Digitale Führung: „Viel Altes im Neuen“ oder kommt es zu „My next boss may be a dashboard“?
Tweets wie dieser oder auch extreme Aussagen, wie „Your next boss may be a smart dashboard“ verdeutlichen die Bandbreite der Diskussion zu digitaler Führung. Sie machen mich unruhig und erinnern mich – einen typischen Digital Immigrant – an meine Überlegungen zur andauernden Digitalisierung und zu den Auswirkungen auf die Führung und Zusammenarbeit von Mitarbeitern.
Offensichtlich bin ich mit Überlegungen dieser Art nicht allein, denn die Meinungen zur digitalen Führung sind mittlerweile in ihrer Vielfalt unüberschaubar und stellenweise auch Ausdruck einer gewissen Ratlosigkeit. Trotzdem zeigt sich in der Anwendung digitaler Hilfsmittel bei der Führung von Mitarbeiter recht häufig, dass die betriebliche Praxis einer umfassenden wissenschaftlichen Betrachtung vorauseilt.
- Digitalisierung bringt massive Änderungen in den Beziehungen zwischen den Akteuren mit sich. Digitale Hilfsmittel machen Informationen umfassender verfügbar und eröffnen den Beteiligten neue Möglichkeiten zur gegenseitigen Einflussnahme. Kommunikation erfolgt weit stärker als bisher Distanzen überwindend bzw. hierarchie- und bereichsübergreifend. Meinungen und Bewertungen finden Eingang in die tägliche Arbeit. Die Akteure können sich dadurch aus dem gewohnten hierarchischen Kontext lösen. Im Ergebnis kann es zu einem Kontrollverlust bei den Führungskräften und zur Statusnivellierung zwischen den Akteuren kommen. Dies sind die Gründe dafür, dass die konkreten Beziehungen zwischen den Akteuren wichtiger werden. Im Ergebnis bringen diese Entwicklungen neue Anforderungen an die Fähigkeiten der Führungskräfte und ein neues Rollenverständnis als „Vernetzer und Ermöglicher“ bzw. „Entwickler und Begleiter“ mit sich (Hofmann/Wienken 2018).
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