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Dauerthema Mitarbeiterbindung: Was Arbeitnehmer wirklich glücklich macht

Arbeitgeber investieren sehr viel Geld in Recruiting. Doch damit sich die Ausgaben nachhaltig lohnen, gilt es auch, Mitarbeiter langfristig zu binden. Wie kann das gelingen? Wir geben einen Überblick über die aktuelle Diskussion in der Fachpresse.

Identifikation als Schlüsselfaktor

Der Fachkräftemangel ist real. Eins der jüngeren Beispiele: Aktuell gibt es 500.000 offene Jobs im MINT-Bereich. Die Folge: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von den unterschiedlichsten Unternehmen heftiger denn je umworben; die Verlockung, den Arbeitsplatz zu wechseln, steigt. Arbeitnehmer sehen sich also mit einer Vielzahl von Möglichkeiten konfrontiert – eine große Herausforderung für Arbeitgeber, die gute Beschäftigte langfristig binden möchten.

 

Mitarbeiterbindung oder Entfesselung?

Das Problem: Die meisten Arbeitnehmer identifizieren sich mit Ihrem Arbeitgeber und ihrem Job nur schwach. Nur jeder Fünfte würde sich einer aktuellen Umfrage zufolge als „Fan“ seines Arbeitgebers bezeichnen, nur knapp jeder Dritte seinen Arbeitgeber weiterempfehlen. Im Umkehrschluss heißt das: Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die gemeinsame Zusammenarbeit begeistern können, verschaffen sich einen langfristigen Vorteil.

Bindung durch Mitgestaltung: eine Frage der Führung

Einer der besten Wege zur Förderung der Mitarbeiterbindung ist es, das Miteinander am Arbeitsplatz möglichst positiv zu gestalten und neue Freiräume für Angestellte zu schaffen – Stichwort: New Work. Skandinavische Unternehmen sind hier Vorreiter: Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern, offene Räume für die Ideenentwicklung und eine lösungsorientierte Fehlerkultur bilden beispielsweise bei IKEA die Grundlage für zufriedene Angestellte, die sich stark mit ihrem Arbeitgeber identifizieren.

Um dieses Erfolgsmodell zu adaptieren und Arbeitsstrukturen zu schaffen, die den Bedürfnissen von Arbeitnehmern nach Entfaltung und Selbstwirksamkeit gerecht werden, müssen deutsche Unternehmen ihre Führungskultur aber zunächst oft grundlegend hinterfragen. Das ist keine einfache Aufgabe: Damit „Agile Organisation“ und „hierarchiefreie Räume“ keine Worthülsen bleiben, braucht es Strukturen, die Menschen im Unternehmen jeden Tag zu Mitgestaltern machen – auch jenseits von sporadischen Workshops und motivierenden Reden zum Mitarbeiterevent.

Materielle und immaterielle Bindungsförderung

Neben dem Großprojekt „Arbeit 4.0“ gibt es Hilfsmittel zur Mitarbeiterbindung, die sich leichter implementieren lassen. Eins davon ist die Mitarbeiterbeteiligung: am Unternehmenserfolg oder am Kapital. Beide Varianten sind laut einer aktuellen Veröffentlichung des Ökonomen Bernd Ankenbrand erprobt und sinnvoll, um Arbeitnehmer zu motivieren und eine stärkere Identifikation mit den Unternehmenszielen herzustellen.

Es müssen aber nicht immer monetäre Leistungen sein, um Arbeitnehmer für die eigenen Projekte zu gewinnen – auch weiche Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Konkret heißt das, dass sich Unternehmen die Sinnfrage stellen sollten: An welchem gemeinsamen Ziel arbeiten wir? Was ist die Mission, die alle Menschen im Unternehmen eint? Ein übergeordneter Zweck in Form von Unternehmensvision und -mission schafft Identifikation und erhöht nachhaltig die Bindung – vorausgesetzt natürlich, beides wird clever kommuniziert.

Welche Qualitäten hält Ihre Unternehmenswelt bereit, um gute Mitarbeiter zu binden und neue Talente zu gewinnen? Unsere Personalmarketing-Experten beraten Sie gerne – für ein erfolgreiches Personal-Jahr 2019.

Quelle: Raven51 Newsletter