CASE Score: Absolute Abschlussnoten eignen sich nicht für Bewerberauswahl
Abschlussnoten von Universitäten und Fachhochschulen sind für Recruiter zusehends zu einem Kompass ohne Norden geworden. Ohne valide Datenbasis mit empirischer Evidenz wird der Vergleich von Abschlussnoten zu einem Vabanque-Spiel im Bewerber-Auswahlverfahren. Zusehends führt die Fragmentierung der Studiengänge zu Problemen im Hochschul-Recruiting. Dafür sprechen verschiedene Gründe:
- In Deutschland wächst die Anzahl der Hochschulen stetig an
- Pro Hochschule gibt es immer mehr Studienprogramme
- Insgesamt buhlen mehr als 30.000 Studienprogramme um Studenten – die Vergleichbarkeit der Hochschulabschlussnoten sinkt immer stärker ab.
Insbesondere im wichtigen Arbeitsmarkt der SAYs (Studenten, Absolventen, Young Professionals) ist die Abschlussnote oft das einzige Differenzierungsmerkmal, um die Leistungen der Bewerber einzuordnen. Dabei kommt es nicht auf die absolute Note an, sondern auf die relative Abschlussnote im Vergleich von Hochschulen bzw. Studienprogramm.
Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit
„Personaler brauchen valide Möglichkeiten, um Studienleistungen einschätzen zu können – auch wenn die Noten natürlich kein Garant für beruflichen Erfolg sind“, sagt Personalexperte Beck. „Grundsätzlich sei es positiv zu bewerten, wenn ein Start-up für Transparenz sorge.“ (Handelsblatt 22.2.2017)
Der CASE Score:
In Deutschland gibt es inzwischen über 30.000 verschiedene Hochschulprogramme. Wir sehen gravierende Unterschiede in den Notenstandards – und natürlich sind manche Programme auch kompetitiver als andere.
Daraus ergibt sich das Problem, dass das Arbeitsmarktsignal „akademischer Abschluss“ teils ungenutzt bleibt, teils aber auch verzerrt genutzt wird. Das Vorurteil „Noten sagen nichts aus“ kommt genau daher, dass eine 1,3 manchmal schlechter ist als eine 2,3. Genau dieses Problem löst CASE (candidate select GmbH), weil unser Algorithmus den Kontext kennt, in dem eine bestimmte Note entstanden ist.“ (Dr. Philip Seegers, candidate select GmbH)
Hochschulnoten sind wenig aussagekräftig
Universitäten und Hochschulen bewerten ihre Studenten fortwährend, allerdings werden die daraus hervorgehenden Noten zu Recht selten als entscheidender Faktor im Bewerbungsprozess heran gezogen – zu sehr unterscheiden sich sowohl die Bewertungsstrenge als auch der Inhalt verschiedener Studienprogramme.
Ein Beispiel verdeutlicht die relative Vergleichbarkeit der Abschlussnoten.
- Ausbildungsstätte: HTWK Leipzig
- Abschluss: Bachelor
- Fach (CASE Kategorie): Erziehungswissenschaften
- Abschlussjahr: 2017
- Abschlusssnote: 1,5
- Durschnittsnote im Studiengang: 1,91
Die gleiche Abschlussnote 1,5 lässt sich mit den relativen Ergebnissen der Universität Frankfurt vergleichen.
Interpretation der Abschlussnoten
In dem Beispiel zeigt sich, wie identische Abschlüsse (Bachelor Erziehungswissenschaften mit Abschlussnote 1,5) von unterschiedlichen Hochschulen zu bewerten sind. An der HTWK Leipzig haben nur 11% der Studierenden mit einer 1,5 oder besser abgeschlossen, an der Universität Frankfurt a.M. sind es 34%. Die Unterschiede werden beim genaueren Betrachten der Notenverteilung sehr deutlich.
Relativ ist die Studienleistung an der HTWK also stärker zu bewerten.
CASE macht verborgene Information nutzbar
Über Jahre hinweg gesammelte Information über die Leistungsfähigkeit eines Bewerbers in Form von Noten – CASE ermöglicht Ihnen, dieses Informationsangebot zu nutzen. Daten zu der Notenvergabe in Studienprogrammen und exklusive Untersuchungen der deutschen Studenten dienen uns als Grundlage, um Abschlussnoten der vergangenen 10 Jahre objektiv und fair zu vergleichen.
Praktische Erfahrungen mit CASE
Die Ergebnisse aus der Nutzung von CASE und die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post DHL , Evonik Industries, Simon Kucher und Partner, MAHLE und einem Energieversorger werden nun von case select GmbH vorgestellt.
Diese Informationen sind im Detail hier verfügbar.
Dabei sind einige Befunde besonders interessant:
In der CASE Studie mit MAHLE konnte nachgewiesen werden, dass Trainees mit besserem CASE Score eine bessere Job-Performance aufweisen. Trainees mit guten CASE Score wurden von MAHLE in 70% der Fälle als sehr gut bewertet. Bei Trainees mit schlechtem CASE Score war MAHLE nur in 10% der Fälle „sehr zufrieden“. Andere Auswahlkriterien waren nicht in der Lage hier Voraussagen zu treffen. Mehr Informationen hierzu findest Du auf Seiten 9 und 10 im Dokument.
Der CASE Score in Kombination mit einem Assessment Test kann das Ergebnis eines deutlich teureren Assessment Centers vorhersagen. Bei der Deutschen Post kann mit einer einfachen Kombination von CASE Score und Online Test über die Hälfte der im Assessment-Center nicht erfolgreichen Bewerber vorab ausgeschlossen werden. Dabei werden 95% aller später eingestellten Kandidaten nicht ausgeschlossen (Vergleich Seite 4).
Genauso zeigt sich in der Studie mit Simon Kucher, dass eine Kombination aus CASE Score und Online Test am besten geeignet ist erfolgreiche Kandidaten zu erkennen (Vergleich Seite 13). Individuell betrachtet schneidet der CASE Score in allen Kundenstudien besser ab als die verschiedenen Assessment Tests.
Das Briefing bestätigt die allgemeine Wahrnehmung: Absolute Noten eignen sich nicht als Auswahlkriterium. Gerade deshalb braucht man den CASE Score um die Leistung aus vielen Jahren Studium nutzbar zu machen. In der CASE Study mit Evonik können CASE Scores das Ergebnis des Assessment Centers vorhersagen. Mit absoluten Noten besteht kein Zusammenhang (Vergleich Seite 5). In allen Kundenstudien konnte ein Zusammenhang zwischen CASE Score und Einstellungsentscheidungen festgestellt werden.
Das Briefing ist auch über den folgenden Link verfügbar: https://www.candidate-select.de/wp-content/uploads/2018/02/Briefing-CASE-Studies.pdf
Über das CASE Team
Das CASE Team besteht aus Ökonomen mit wissenschaftlicher Erfahrung an der Universität Bonn, der Maastricht University und der Universiteit van Amsterdam, Dr. Jan N. Bergerhoff, Geschäftsführer, Dr. Philipp K. Seegers, Geschäftsführer und Max Hoyer, Partner.
Der Anstoß für die Entwicklung des CASE Scores entstand aus einem Forschungsprojekt über Studierende in Deutschland, das Dr. Jan Bergerhoff und Dr. Philipp Seegers seit 2012 durchführen. Als Ausgründung der Universität Bonn steht CASE in engem Austausch mit Forschern der Universitäten in Bonn und Maastricht.
Kontakt
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