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Ein Algorithmus kennt keinen ersten Eindruck

Ein Gastbeitrag von Daniel Schäfer, instaffo

Vorurteile und gar Diskriminierung können bei der manuellen Auswahl von Personal eine maßgebliche Rolle spielen. Bereits der Name kann assoziative Prozesse auslösen, die einem ungetrübten und wertfreien Urteil anhand der Eignung für eine Stelle im Weg stehen können. Digitalisierung kann diese Probleme für Unternehmen und Bewerber lösen.

Subjektivität als Ausgangsproblem  

Personalverantwortliche wie auch Bewerber sehen sich immer wieder mit der Ungewissheit konfrontiert, wie objektiv bei der Bewerberauswahl wirklich vorgegangen wird. Leider entscheidet der erste Eindruck oft mehr, als er sollte. Angefangen bei Banalitäten wie unscharfen Bewerbungsfotos oder unübersichtlichen Layouts, bis hin zu diskriminierenden Fehleinschätzungen zur Eignung einer Person auf Grund von Alter und Geschlecht. Entsteht erstmal ein negativer Eindruck, kann dieser einem allein auf Fähigkeiten basierenden Urteil im Weg stehen.

Daniel Schäfer, instaffo

Warum ohne Objektivität nichts mehr geht 

 

Das Ziel eines jeden Unternehmen ist es, die besten Fachkräfte für sich zu gewinnen. Subjektivität ist daher ein großes Problem. Ein erster Eindruck lässt sich bei Menschen kaum vermeiden. Das Gewicht dieses ersten Eindrucks entscheidet, wie schwerwiegend die Folgen subjektiver Urteilsbildung sind. Bedingt durch den Wandel am Personalmarkt sind Unternehmen nicht mehr in der Lage, fokussiert Bewerbungsunterlagen zu sichten, sondern sind in erster Linie damit beschäftigt, aktiv auf die Suche nach geeigneten Fachkräften zu gehen. Objektivität ist hierbei unbedingt notwendig. Nicht nur, um Diskriminierungen zu verhindern, sondern auch um eine qualifizierte Vorauswahl treffen zu können.  Bei der manuellen Suche bleibt jedoch nicht die Zeit, die Eignung jedes potenziellen Kandidaten genau zu erfassen. Die Folgen von Vorurteilen durch den ersten Eindruck sind hierbei demnach gravierend. Viele Kandidaten werden nicht berücksichtigt, obwohl sie fachlich und vielleicht auch menschlich bestens für die Stelle qualifiziert wären.

Algorithmen statt Vorurteile  

 

Da jede Stellenausschreibung zum Ziel hat, die qualifiziertesten Personen anzustellen, muss die Bewertung von Fähigkeiten und Erfahrungen im Fokus der Vorauswahl stehen. Qualifikationen dürfen nicht auf Grund subjektiver Störfaktoren an Gewicht verlieren. Künstliche Intelligenz und Algorithmen schaffen hier auf mehrere Weisen Abhilfe:  Da diese eine präzise Vorauswahl anhand von Hard- und Softskills vornehmen, sind sie immer objektiv.  Zudem ersetzen sie aber auch zeitfressende Such- und Vorauswahlprozesse.

Passen die Anforderungen der Stelle zu den Fähigkeiten und Erfahrungen einer Fachkraft, spielt der erste Eindruck, den Lebenslauf, Bewerbungsfoto und Co. erwecken, keine Rolle. Viel wichtiger ist jedoch, dass Faktoren wie Alter, Geschlecht etc. irrelevant für die Vorauswahl sind und Diskriminierung dadurch völlig verhindert wird. Auch anonyme Profile sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Auf unserer Matching-Plattform Select werden durch Algorithmen über 500 Unternehmen mit den qualifiziertesten Fachkräften aus IT, Sales und Marketing verbunden. Erst, wenn sich Unternehmen zu einem Interview entscheiden, werden persönliche Daten preisgegeben. Diskriminierung darf nicht nur aus ethischer Sicht bei der Auswahl von Bewerbern keine Rolle spielen. Die Automatisierung der Such – und Vorauswahlprozesse ist also ein wichtiger Schritt, um Diskriminierung zu verhindern.

Mensch und Technik

Weder künstliche Intelligenz noch Algorithmen sind diskriminierend. Nutzt man Algorithmen allerdings, um gezielt anhand von Faktoren wie Alter usw. Kandidaten auszuschließen oder lässt K.I. von falschen Prozessen lernen, ist dieses Prinzip obsolet. Hier sind Softwareentwickler und Unternehmen gleichermaßen in der Verantwortung. Ethische Grundprinzipien und die Reflexion über die eigene Subjektivität sind auf lange Sicht dringend nötig, um das volle Potenzial technischen Fortschritts auszuschöpfen.

Daniel Schäfer 
CEO und Gründer des HR-Tech-Unternehmens Instaffo
Instaffo – We are connecting the world with jobs.
Instaffo ist ein HR-Tech-Unternehmen, das Software für die automatische Suche und Vorauswahl von Fachkräften entwickelt. Neben Lösungen für Unternehmen bietet Instaffo zudem eine Matching-Plattform, auf der Fachkräfte anonym, kostenlos und ohne Bewerbung Ihren nächsten Karriereschritt gehen können.

Web: http://www.instaffo.com