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Durchstarten im Job: Tipps und Tricks für Quereinsteiger

Wer sich entscheidet, die berufliche Richtung zu wechseln, beweist oft großen Mut und benötigt viel Energie. Das wissen auch die Recruiter, die den Arbeitsmarkt beruflich scannen, um geeignete Talente aufzuspüren. Wie sich Quereinsteiger diesen Umstand zunutze machen und was sie sonst noch tun können, um den beruflichen Neustart zu optimieren, ist jetzt Thema.

Wer sucht neue Arbeitskräfte? Schnell sein ist für Quereinsteiger besonders wichtig.

Training on the Job: in Deutschland selten

In anderen Ländern ist üblich, in Deutschland aber ist es selten: Training on the Job. Bei uns hingegen ist es Standard, dass eine umfassende und fundierte Ausbildung vorliegen muss, um bestimmte Stellenbeschreibungen ausfüllen zu können. Quereinsteiger sollten sich dessen bewusst sein und sich bei Bedarf entsprechend professionell vorbereiten.

Eine zweite Ausbildung finanzieren

Falls der neue berufliche Kurs in eine Richtung führt, die eine weitere Ausbildung erfordert, muss diese finanziert werden. Die wenigsten haben dafür das Geld angespart oder können es sich leisten, für zwei oder drei Jahre von einem Lehrlingsgehalt zu leben. Die Ausbildung mit einem Kredit finanzieren ist deshalb eine Lösung, die auf jeden Fall in Betracht zu ziehen ist. Ausbildungskredite brauchen je nach persönlichen Voraussetzungen einen Bürgen mit ausreichender Bonität. Das ist hilfreich, um günstige Konditionen zu bekommen. Wenn eine zweite Person mit guter Bonität als Kreditnehmer mit einsteigt, werden die Chancen auf eine Kreditzusage deutlich höher. Wichtig ist zudem, die Rückzahlung realistisch einzuplanen und vorab auszurechnen bzw. ausrechen zu lassen, wie hoch die monatliche Belastung ausfällt. Wenn beispielsweise über 36 Monate jeweils 500 € pro Monat gebraucht werden, würde der Kredit über 12.000 € netto laufen. Bei einer Rückzahlungsphase von beispielsweise 96 Monaten (= 8 Jahre) und einem effektiven Jahreszins von 1,9 % würde die monatliche Rate bei ungefähr 135 € liegen. Diese müssen auch während der Ausbildung bedient werden können.

Tipp: Wenn Sie die Ausbildung mit einem Kredit finanzieren, sollte Sie mehrere Angebote einholen und die Konditionen vergleichen.

 

Gefragte Jobs anstreben

Gute Chancen als Quereinsteiger haben Bewerber, wenn sie sich für einen gefragten Job entscheiden. Zu den Top 10 der gefragten Jobs in Deutschland gehören laut deutschland.de die folgenden:

  1. Software-Entwickler und Programmierer
  2. Elektroniker, Elektriker, Elektroinstallateure
  3. Gesundheits- und Krankenpfleger
  4. IT-Berater, IT-Analysten
  5. Wirtschaftswissenschaftler, Betriebswirte
  6. Kundenbetreuer, Kundenberater, Account Manager
  7. Produktionshelfer
  8. Vertriebsmitarbeiter, Vertriebsassistenten
  9. Sales Manager, Produktmanager
  10. Architekten, Bauingenieure

Manche von Ihnen lassen sich ohne weitere Vorkenntnisse ergreifen, zum Beispiel im Bereich Produktionshelfer oder Vertriebsmitarbeiter. Andere berufliche Türen, wie zum Beispiel zum Elektriker oder Bauingenieur, öffnen sich mit einer grundlegenden Ausbildung oder mit einem Studium.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt an – und mit ihr der Bedarf an Pflegekräften.

In diesem Sektor stehen die Chancen für Quereinsteiger gut.

 

Weitere „Mangelberufe“ bieten Quereinsteiger gute Chancen

In den sogenannten Mangelberufen bieten sich vielfältige Perspektiven. Arbeitgeber senken ihre Ansprüche an die Qualifikation, um den Bedarf zu decken. Wer zum Beispiel eine Karriere als Grundschullehrer oder Grundschullehrerin anstrebt, kann sogar ohne Lehramtsstudium oder zweite Staatsexamen eine Stelle finden. In manchen Bundesländern werden Quereinsteiger auch an weiterführenden Schulen eingesetzt. Die Anforderungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und sollten im Detail recherchiert werden.

