Projekt SEWA entwickelt Methoden zur automatischen Verhaltensanalyse
Der Lehrstuhl für Complex & Intelligent Systems der Universität Passau hat mit der Bearbeitung des Forschungsprojekts „Automatic Sentiment Analysis in the Wild“ (SEWA) begonnen. Ziel von SEWA ist die Anwendung aktueller Methoden, Modelle und Algorithmen für die maschinelle Verhaltensanalyse aus Gesichtsausdrücken und Sprache zur Umsetzung natürlicher Mensch-Computer Interaktion und Computer-vermittelter Mensch-zu-Mensch Interaktion. Die angestrebte Technologie gründet auf Erkenntnissen der Wahrnehmungswissenschaften und wird Methoden zur automatischen Analyse spontaner menschlicher Verhaltensmuster, z.B. zur Analyse von Stimmung und Empathie, bereitstellen.
Das Projekt wird im Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation Horizon 2020 gefördert. Neben der Universität Passau sind das renommierte Imperial College London und zwei Industriepartner, das estnische Unternehmen RealEyes und PlayGen aus London, am Projekt beteiligt. Das Projekt hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren.
„Anwendungsbeispiele für die entwickelte Technologie sind die personalisierte Empfehlung von Filmtrailern und die automatisierte Vermittlung geeigneter Gesprächspartner im Videochat“, erklärt Prof. Dr. Björn Schuller, der das Passauer Teilprojekt leitet. Das Teilprojekt an der Universität Passau umfasst hauptsächlich die hochrobuste Analyse von Sprach- und Audiosignalen, die in Umgebungen mit Störgeräuschen aufgenommen worden sind.
Daneben werden die Forscher am Lehrstuhl für Complex & Intelligent Systems ihre Kompetenzen im Bereich des maschinellen Lernens nutzen, um selbstlernende und sich anpassende Empfehlungssysteme, die auf Ton- und Bildinformationen beruhen, zu realisieren. Zusätzlich wird die Universität Passau das Projekt bei Studien, welche die Nutzerakzeptanz und ethische Fragen betreffen, unterstützen.