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Hurra, der Ingenieurmangel ist vorbei!?


4.1.2009

Udo Wirth
Udo Wirth

Da haben wir noch nicht einmal eine Rezession und aktuell auch noch keine steigenden Arbeitslosenzahlen, da tauchen am Rand schon Aussagen aus den unterschiedlichsten Richtungen auf, die den Ingenieurmangel in Frage stellen und verkünden, dass es jetzt wieder leichter wird, Ingenieurbewerber einzustellen.

Weil Firmen wie Infineon, Qimonda, NXP Personal entlassen und angeblich auch die deutsche Automobilindustrie aufgrund ihres Absatzrückganges ähnliche Überlegungen anstellt, werden wir also wieder Ingenieurbewerber im Überfluss haben, die sich dann auch noch schwertun, wieder einen Job zu finden.

Diese platten und sich auf Bildzeitungsniveau befindlichen Aussagen sind lachhaft und gehen an der tatsächlichen Problemstellung vorbei. Fakt ist

– wir haben in Deutschland nicht mehr „den Arbeitsmarkt“ und auch nicht „den Ingenieurarbeitsmarkt“ sondern wir haben viele verschieden Teilbereiche und Marktsegmente die völlig unterschiedlich betrachtet werden müssen. Die Situation für den Entwicklungsingenieur in der Halbleiterbranche sieht völlig anders aus als für den Ingenieur in der Gerätekonstruktion oder den Bauingenieur usw.

– wir haben in Deutschland viel zu wenig Ingenieure für die anstehenden Aufgaben im internationalen Technologie- und Marktumfeld

– wir haben in Deutschland viel zu viele Mitarbeiter in Unternehmen, für die Begriffe wie Leistung und Verantwortung ein Fremdwort ist; Anspruchsdenken können sie aber fließend buchstabieren

– wir haben in Deutschland zu viele – vor allem Großunternehmen – die diesen Stil fördern und damit Mitarbeiter „entwickeln“ die für andere Firmenstrukturen dann untauglich sind.

Daraus ergibt sich ganz einfach, dass uns der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern mit Technologie-Hintergrund und den passenden Persönlichkeitsprofilen noch lange weiter verfolgen wird und sich vor allem kleine und mittelständische Firmen weiter schwer tun werden, die für sie notwendigen Mitarbeiter-Potentiale bekommen und behalten zu können.

Aufgrund von Marktveränderungen wird sich der Bewerbermarkt in dem einen oder anderen Segment evtl. etwas entspannen und vielleicht kann man auch wieder zwischen ein paar Kandidaten auswählen – dabei sollte man aber die Finger von Kandidaten lassen, bei denen Anpsruchsdenken mehr im Vordergrund steht als Leistungswille und –fähigkeit.

Udo Wirth
Geschäftsführer der beratungsgruppe wirth + partner, die sich auf Recruiting für Firmen aus der High-Tech-Industrie spezialisiert hat.

Beratungsgruppe wirth + partner
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1 Comment

  • Da haben wir noch nicht einmal eine Rezession hinter uns und aktuell auch noch keine sinkenden Absolventenarbeitslosenzahlen, da tauchen am Rand schon Aussagen aus den unterschiedlichsten Richtungen auf, die den Ingenieurüberschuss in Frage stellen und verkünden, dass es jetzt wieder schwerer wird, Ingenieurbewerber einzustellen.

    Nur mal am Rande, ich habe gerade ein (unbezahltes) Praktikum hinter mir und habe dort mitbekommen, dass dieses mittelständige Unternehmen mit ca. 100 MA über 80 Bewerber für eine Stelle als Qualitätsingenieur hatte. In einem Gespräch rutschte der HR Frau raus, dass über 30 Bewerber für die Stelle perfekt waren aber natürlich nur 1 eingestellt wird.

    Wo ist also Ihr Mangel?

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