Zahlreiche Hilfen zum Berufswechsel bietet beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit (BA). Unter dem Schlagwort „Beruf wechseln“ hat die BA vielfältige Informationen und Tools zusammengestellt, die die Orientierung erleichtern und Impulse geben.

Die innere Haltung zählt: Ziele setzen, Motivation aufbauen, Engagement zeigen

Wer gefrustet vom alten Job ohne Ziele und greifbare Motivation in eine neue Richtung geht, gräbt sich selbst das Wasser ab. Potenzielle neue Arbeitgeber nehmen das wahr und haben kein Interesse daran, demotivierte Arbeitnehmer einzustellen.

Angenommen, ein Bilanzbuchhalter Mitte 30 stellt fest, dass er nicht für den Rest seines Lebens mit trockenen Zahlen zu tun haben will. Die Vorstellung, diese Aufgabe für weitere 30 Jahre zu erfüllen, frustriert und belastet ihn. Er will den Beruf wechseln. Allerdings reicht der Frust nicht aus, um einen neuen Arbeitgeber zu überzeugen, ihm einen neuen Job zu geben. Um attraktiv zu werden, braucht er ein konkretes Ziel, das zu ihm passt. Es ist also unbedingt nötig sich selbst klarzumachen, wohin die berufliche Neuorientierung gehen soll. Soll die zukünftige Arbeit mit Menschen sein oder liegen die Talente vielmehr im kreativen Bereich? Je nachdem, welche Ziele sich herauskristallisieren, sollte dann die neue berufliche Ausrichtung als Quereinsteiger geplant und aufgebaut werden. Daraus ergeben sich klare Tendenzen und ein selbstsicheres Auftreten. Die positiven Gedanken und die konkreten Ziele sowie einzelnen Schritte Richtung Zielerreichung machen aus einem frustrierten Bilanzbuchhalter einen attraktiven Kandidaten für einen Quereinstiegsjob in der bevorzugten Branche.

Mit diesen drei Komponenten ausgestattet – Ziele, Motivation und Engagement – gelingt es auch längere Durststrecken, wie zum Beispiel Zeiten für zusätzliche berufliche Qualifikationen oder auch lange Wartezeiten bis zur Rückmeldung  auf eine Bewerbung- durchzustehen, bis die passende Stelle endlich gefunden ist.

Das berufliche Profil schärfen, fachliche Defizite ausgleichen und vollständige Profile in Jobbörsen einstellen: Quereinsteiger sollten an diesen Fronten gezielt aktiv werden.

 

Sichtbar werden: So werden Recruiter aufmerksam

Profile in einschlägigen Jobbörsen einzustellen ist ein Muss, um Recruiter auf sich aufmerksam zu machen. Oft sind Quereinsteiger noch in einem alten Job beschäftigt und es fehlt an der entsprechenden Berufserfahrung für einen neuen Job mit anderen Schwerpunkten. Hier ist es umso wichtiger, die eigene Motivation zu hinterfragen und entsprechend zu kommunizieren. Ein Berufswechsel ist eine grundsätzliche Entscheidung, die gründlich überlegt und hinterfragt werden muss. Die Ergebnisse dieser Analyse sind im beruflichen Profil entsprechend darzustellen, damit eventuelle neue Arbeitgeber wissen, was den Bewerber von anderen Bewerbern unterscheidet.

Jobportale aktiv durchforsten und Karriereseiten der relevanten Firmen prüfen

Sie sollten auf der Suche nach einer neuen Stelle die bekannten Jobbörsen durchgehen und sich zeitnah auf passenden Ausschreibungen bewerben. Zusätzlich ist es empfehlenswert, die Webseiten der branchenbekannten Firmen auf eigene Recruiting-Bereiche zu prüfen. Immer mehr Arbeitgeber gehen dazu über, die freien Stellen auf ihrer Website zu präsentieren und interne Bewerbungsverfahren über das eigene Portal zu steuern.

Fazit: Branche clever wählen, klares Profil zeigen und aktiv suchen

Finden und gefunden werden – Quereinsteiger sollten alle Möglichkeiten für sich nutzen, dazu gehören neben der aktiven Bewerbung auch Besuche auf Karriereevents. Wer sich mit klaren Vorstellungen persönlich und individuell auf dem Arbeitsmarkt präsentiert und sich aktiv in gefragten Branchen auf die Suche macht, verbessert die Erfolgsaussichten erheblich.

 

Bilder:

pixabay.com © kaboompics (CCO Creative Commons)

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