3 Wege, um fit für die Zukunft zu sein
Von Anne M. Schüller
Die Digitalisierung schaltet gerade den Turbo ein. Der größte Umbruch aller Zeiten steht an. Wie Unternehmen den schaffen? Indem sie sich erstens das Potenzial und die Talente derjenigen erschließen, denen die Zukunft gehört: #Millennials, die ins Internetzeitalter hineingeborenen Digital Natives. Zweitens lässt sich die #ADCD-Formel nutzen. Und drittens ist ein #minus50-Programm zügig zu starten.
Dass in unserer neuen, rasanten Businesswelt Veränderungen dringend notwendig sind, ist jedem längst klar. Doch leider wird bei der omnipräsenten Diskussion um Digitales gerne vergessen: Jeder Transformationsprozess ist immer zugleich auch eine unternehmenskulturelle Herausforderung.
Das Heil ist nicht nur in Technologien zu finden. Wem es nicht gelingt, die Menschen mitzunehmen, wird scheitern. Das Digitale macht vielleicht 20 Prozent aus, 80 Prozent ist Transformation. Zwingend betrifft der Veränderungsdruck auch die Organisationsstrukturen und Führungsprozesse.
Hier tritt die Millennial-Generation auf den Plan. Sie ist die bestausgebildetste und zugleich kreativste Generation, die es je gab. Sie will nicht herrschen, sondern gestalten. Der Wandel, den sie technologisch und kulturell bereits in Gang gebracht hat, wird der größte aller Zeiten sein. Sie wird futuristisches Neuland besiedeln und Science Fiction vor unseren Augen wahr werden lassen.
#Millennials: das Fundament für Zukunftsfähigkeit
Als digital fitte, vielseitig interessierte und global geprägte Generation erkennen Millennials Potenziale blitzschnell, können Marktdifferenzen identifizieren und Lösungen ganz neu kombinieren. Mit ständiger Veränderung umzugehen, darin sind sie erprobt. Komplexität meistern sie bestens. Sie besitzen eine ausgeprägte emotionale Intelligenz – und haben im Dschungel der Optionen immer einen Plan B. Sie sind Teamplayer, dialogbereit und bestens vernetzt.
Millennials lehnen sich, und das ist der wohl größte Unterschied zur Transformationsgeneration der 68er, nicht gegen Altes auf. Sie machen, ganz unaufgeregt, einfach neu. Digitale Transformation? Da reiben sie sich verwundert die Augen. Was sollen sie da transformieren? In einem digital transformierten Kosmos leben sie längst. Wenn sie Arbeitswelten schaffen, dann sind diese daran adaptiert. Domänen, in die sich tradierte Unternehmen erst noch mühsam hineindenken müssen, sind für sie seit Langem vertrautes Terrain.
Wirklich vorankommen wird ein Unternehmen fortan nur dann, wenn es von den „New Business Gurus“, den Treibern des ökonomischen Wandels, lernen will. Mehr als jemals zuvor kann die junge Generation den etablierten Marktplayern helfen, sich auf die immer schnelleren Zyklen der Zukunft vorzubereiten, also: agiler zu werden, digitaler zu denken, collaborativer zu handeln und Disruptives zu wagen. Genau das werden die Erfolgsparameter der Next Economy sein.
#ADCD: die Zauberformel für Transformation
Den meisten Unternehmen ist natürlich bewusst, dass ihre Organisation agiler, digitaler, collaborativer und disruptiver werden muss, um die Zukunft überhaupt zu erreichen. Die entscheidende Frage – wie immer – ist: Wie?
- Agil: Agil ist der Gegenpol von unbeweglich, schwerfällig, träge. Agile Konzepte versuchen, verkrustete Strukturen aufzubrechen, behäbige Planungen dynamisch zu machen, leichtfüßige Abläufe einzuführen und überbordende Bürokratie auf ein sinnvolles Maß zu begrenzen. Ursprünglich stammt die agile Bewegung aus der IT-Welt. Methoden wie Design Thinking, Kanban oder Scrum dienen dazu, Flexibilität, Kreativität und Schnelligkeit zu gewinnen.
- Digital: Das digital vernetzte Leben bestimmt längst unseren Alltag. Und, ganz egal, ob mal will, oder auch nicht, das wird es in Zukunft in einem immer stärkeren Ausmaße tun. Die Digitalisierung ist somit ein Stresstest für jede Firma. Doch sie ist keine rein technologische Herausforderung, mit der sich die IT- und Produktionsleute befassen. Im Unternehmen werden vor allem Innovationen von der Art benötigt, wie wir arbeiten, managen und führen.
- Collaborativ: Collaborativ meint ein Miteinanderarbeiten im Innen und Außen, also über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg, ein vernetzen statt isolieren, um mithilfe der „Weisheit der Vielen“ bessere Ergebnisse zu erzielen. Hierbei schreibe ich dieses Wort durchgängig mit c. Der Kollaborateur hat ja leider im Deutschen aus unrühmlicher naher Vergangenheit noch immer ein negatives Geschmäckle.
- Disruptiv: So nennt man einen Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell, eine Technologie, eine Dienstleistung oder ein gesamter Markt durch eine plötzlich auftauchende Neuheit abgelöst wird. Im Gegensatz zu einer Innovation, die existierendes mehr oder weniger maßgeblich weiterentwickelt, bezeichnet die Disruption eine radikale, bahnbrechende Verdrängung bestehender Modelle, vor allem im Kontext der umwälzenden Neuerungen in der Digitalwirtschaft.
Silicon-Valley-Tourismus, der in den Chefetagen derzeit sehr angesagt ist, reicht keinesfalls, um ADCD zu verstehen. Man lernt ja auch nicht malen, indem man den Louvre besichtigt. Besser, man holt sich Millennials als Coaches ins Unternehmen. Noch besser, man profitiert von denen, die dort bereits sind.
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(Alles Weitere erfahren Sie in meinem neuen Buch Fit für die Next Economy – Zukunftsfähig mit den Digital Natives, das gerade erschienen ist.)
Managementdenker, Keynote-Speaker, Businesscoach, Bestsellerautorin. Mein neues Buch: Touch.Point.Sieg