HR Future Trends 2016: Kompetenz- statt Fachkräftemangel
Der Transformationsprozess ist in vollem Gange und kann nur mit den entsprechenden Fachkräften bewältigt werden. Dass hieran ein Mangel herrscht, ergab die diesjährige Umfrage „HR Future Trends 2016“, die von der AGENTUR ohne NAMEN zum vierten Mal in Folge durchgeführt wurde. Von den 103 befragten Personalverantwortlichen bemängeln 54 Prozent das Fehlen qualifizierter Bewerber. Fast 42 Prozent klagen über akuten Fachkräftemangel.
Doch nicht nur der akute Fachkräftemangel beschäftigt die Unternehmen, sondern auch die fehlende Kompetenz vor allem der Hochschulabsolventen. 61 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Studienabgänger unzureichend auf die Arbeitswelt vorbereitet sind. Fehlende Praxis, mangelnde Sozialkompetenzen und Soft-Skills werden vermisst.
Auf die Frage, welche Kompetenzen in Zukunft an Bedeutung gewinnen oder verlieren, geben die Antworten geben eine klare Richtung vor: Deutsche Tugenden wie Fleiß ( 3,8 %), Pünktlichkeit (5,1 %) und fehlerfreies Arbeiten (12,9 %) gehören zu den Kompetenzen mit der geringsten Bedeutung für Personalverantwortliche.
- Veränderungsbereitschaft (85,7 %)
- Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten (68,8 %)
- Querdenken (67,5 %)
- Geistige/mentale Flexibilität (61,0 %)
- Interkulturelle Kompetenz (59,7 %)
„Diese Kompetenzen sind eine direkte Antwort auf die momentane Veränderungsdynamik in der Wirtschaft“, kommentiert Melanie Vogel, Geschäftsführerin der AGENTUR ohne NAMEN, die Ergebnisse. „Problematisch dabei ist, dass das deutsche Schul- und Ausbildungssystem genau die Tugenden fordert und fördert, die bei den Personalverantwortlichen an Bedeutung verlieren, während die Top 5 der Kompetenzen, die am meisten Bedeutung haben, im deutschen Bildungssystem bis heute nicht konsequent verankert sind.“
Das Informationszeitalter verlangt einen neuen Typus „Mensch“ im Arbeitsleben. Der jetzt schon sichtbar werdende Mismatch zwischen den Anforderungen der Arbeitgeber und den Kompetenzen und Qualifikationen der zukünftigen Fach- und Führungskräfte wird in erster Linie zu einem elementaren Kompetenzmangel führen, ist die die Veränderungs-Expertin Melanie Vogel sicher.
Individuen und Unternehmen seien ihrer Meinung nach heute und in Zukunft gleichermaßen gefragt, den Mismatch durch konsequente Weiterbildung und Personalentwicklungsmaßnahmen zu verkleinern. „Weiterbildung nämlich, die sich nicht nur auf die Vermittlung von Fachkompetenzen fokussiert, sondern vor allem die mentale Agilität, das Querdenken und das Fragenstellen trainiert“, ist Melanie Vogel überzeugt.
>> Die Ergebnisse stehen zum kostenfreien Download zur Verfügung: http://trends.agenturohnenamen.de