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Arbeitslosigkeit von Akademikern auf dem niedrigsten Stand nach 1980

Prof. Dr. Enzo Weber, IAB
Prof. Dr. Enzo Weber, IAB

Im Jahr 2016 lag die Akademiker-Arbeitslosenquote bei 2,3 Prozent. Sie ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Eine niedrigere Arbeitslosenquote gab es bei den Akademikern zuletzt im Jahr 1980 mit 1,8 Prozent. Bereits 1984 war die Akademiker-Arbeitslosigkeit dann aber auf 4,5 Prozent gestiegen und damit fast doppelt so hoch wie heute. Das zeigen am Dienstag veröffentlichte Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Das Arbeitslosigkeitsrisiko hängt eng mit der Qualifikation zusammen. „Je höher die Qualifikation, desto besser ist die Position auf dem Arbeitsmarkt“, betont Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. „Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das gilt in Zukunft umso mehr, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen werden, nicht zuletzt durch die Digitalisierung“, so Weber.

Personen ohne Berufsabschluss sind von Arbeitslosigkeit besonders betroffen. In dieser Gruppe war 2016 mit 19,1 Prozent knapp jeder Fünfte ohne Arbeit. Im Vorjahresvergleich hat sich die Quote aber um rund einen Prozentpunkt verringert. „Der Arbeitsmarkt ist derzeit insgesamt sehr aufnahmefähig. Daher ist die Arbeitslosenquote Geringqualifizierter trotz der hohen Flüchtlingszahlen und trotz der Mindestlohneinführung zurückgegangen. Die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter bleibt allerdings hoch“, erklärt IAB-Forscher Weber.

Ebenfalls verbessert hat sich die Beschäftigungssituation für Personen mit einer beruflichen Ausbildung. Ihre Arbeitslosenquote lag 2016 mit 4,2 Prozent fast einen halben Prozentpunkt niedriger als im Jahr 2015.

Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland 2016 im dritten Jahr in Folge gesunken. Die Gesamtquote nach Qualifikationen berechnet sich auf 6,2 Prozent und hat damit den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Da der Berechnung dieser Quote eine andere Datenbasis zugrunde liegt, weicht sie von der amtlichen Quote (6,1 Prozent) geringfügig ab.

Zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen zwar immer noch deutliche Unterschiede, aber der Osten konnte den Rückstand weiter verringern. Die Gesamtquote nach Qualifikation lag im Osten im Jahr 2016 bei 8,1 Prozent (Vorjahr 9,0 Prozent), im Westen bei 5,7 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent).

Die Arbeitslosenquote für Hochschulabsolventen lag 2016 im Westen bei 2,1 Prozent und im Osten bei 3,3 Prozent. Bei den Personen mit einer beruflichen Ausbildung betrug im Westen die Arbeitslosenquote 3,6 Prozent, im Osten 6,5 Prozent. Die Quote für Geringqualifizierte lag in beiden Landesteilen erheblich höher: im Westen bei 17,7 Prozent und im Osten bei 29,2 Prozent.

Die IAB-Daten im Internet: http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/qualo_2017.pdf.

 

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Miriam Dreschel, Dagmar Heimbach, Janina Müller
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