„No pain, no gain“? – Was wir von Profisportlern für unseren Berufsalltag lernen können (Teil 3)
- Teil 1: Erfolg hat viele Mütter und Väter
- Teil 2: Auch Außenseiter können siegen
- Teil 3: Rückschläge sind schmerzhaft, gehören aber dazu
Glamouröse Siegesfeiern, TV-Interviews und weltweite Anerkennung auf der einen, abgestandener Kaffee, nine to five und Routineaufgaben auf der anderen Seite: Profisport und Büroalltag haben auf den ersten Blick recht wenig gemeinsam. Auf den zweiten Blick aber doch eine ganze Menge. Jenseits von „Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst“-Plattitüden können wir uns zum Thema Motivation, Außenseiterdasein oder Krisen für unseren Job so einiges von Leistungssportlern abschauen. Schließlich sind auch Bundesliga-Fußballer oder Profi-Boxer nur ganz normale berufstätige Menschen. Wenn auch ziemlich ordentlich bezahlte. Im dritten und vorerst letzten Teil unseres Beitrags lesen Sie heute: „Rückschläge sind schmerzhaft, gehören aber dazu“.
Ohne Krisen geht es nicht
Kein Mensch, der es im Sport an die Spitze schafft, erreicht das ohne die eine oder andere Krise. Egal, ob man nun vor allem dem eigenen Körper oder aber der eigenen Psyche alles abverlangt – den schnurgeraden Weg nach oben gibt es nur sehr selten. Verletzungen, private Krisen oder ein ausgewachsenes Motivationstief können den steilen Aufstieg vorübergehend bremsen. Im Job gibt es für die meisten von uns ähnliche Aufs und Abs. Kein Job ist immer nur eitel Sonnenschein und es ist völlig normal, an manchen Tagen nur mit gebremster Euphorie bei der Sache sein zu können. Entscheidend ist es, die Ursachen eines beruflichen Formtiefs zu ergründen und eine entsprechende Entscheidung zu treffen: Handelt es sich nur um eine Phase, deren Ende bereits in Sicht ist? Oder erfordert das Ausmaß der Krise einen weitreichenden Schritt – zum Beispiel, dass man sich nach einem anderen Arbeitgeber bzw. einem anderen Aufgabenbereich umschaut?
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“*
So oder so: Auf eine Krise folgt im Idealfall das glorreiche Comeback. Der österreichische Skirennfahrer und Olympiasieger Hermann Maier verlor im Jahr 2001 bei einem schweren Unfall beinahe sein rechtes Bein – und feierte in der Saison 2003/2004 nach einem sensationellen Comeback den erneuten Sieg des Gesamtweltcups. Wenngleich es im Berufsalltag – zum Glück – meist weniger riskant und gefährlich zugeht, so ist auch hier ein Rückschlag ganz gewiss noch nicht das Ende. Es klingt nach Kalenderweisheit, aber auch im Job lässt sich aus Fehlern und Krisen tatsächlich eine ganze Menge lernen. Das betrifft einerseits äußere Faktoren, zum Beispiel, dass man in einer vergleichbaren Situation künftig anders handeln oder andere Entscheidungen treffen würde. Andererseits können sich aber auch innere Einstellungen oder Erwartungshaltungen in Folge einer Krise verändern und somit zu einer Stärkung beitragen. Die Voraussetzung für ein starkes Comeback ist jedoch, sich nicht dauerhaft zurückzuziehen, sondern mit breiter Brust zurück in den sprichwörtlichen Ring zu steigen.
*Sepp Herberger (1897-1977), früherer Trainer der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft
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