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Studie: Jeder zweite Arbeitnehmer glaubt, dass die mangelhafte Schulbildung in Deutschland Ursache des Fachkräftemangels ist

Lea Bauer, Udemy

Udemy veröffentlicht detaillierte Studie zur Qualifikationslücke

  • Nur jeder Dritte glaubt, dass der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren überwunden werden kann.
  • 51% der Befragten sehen den Arbeitnehmer in der Verantwortung ausreichende Fortbildungsmaßnahmen bereitzustellen.  

Udemy, ein globaler Marktplatz für das Lernen und Lehren im Internet, hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Forsa tausend Arbeitnehmer zu den Themen Qualifikationslücke und Fortbildungsmöglichkeiten in Deutschland befragt. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Wahrnehmung des Arbeitsmarkts sich regional stark unterscheidet. Bei einem Thema  sind sich die Vollzeitbeschäftigten jedoch einig: Es gibt einen Fachkräftemangel, verursacht von mangelnder Flexibilität der Arbeitnehmer und ungenügender Vorbereitung durch die Bildungsinstitutionen. Drei von fünf Befragten glauben nicht, dass die Qualifikationsdefizite kurzfristig zu überwinden sind. Neben Deutschland wurde die Studie zusätzlich in den USA, Brasilien, Mexiko, Frankreich und Spanien durchgeführt, wodurch ein internationaler Vergleich zu dem Thema ermöglicht wird.

Die deutschen Ergebnisse zeigen, dass 76% der Arbeitnehmer glauben, dass sie für ihren Job ausreichend qualifiziert sind. Interessanterweise sind die Befragten von den Qualifikationen der Arbeitnehmer in Deutschland insgesamt weniger überzeugt: Drei von vier Studienteilnehmer sind der Meinung, dass es zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte in Deutschland gibt.

Lediglich ein Drittel der Forsa-Befragten glaubt, dass die Qualifikationslücke in nächster Zeit überwunden werden kann. In Baden-Württemberg sind die Arbeitnehmer im Hinblick auf die Fachkräftemangel-Problematik noch am optimistischsten. Knapp jeder zweite Befragte aus der Region (44%) glaubt, dass das Qualifikationsdefizit behoben werden kann. Am pessimistischsten sind die Bewohner im Norden (25%), gefolgt von den Befragten in Bayern (26%): Nur jeder Vierte sieht dort Chancen, das Problem kurzfristig zu beheben.

69% sind rückblickend der Meinung, dass sie in ihrer Berufsausbildung bzw. während ihres Studiums gut genug vorbereitet wurden, um sich im Berufsleben und der Arbeitswelt zurecht zu finden. 47% der Studienteilnehmer, die von einem Fachkräftemangel in Deutschland ausgehen, geben dafür die unzureichende Vorbereitung durch die Schule als Grund an. Weitere Gründe sind die mangelnde Flexibilität der Arbeitnehmer (46%), die schlechte Qualität der Berufsausbildung in Betrieben bzw. der Bildung an den Hochschulen (29%) sowie der Mangel an Weiterbildungsmaßnahmen (21%).

Ein weiterer Teil der Studie befasst sich mit den Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die Arbeitnehmer sehen diese Veränderungen mit gemischten Gefühlen. 85% sind überzeugt, dass sich die Anforderungen ihres Jobs ändern und 27% befürchten sogar, dass Arbeitsplätze in ihrem Berufsfeld gestrichen werden.

 

37% der Teilnehmer geben an, dass sie in den letzten Jahren die Erwartungen an ihre persönliche Karriere bzw. ihren beruflichen Werdegang zurückgeschraubt haben. Interessanterweise hat nur einer von fünf Arbeitnehmern (22%) aus der Branche “Erziehung und Unterricht” seine Erwartungen gesenkt, während aus dem Sektor “Verkehr und Logistik” sowie dem “verarbeitenden Gewerbe” jeweils 39 % ihre Zukunftsaussichten zurückschraubten. Diejenigen, die ihre Erwartungen an die persönliche Karriere in den letzten Jahren gesenkt haben, geben dafür vor allem fehlende Weiterbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten an (16%).

 

Weitere Erkenntnisse der Studie sind, dass die Befragten für ausreichende Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen (51%) und auch deren Finanzierung (68%) vor allem die Arbeitgeber in der Verantwortung sehen. Dabei sind Workshops außerhalb des Unternehmens mit 56 % die bevorzugte Art der Weiterbildung. 44% der Befragten in Deutschland würden am ehesten an einem traditionellen Lehrgang wie z.B. einem Fernstudium oder einem Volkshochschulkurs teilnehmen. Nur jeder Fünfte präferiert aktuell Online-Kurse oder Online-Videos.

 

„Die Resultate der Umfrage sind für uns überraschend und sehr interessant“, so Lea Bauer, Head of DACH von Udemy. „Wir haben die Studie mit denselben Fragen auch in Frankreich, Spanien, Brasilien, Mexiko und den USA durchgeführt. Vergleicht man die Ergebnisse, so ist es erstaunlich, dass Deutschland mit 51% den Arbeitgeber in der Verantwortung für die Bereitstellung von Weiterbildungsmaßnahmen sieht. Nur 13% stimmen in Mexiko damit überein, gefolgt von Spanien und Brasilien (23%), USA (27%) und Frankreich (32%).”

 

Im internationalen Vergleich werden weitere wissenswerte Ergebnisse enthüllt. In Brasilien glauben 98% aller Befragten, dass es eine Qualifikationslücke in ihrem Land gibt, während in Mexiko nur jeder Siebte ein Fachkräftemangel in seiner Heimat erkennt. Überraschend ist, dass die Brasilianer jedoch mit 83% die Frage bejahen, ob Arbeitnehmer in ihrem Land ausreichend wettbewerbsfähig sind.

 

Im Rahmen der Studie zur Qualifikationslücke, die Udemy in Kooperation mit Forsa im September 2017 durchführte, wurden 1.011 Vollzeitarbeitskräfte in der Bundesrepublik befragt.

 

Über Udemy

Udemy wurde 2010 mit dem Ziel gegründet das Leben durch Lernen zu verbessern. Das Unternehmen ist ein globaler Marktplatz für das Lernen und Lehren im Internet. Mehr als 17 Millionen Kursteilnehmer können auf eine umfangreiche Bibliothek von 55.000 Kursen zugreifen, die von Dozenten über 60 verschiedenen Sprachen unterrichtet werden. Udemy-Kursteilnehmer können neue Fähigkeiten im Selbststudium erlernen, während Dozenten die Möglichkeit haben ihr Wissen weltweit zu teilen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in San Francisco mit Niederlassungen in Irland und der Türkei.

https://www.udemy.com/

 

 

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