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Was wird das Top-Thema in 2015 sein? HR-Experten antworten.

Helge Weinberg
Helge Weinberg

von Helge Weinberg

In 2015 steht das Individuum im Mittelpunkt. Ob „individualzentrierte“ Kommunikation, Menschen, „die aus ihren Erfahrungen berichten“, stärkere Zielgruppenorientierung oder „Einbeziehung der Mitarbeiter“, Unternehmen stellen sich auf die einzelnen Menschen und deren Interessen ein.

Sechs Experten hatten wir die Frage gestellt, was das wichtigste Thema in 2015 sei. Ihre Antworten fielen relativ eindeutig aus. Wie im letzten Jahr kamen vor allem Spezialisten aus dem Personalmarketing zu Wort. Der Trend zum Individuum hatte sich bei der letztjährigen Befragung schon abgezeichnet, unter dem Stichwort „Candidate Experience“. Auch zwei weitere Trends waren in 2014 schon im Gespräch: Active Sourcing und Mobile Recruiting.

 

Barbara Braehmer
Barbara Braehmer, Intercessio Personalberatung

Studien belegen, dass bereits 2014 die Hälfte der Zeit, die für digitale Medien eingesetzt wurde, auf Tablets und Smartphones entfällt und immer mehr Jobsuchende Jobangebote erwarten, die sie mobil optimiert lesen können. Parallel verlassen 60 Prozent der möglichen Kandidaten, die eine nicht mobiloptimierte Website erreichen, diese sofort wieder, ohne zurückzukehren. Deshalb ist der Trend für erfolgreiche Unternehmen 2015 klar: Sie werden ihr Mobile Recruitment professionalisieren und mit mobil optimierter Kommunikation und Websites ihren Wettbewerb deutlich überflügeln.

Barbara Braehmer, Geschäftsführerin der Intercessio Personalberatung GmbH http://intercessio.de/ und http://intercessio.de/blog/

 

Nicole Heinrich
Nicole Heinrich

Wir wollen in 2015 vor allem Talente im Bereich E-Commerce, IT und BI noch vertrieblicher ansprechen und uns als Place to be für onlineaffine Kandidaten präsentieren, denn das ist auch zukünftig eine große Herausforderung, diese Fachkräfte zu gewinnen.

 

 

Nicole Heinrich, Leiterin Ausbildung und Personalmarketing der Otto (GmbH & Co KG) http://www.ottogroup.com/karriere/index.php

 

 

Gero Hesse
Gero Hesse

Für mich ist das Thema eindeutig Individualisierung. Getrieben durch die technologische Weiterentwicklung und auf Basis der fortschreitenden demographischen Entwicklung wird es gerade für jüngere Zielgruppen immer normaler, ganz individuell auf spannende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten angesprochen zu werden und in den direkten Dialog mit Unternehmensvertretern zu gehen. Unsere Plattformen careerloft und blicksta unterstützen genau das.

 

Wichtig dabei ist: die Unternehmen müssen auch in der Kommunikation einen Paradigmenwechsel von unternehmenszentrierter (wer wir sind) hin zu individualzentrierter (warum lohnt es sich für dich für uns zu arbeiten) hinzubekommen. Und zu guter Letzt ist dabei natürlich eine individuelle und positive Kandidatenbeziehung relevant. Heißt: nicht nur die Erstansprache muss stimmig sein, sondern auch der nachfolgende Bewerbungsprozess. Ganz schön viele Hausaufgaben!

Gero Hesse, Geschäftsführer der Medienfabrik Gütersloh GmbH http://www.medienfabrik.de und http://www.saatkorn.com/

 

Bernd Konschak
Bernd Konschak

Ich glaube, ein wichtiges Thema wird in 2015 Transparenz und Differenzierung in der Arbeitgeberkommunikation sein. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren daran gearbeitet, als attraktive Arbeitgeber sichtbar zu werden. Doch sind die Botschaften oft austauschbar und oberflächlich. In Zukunft wird es darauf ankommen, klar und präzise darzustellen, was die Kandidaten bei einem Arbeitgeber konkret erwartet.

 

Dadurch ergeben sich Vorteile für beide Seiten: Die Bewerber können besser entscheiden, welches Unternehmen ihren Wünschen entspricht und die Arbeitgeber bekommen im Idealfall weniger Bewerbungen von Kandidaten, die nicht so gut zum Unternehmen passen.

Bernd Konschak, Leiter Personalmarketing der SICK AG http://www.sick.com und http://www.talent-o-mat.de/

 

Judith Oldekop
Judith Oldekop

2015 werden vermehrt Tools und Dienstleistungsangebote entstehen, die darauf abzielen, passive Kandidaten auf Stellenausschreibungen aufmerksam zu machen. Man wird dadurch stärker (Mitarbeiter-) Netzwerke aktivieren können, um das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen. Ich denke zudem, dass Firmensprache in den Hintergrund treten wird und (noch) mehr Menschen zu Wort kommen werden, die aus ihren Erfahrungen berichten.

 

Die Ansprache wird zudem noch stärker an den Zielgruppen ausgerichtet sein und weggehen von allgemeingültigen Floskeln und Versprechen. Zudem werden die Direktansprache und der Aufbau von mittel- und langfristigen Beziehungen dazu führen, dass Stellen seltener ausgeschrieben werden müssen und so schneller und effizienter besetzt werden können.

Judith Oldekop, Head of HR Marketing der Swisscom AG https://www.swisscom.ch/ und http://ict.swisscom.ch/author/editor/

 

Peter M. Wald
Peter M. Wald

Der Fokus sollte auf der Beziehung zwischen Mitarbeitern und Unternehmen liegen. Eine spürbar stärkere Einbeziehung der Mitarbeiter ist dringend notwendig. Diese beginnt beim Mitentschieden bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter, reicht über Fragen der stärkeren Beteiligung bei Entscheidungen zu Aufgaben, zum Einsatz und zur eigenen Weiterentwicklung bis hin zum Austritt von Mitarbeitern beziehungsweise auch darüber hinaus (Umgang mit Alumnis).

 

Für das Redesign von HR-Prozessen und die Neuverteilung von Verantwortung werden digitale Medien zunehmend wichtiger.

Prof. Peter M. Wald, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig http://www.htwk-leipzig.de/ und http://leipzig-hrm-blog.blogspot.de/

 

 

Über den Autor

Helge Weinberg ist Berater, Blogger und Journalist aus Hamburg. Seine Agentur Strategie & Kommunikation ist spezialisiert auf Strategische Kommunikation und Arbeitgeberkommunikation. Über diese Themen schreibt er in seinem Blog http://blog.helge-weinberg.de/ sowie als Korrespondent Hamburg / Norddeutschland des „PR-Journals“ und Mitglied der Redaktion des Crosswater Job Guide.

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