Österreich bei hochqualifizierten Arbeitskräften im Ausland sehr beliebt
- Österreich liegt auf Platz 11 der beliebtesten Arbeitsmärkte der Welt
- Arbeitnehmer mit Doktoratsabschluss, aus Forschung und Entwicklung sowie dem Rechtsbereich reihen Österreich auf Rang 8
- Wien steigt im Städteranking weltweit von Platz 17 auf 13
Österreich ist als Arbeitsdestination eines der beliebtesten Ziele weltweit und belegt im Ländervergleich Rang 11. Das zeigt die gemeinsame Studie Decoding Global Talent der Boston Consulting Group (BCG), der Jobbörse StepStone.at und The Network, für die rund 370.000 Arbeitnehmer in 197 Ländern befragt wurden. Speziell bei hochqualifizierten Arbeitskräften kann Österreich punkten: Hier liegt die Alpenrepublik unter den Top Ten in der Beliebtheitsskala, bei Fachkräften mit Doktoratsabschluss und aus der Forschung und Entwicklung sowie dem Rechtsbereich sogar auf Platz 8. „Österreich wird als Arbeitsort unter den talentierten und gut ausgebildeten Arbeitskräften immer beliebter. Die Innovationskraft und die guten Arbeitsbedingungen sind weltweit bekannt“, sagt Rudi Bauer, Geschäftsführer bei StepStone Österreich.
Österreich ist das Wunschziel Nummer eins für Arbeitskräfte aus süd- und osteuropäischen Staaten wie beispielsweise Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Serbien oder Kroatien. Neben Arbeitskräften aus dem Medizin- und Rechtsbereich sowie dem Gesundheitswesen sehen vorrangig Arbeitnehmer aus den Bereichen Produktion, Verkauf und Logistik Österreich als möglichen Arbeitsort.
Global betrachtet sind die USA das beliebteste Zielland für Personen, die im Ausland arbeiten möchten. Deutschland ist gegenüber der vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2014 um zwei Ränge vorgerückt und liegt jetzt auf Platz 2, gefolgt von Kanada und Australien, das von Rang 7 auf 4 steigt. Spanien folgt Großbritannien (Rang 5) auf dem sechsten Platz und hat im Vergleich zu 2014 zwei Plätze aufgeholt. Die Schweiz, die hinter Frankreich (Rang 7) auf Platz 8 steht, ist drei Plätze zurückgefallen. Hinter Italien (Rang 9) schafft es auch Japan (Rang 10) in die Top Ten der beliebtesten Arbeitsmärkte der Welt.
Wien im Städteranking auf Platz 13, London bleibt Spitzenreiter
Wien hat gegenüber 2014 vier Plätze gutgemacht und gehört mit Rang 13 zu den begehrtesten Städten für einen Arbeitsaufenthalt im Ausland. „Wien gewinnt weiter an Zugkraft für internationale Talente“, sagt Prof. Dr. Rainer Strack, Senior Partner und Experte für Human Resources bei BCG. „Das zeigt sich insbesondere bei hochqualifizierten Arbeitnehmern im Senior-Segment. Auch Firmeninhaber und spezialisierte Fachkräfte aus der Produktion zieht es verstärkt in die ehemalige Kaiserstadt.“ Frauen reihen Wien auf Platz 11 der beliebtesten Städte und bewerten die österreichische Metropole somit positiver als Männer (Platz 14).
London erreicht in der Favoritenskala erneut den ersten Platz. „Zwar verliert Großbritannien im Zuge des Brexits an Beliebtheit, London bleibt aber als globale Marke nach wie vor sehr attraktiv und belegt Platz 1 im Ranking“, kommentiert Strack.
Nach London ist New York der zweitbeliebteste Arbeitsstandort der Welt und liegt damit vor dem Aufsteiger Berlin (+3 Plätze). Weitere Gewinner im Städteranking sind Barcelona (+3 Plätze), Amsterdam (+11), Dubai (+5) und Los Angeles (+5). Zu den Verlierern zählen Paris (Rang 8) und Sydney (Rang 9), die jeweils um fünf Plätze abrutschen. Tokio klettert drei Plätze nach oben und schafft es im weltweiten Städtevergleich auf Rang 10.
Deutscher und englischer Sprachraum für die Österreicher am attraktivsten
Richtet man den Blick auf die Länder, welche bei den Österreichern als Arbeitsmärkte besonders beliebt sind, so schneiden Deutschland, die Schweiz, Großbritannien, die USA und Australien am besten ab. Neu im Ranking der zehn beliebtesten Länder der Österreicher sind Italien, Spanien und Frankreich. Schweden und Kanada haben an Attraktivität verloren.
„Österreichische Arbeitnehmer zieht es für einen Arbeitsaufenthalt im Ausland vor allem in den deutschen und den englischen Sprachraum. Generell sind die Österreicher jedoch in Bezug auf internationale Mobilität zurückhaltender als viele vergleichbare Nationen“, so Strack. Während hierzulande nur jeder Zweite bereit ist, im Ausland zu arbeiten, sind 62 Prozent der Engländer oder fast 70 Prozent der Franzosen mobil.
Besonderen Wert legen österreichische Arbeitnehmer bei der Jobsuche auf Aspekte wie Wertschätzung, eine gute Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten, interessante Aufgaben und eine faire Work-Life-Balance. Bezahlung und Jobsicherheit sind hingegen weniger wichtig. „Österreichischen Arbeitnehmern geht es stärker als ihren internationalen Kollegen darum, etwas zu bewirken und einen spannenden, herausfordernden Job zu haben“, erläutert StepStone-Geschäftsführer Rudi Bauer.
Über die Studie
Für die Studie Decoding Global Talent haben The Boston Consulting Group (BCG), StepStone und The Network (ein von StepStone mitbegründeter globaler Zusammenschluss führender Online-Jobbörsen in 130 Ländern) in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 insgesamt rund 370.000 Arbeitnehmer aus 197 Nationen befragt. Schwerpunkte der Online-Befragung waren die Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten, die bevorzugten Arbeitsmärkte und ‑standorte sowie die Präferenzen im Job. Zusätzlich führten die Studienautoren qualitative Interviews mit 33 Arbeitnehmern, die in den Kategorien Alter, Herkunft, Beruf und Ausbildungsgrad einen Querschnitt durch die weltweite Arbeiterschaft bilden.