Chancen am Arbeitsmarkt: Europäischer ITK-Markt wächst wieder stärker
- Umsätze steigen 2017 um 1,8 Prozent auf 683 Milliarden Euro
- Größtes Plus in Ungarn und im Vereinigten Königreich
- ITK-Markt legt weltweit um 3,3 Prozent zu
Das Geschäft mit Produkten und Diensten der Informationstechnik und Telekommunikation nimmt europaweit wieder an Fahrt auf. Die ITK-Umsätze in den EU-Staaten werden 2017 voraussichtlich um 1,8 Prozent auf 683 Milliarden Euro zunehmen. Im vergangenen Jahr war das Plus mit 1,3 Prozent noch etwas geringer ausgefallen.
Das teilt der Digitalverband Bitkom auf Grundlage einer aktuellen Studie des European Information Technology Observatory (EITO) mit. Dabei bestätigt sich der Trend der vergangenen Jahre, dass sich das IT-Geschäft deutlich besser entwickelt als der Telekommunikationsmarkt. Die Umsätze mit IT-Hardware, IT-Dienstleistungen und Software steigen der Prognose zufolge um um 3,0 Prozent auf auf 389 Milliarden Euro. Der Telekommunikationsmarkt wächst dagegen deutlich schwächer um 0,3 Prozent auf 294 Milliarden Euro. Die größten Wachstumstreiber des ITK-Markts sind die Segmente Software und IT-Dienstleistungen mit einem Plus von 5,4 beziehungsweise 2,7 Prozent.
„Die starke Entwicklung der Umsätze mit Software und IT-Dienstleistungen ist Ausdruck der fortschreitenden Digitalisierung der Gesamtwirtschaft. Unternehmen aller Branchen investieren in digitale Technologien wie zum Beispiel Cloud Computing und Big Data“, sagt Bitkom-Chefvolkswirt Dr. Axel Pols. „Auf dem Telekommunikationsmarkt ist der Rückgang des vergangenen Jahrs gestoppt, weil steigende Investitionen in Telekommunikationsausrüstungen mit einem Plus von 2,2 Prozent das Minus von 0,4 Prozent bei den Telekommunikationsdiensten mehr als kompensieren.“ Innerhalb der Europäischen Union verzeichnet Ungarn 2017 mit einem erwarteten Plus von 5,2 Prozent das kräftigste Wachstum. In der Spitzengruppe findet sich unbeeindruckt von der Brexit-Entscheidung auch das Vereinigte Königreich mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 140 Milliarden Euro. Am schwächsten entwickelt sich der ohnehin krisengeschüttelte griechische Markt mit einem Rückgang um 1,0 Prozent.
Weltweit werden die ITK-Umsätze laut EITO-Prognose um 3,3 Prozent auf 3,2 Billionen Euro steigen. Der Markt für Informationstechnik wächst mit 3,4 Prozent auf 1,4 Billionen Euro nur geringfügig stärker als der für Telekommunikation mit einem Plus von 3,3 Prozent auf 1,8 Billionen Euro. Pols: „Die Schwellenländer weisen gerade im Telekommunikationsbereich ein großes Wachstum auf.“ Im internationalen Vergleich wachsen die ITK-Märkte in Indien (plus 9,0 Prozent) und China (plus 8,5 Prozent) weiterhin am schnellsten. Die USA bilden nach wie vor mit Abstand den weltweit größten ITK-Markt mit einem Plus um 3,0 Prozent auf 979 Milliarden Euro.
Zur Methodik: Den Marktprognosen liegen Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) zugrunde. Der internationale Vergleich der ITK-Wachstumsraten berücksichtigt insgesamt 35 Länder. EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informations- und Kommunikationstechnik. EITO ist ein Projekt der Bitkom Research in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK. Der neue internationale EITO-Marktbericht ist online erhältlich: www.eito.com/internationalreports
Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.
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