennt, die Verantwortung läuft erst im Top-Management zusammen.
Beste Voraussetzung zur Entwicklung starker Medienmarken: Im jährlichen Ranking der werbeumsatzstärksten Fachzeitschriften Deutschlands ist die dfv Mediengruppe auf den ersten fünf Plätzen gleich mit drei Titeln vertreten: Die Lebensmittel Zeitung steht an erster Stelle, TextilWirtschaft und HORIZONT, Zeitung für Marketing, Werbung und Medien, folgen auf Rang 3 bzw. 4. Hervorragende Platzierungen erreichen darüber hinaus AHGZ – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, fvw Magazin für Touristik und Business Travel, Sportswear International, Immobilien Zeitung, TravelTalk, FleischWirtschaft, afz – Allgemeine Fleischer Zeitung, food-service, agrarzeitung, ABZ – Allgemeine BäckerZeitung und gv-praxis. Die Liste der gemessen am Werbeumsatz führenden Fachmedienhäuser in Deutschland führt die dfv Mediengruppe damit mit weitem Abstand an (Quelle: HORIZONT Nr. 18/2016).
Erfolgreiche Wachstumsstrategien
Gewachsen ist das Frankfurter Verlagshaus in den zurückliegenden 70 Jahren organisch, aber auch durch eine Vielzahl von Akquisitionen. Klaus Kottmeier: „Nach Unternehmen und Medienmarken, die zu unserem Portfolio passen, haben wir immer Ausschau gehalten. Das tun wir auch heute noch.“ Der Kauf von HORIZONT im Jahr 1986 und des Matthaes Verlages in Stuttgart im Jahr 2004 beispielsweise erwiesen sich langfristig als wichtige Investitionen, die eine Vielzahl von Synergien ermöglichten. Im letzten Jahrzehnt beteiligte sich die dfv Mediengruppe 2007 an der Wiesbadener Immobilien Zeitung, 2008 wurde die dfv Conference Group als Beteiligungsunternehmen gegründet. 2013 wurden die Hamburger FVW Medien gekauft und eine Mehrheitsbeteiligung an der Maleki Communications Group, einem Anbieter von renommierten Kongressen für die Finanzbranche, erworben. Die dfv Conference Group und die Maleki Communications Group sind mittlerweile Volltöchter.
Im Juli 2016 vereinbarte die Maleki Group eine strategische Allianz mit Frankfurt Business Media, dem Fachverlag der F.A.Z. Gruppe. Beide Unternehmen wollen künftig die Euro Finance Week, das wichtigste europäische Branchentreffen der Finanz- und Versicherungswirtschaft, gemeinsam ausrichten. Peter Ruß, Mitglied des Aufsichtsrates und zuvor viele Jahre in der Geschäftsführung für die Finanzen der dfv Mediengruppe verantwortlich: „Die Geschäfte laufen gut. Wachstum, ob nun Neugründungen oder Zukäufe, konnten wir immer aus eigenen Mitteln finanzieren.“
Seit Mitte der 1990er Jahre verändert die Digitalisierung die Medienmärkte stark. Die dfv Mediengruppe gehört zu den frühen digitalen Pionieren, mit Websites von HORIZONT sowie Lebensmittel Zeitung und TextilWirtschaft ist sie seit 1996 bzw. 1997 am Markt. Heute sind neben den erfolgreichen Print-Objekten über 100 digitale Angebote, darunter Websites und eine Vielzahl von Apps für Smartphones und Tablets, im Portfolio. 2015 hat die dfv Mediengruppe den Umsatz mit digitalen Angeboten um über 15 Prozent auf rund 15 Millionen Euro steigern können. Angela Wisken, Sprecherin der Geschäftsführung, fasst die Unternehmensstrategie zusammen: „Wir werden auch zukünftig stark in die Entwicklung neuer Angebote und Geschäftsmodelle investieren – insbesondere im digitalen Bereich, aber auch bei Kongressen und Fachmessen. Parallel dazu pflegen wir das Kerngeschäft unserer erfolgreichen Medienmarken.“
