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Der innere Job-Motor surrt

Steffen Manes

Aktueller Blue Collar Kompass: Nicht-Akademiker haben nicht den Job, den sie sich wünschen, können sich aber trotzdem gut dafür motivieren

Arbeitskräfte aus dem sogenannten Blue Collar Arbeitsmarkt sind zwar tendenziell unzufrieden mit ihrem Job, aber trotzdem hochmotiviert. Dieser Gegensatz ist ein Ergebnis des aktuellen Blue Collar Kompass, den mobileJob.com quartalsweise mit dem Marktforschungsunternehmen respondi erhebt. Demnach geben 44 Prozent der befragten gewerblichen Arbeitskräfte an, nicht den Job zu haben, den sie sich eigentlich wünschen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) würde ihn aktuell auch nicht den eigenen Kindern empfehlen. Und dennoch: Trotz dieses beruflichen Unbehagens fällt es ihnen nicht schwer, sich für die Arbeit zu motivieren. Denn fast drei Viertel (74 Prozent) der Arbeitnehmer antworten, dass ihr innerer Motor funktioniert. Die höchsten Motivationskriterien aus Sicht der Befragten: Jobsicherheit, ein gutes Gehalt und ein starkes Team.

Jobsicherheit und Gehalt sind die wichtigsten Motivationsspritzen
Wenn es darum geht, sich täglich für die berufliche Aufgabe anzuspornen, steht die Job-Sicherheit als Top-Antwort der Befragten weit oben auf der Antriebsskala. Für 72 Prozent der Befragten ist dies ein wichtiger Ansporn. Gleich darauf folgt das Gehalt, das 69 Prozent als Motivationsspritze schätzen. Weniger hoch im Kurs steht indes der Unternehmenserfolg, der nur bei 45 Prozent der Befragten als motivierendes Element im Job gesehen wird.

Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter mit finanziellen Zuwendungen belohnen, sind offenbar auf dem richtigen Weg. Denn auf 86 Prozent der Umfrageteilnehmer würde sich etwa ein Bonus motivierend auswirken. 89 Prozent der Befragten finden in diesem Fall vor allem finanzielle Zusatzaufwendungen attraktiv. 44 Prozent würden sich über freie Tage als Ansporn freuen. Weit abgeschlagen im Kontext der Jobmotivation: ein Firmen-Handy zur privaten Nutzung (nur für sieben Prozent anspornend) oder interne Auszeichnungen wie etwa die zum „Mitarbeiter des Monats“ (vier Prozent).

Auch hoch im Kurs, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu motivieren: die klassische Gehaltserhöhung. Diese sollte allerdings aus Sicht der Mitarbeiter spürbar ausfallen, damit dadurch ihr innerer Antrieb steigt. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) findet eine Erhöhung um 6 bis 10 Prozent motivierend. Für 23 Prozent sollten es schon 11-15 Prozent sein und weitere 19 Prozent denken an eine Steigerung um 16-20 Prozent.

„Das Gehalt ist nach wie vor ein wichtiger Faktor für Arbeitnehmer mit außerakademischen Hintergrund. Es ist ihnen nicht nur wichtig, wenn sie sich für einen neuen Job interessieren, sondern beeinflusst offenbar auch ihren täglichen Antrieb. Arbeitgeber, die regelmäßig gute Leistung honorieren, dürfen sich jedenfalls über umtriebige Mitarbeiter freuen, die auch keinen Jobwechsel in Betracht ziehen“, sagt Steffen Manes Gründer und Geschäftsführer von mobileJob.com.

Stottert der innere Motor, wird ein Jobwechsel interessant
Demotivation im Job wirkt sich indes stark auf die Wechselbereitschaft der befragten Arbeitnehmer aus. 77 Prozent derjenigen, denen der berufliche Ansporn fehlt, hegen dadurch den Wunsch nach einem Jobwechsel. Extrem hoch ist allerdings die Leidensfähigkeit diesbezüglich. 47 Prozent der Demotivierten treiben ihre Jobsuche in diesem Fall nicht aktiv an, sondern sind nur passiv auf Jobsuche.

Liebeskummer als Motivationskiller bei jungen Kollegen
Echte Demotivationsfaktoren können indes für viele Menschen auch Probleme im eigenen Privatleben sein. Diese bringen immerhin 37 Prozent der Mitarbeiter mit auf die Arbeit und geben an, dass ihre Jobmotivation durch sie negativ beeinflusst wird. Besonders stark wirken sich etwa Krankheiten auf den inneren Jobmotor aus (67 Prozent). Gleich danach folgen Streitigkeiten in der Partnerschaft (45 Prozent), finanzielle Probleme (43 Prozent) und Sorgen um die Kinder (35 Prozent). Liebeskummer führt immerhin für mehr als jeden Fünften (22 Prozent) zu nachlassender Motivation. Dies trifft vor allem auf jüngere Mitarbeiter zu – 36 Prozent der 18-29-jährigen gaben Herzschmerz als Motivationskiller an. Fun-Faktor am Rande: Immerhin acht Prozent der männlichen Kollegen arbeiten weniger motiviert, wenn ihr Fußballverein am Wochenende verloren hat.

Über die Studie 
Im Auftrag von mobileJob.com befragte das Marktforschungsunternehmen Respondi 1.019 Arbeitnehmer, die dem außenakademischen Arbeitsmarkt (Blue Dollar) zuzuordnen sind. Befragungszeitraum war März 2018.

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