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Big Data steht bei sechs von zehn Unternehmen an erster Stelle

  • 57 Prozent planen Investitionen in Big Data oder sind bereits in der Umsetzung
  • Manager: Internet of Things, Big Data und Robotik haben große Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen
  • Aber: Künstliche Intelligenz und Blockchain werden bislang nur selten genutzt

Von Internet of Things über Künstliche Intelligenz bis Blockchain: Neue digitale Technologien sind von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, kommen bislang aber noch nicht flächendeckend zum Einsatz. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Managern in 604 deutschen Unternehmen ab 20 Mitarbeitern, die der Digitalverband Bitkom heute zur Eröffnung der Cebit (11. bis 15. Juni 2018) in Hannover vorgestellt hat.

Blockchain-Technology

Demnach sehen jeweils drei von vier Unternehmen im Internet of Things (76 Prozent) und in Big Data (74 Prozent) eine wettbewerbsentscheidende Schlüsseltechnologie, zwei von drei (66 Prozent) messen Robotik eine große Bedeutung bei. Dahinter folgen Virtual & Augmented Reality (57 Prozent) sowie 3D-Druck (56 Prozent). Bereits jedes zweite Unternehmen sieht in Blockchain (53 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (51 Prozent) eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

 

In der Praxis spielen viele dieser digitalen Schlüsseltechnologien derzeit aber noch keine große Rolle. Das größte Interesse gibt es an Big Data: Sechs von zehn Unternehmen (57 Prozent) nutzen diese Technologie beziehungsweise planen oder diskutieren deren Einsatz. Bei jeweils knapp vier von zehn Unternehmen kommen Internet of Things (39 Prozent), 3D-Druck (38 Prozent) und Robotik (36 Prozent) zum Einsatz, sind in Planung oder es wird zumindest darüber diskutiert, bei Virtual & Augmented Reality gilt das für jedes vierte Unternehmen (25 Prozent).

 

Achim Berg, BITKOM

Den größten Nachholbedarf gibt es bei Künstlicher Intelligenz (11 Prozent) und Blockchain (6 Prozent). „Die Unternehmen haben die immense Bedeutung digitaler Schlüsseltechnologien erkannt. Jetzt müssen wir zügig in die Umsetzung kommen“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Deutschland hat bei vielen Zukunftstechnologien eine hervorragende Ausgangsposition im internationalen Wettbewerb, wie 3D-Druck, Blockchain, Internet of Things, Künstliche Intelligenz. Diese Position müssen wir ausbauen.“ Die Cebit sei der ideale Ort, um diese Technologien zu erleben und konkrete Einsatzszenarien zu entwickeln, sagte Berg. „Die Digitalisierung erfordert Vision, Action und Speed: Die Erkenntnis ist da, jetzt geht es darum, zu investieren und Tempo aufzunehmen.“

Die Gründe für den derzeit noch zurückhaltenden Einsatz neuer Technologien sind vielfältig. Knapp zwei von drei Unternehmen (63 Prozent) führen Anforderungen an den Datenschutz als Hürde für den Technologie-Einsatz an. „Wenn wir im Datenschutz überziehen, verhindern wir den Einsatz digitaler Schlüsseltechnologien wie Big Data und Künstlicher Intelligenz. Bislang haben wir keine wirklich funktionierende Balance zwischen dem Schutz von Privatsphäre und der Nutzung von Daten gefunden“, sagte Berg. „Die neue Datenschutz-Grundverordnung soll einen einheitlichen Rechtsrahmen für Europa schaffen, führt in vielen Unternehmen aber zu Verunsicherung.“

 

Mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) nennt Anforderungen an die technische Sicherheit als große Hürde für den Technik-Einsatz. Auch der Fachkräftemangel hemmt die Investitionsneigung: Vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) sehen fehlende Fachkräfte als Hürde für den Einsatz neuer Technologien. Das Thema Personalgewinnung rückt der Bitkom auf der neu ausgerichteten Cebit in den Vordergrund. Der Digitalverband präsentiert auf dem Freigelände ein Container Camp, das ein Recruiting Center, eine Digital Arts Box und eine Lounge Bar umfasst. Berg: „Die Digitalisierung schafft viele spannende und lukrative Jobs – und auch völlig neue Perspektiven. Auf der neuen Cebit geht es nicht nur um Business. Wir wollen zeigen, dass die Digitalisierung spannend ist und Spaß macht.“

Zur Cebit zeigt sich die deutsche Digitalwirtschaft in guter Verfassung. Die IT- und Telekommunikationsbranche wächst auch 2018 stabil und schafft neue Arbeitsplätze. Die Umsätze werden dieses Jahr voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 164 Milliarden Euro steigen. Die Beschäftigung steigt nach aktueller Prognose um 3,8 Prozent auf 1.134.000. Dem kräftigen Job-Plus steht ein wachsender Fachkräftemangel gegenüber. Branchenübergreifend werden 55.000 IT-Spezialisten gesucht.

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Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden Geschäftsführer und Vorstände von 604 Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Die Angaben zum Marktvolumen basieren auf Daten des European Information Technology Observatory (EITO). EITO ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.

Über Bitkom

Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.