Veranstaltungen sind eine wichtige Erlösquelle für die dfv Mediengruppe. Schon Firmengründer Wilhelm Lorch hatte erkannt, wie wichtig die persönliche Begegnung auch im beruflichen Umfeld ist. 1958 lud er ausgewählte Leser der Lebensmittel Zeitung erstmals zum Goldenen Zuckerhut ein, 1959 folgte das Forum der TextilWirtschaft. Heute bietet die dfv Mediengruppe 140 kommerzielle Veranstaltungen an, in der Regel sind dies Branchenkongresse, oft begleitet von Fachmessen. Rund 16 Millionen Euro Umsatz wurden damit im letzten Jahr erwirtschaftet, knapp 7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Gesellschaftliche Verantwortung
Lange Tradition hat bei der dfv Mediengruppe die Förderung junger Talente. Mit tatkräftiger Unterstützung von Unternehmern und Managern der jeweiligen Branchen gründete sie insgesamt drei Stiftungen:1988 rief sie mit der Wilhelm-Lorch-Stiftung eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung begabter Nachwuchskräfte in der textilen Wirtschaft ins Leben. 1990 initiierte sie die Stiftung Goldener Zuckerhut für die Lebensmittelbranche und 2006 die HORIZONT-Stiftung – beide Institutionen haben sich ebenfalls der Nachwuchsförderung in ihren jeweiligen Branchen verschrieben. Die drei Stiftungen zusammen verfügten im Jahr 2015 über ein Stiftungsvermögen von mehr als 5,2 Millionen Euro und schütteten Fördermittel in Höhe von 182.000 Euro aus.
In den Verlegerverbänden VDZ – Verband Deutscher Zeitschriftenverleger und Deutsche Fachpresse engagiert sich die dfv Mediengruppe seit vielen Jahren aktiv für die Belange der gesamten Medienwirtschaft.
Der dfv Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Kottmeier war Anfang der 1990er Jahre einer der Gründer der Fachmedien-Interessenvertretung und von 1992 bis 2000 deren Sprecher. Bis heute sind zahlreiche dfv Experten im Vorstand und in den Kommissionen des Verbandes ehrenamtlich tätig.
Gut gerüstet für die Zukunft
Mit einer Eigenkapitalquote von aktuell über 57 Prozent verfügt die dfv Mediengruppe über ausreichend Finanzkraft für anstehende Investitionen. Angela Wisken dazu: „Die digitale Transformation unseres Unternehmens steht weiter im Fokus. Wichtige Themen sind datenbasierte Beratungsangebote oder auch der Auf- und Ausbau von Digital-Abos. Hier sind wir bereits mit erfolgreichen Angeboten auf dem Markt, sehen aber noch weiteres Potenzial.“ Um dies zu nutzen, wurde 2013 der neue Bereich „Digitale Medienentwicklung“ mit einem entsprechenden Team installiert. Neben Neuentwicklungen und dem Ausbau der etablierten dfv Marken in den digitalen Märkten werden hier aktiv Beteiligungsmöglichkeiten gesucht.
Minderheitsbeteiligungen hält die dfv Mediengruppe seit 2015 an zwei Berliner Start-ups. NKF MEDIA publiziert zwei führende Magazine über die Start-up-Szene, ferret go bietet unter anderem Software für die Inhaltsanalyse großer Textmengen. Seit Juni dieses Jahres ist die dfv Mediengruppe zudem einer der Gesellschafter von Retresco. Das Start-up, ebenfalls mit Sitz in Berlin, ist Experte für Suchlösungen, die semantische Erschließung von Inhalten und datenbasierte automatisierte Texterstellung. Retresco ist die erste dfv Beteiligung, die unter dem Dach der ebenfalls 2016 gegründeten dfv Venture GmbH organisiert ist. Langfristig sollen hier weitere Beteiligungen an für das Mediengeschäft technologisch interessanten Unternehmen gebündelt werden.
Erfolg auf ganzer Linie – das wird sich fortsetzen. Im Jubiläumsjahr entwickeln sich die Umsätze erneut positiv. Für 2016 wird ein moderates Wachstum erwartet.