Unbestritten ist, dass Führung und Zusammenarbeit von Mitarbeitern heute durch den zunehmenden Einsatz digitaler Werkzeuge geprägt sind. Zur Beschreibung dieser „sich ändernden bzw. geänderten“ Führung findet weithin der Terminus digitale Führung bzw. Digital Leadership Anwendung. Bei der hier vorzustellenden Pilotstudie wurde Bezug auf die Definition digitaler Führung von van Dick et al. (2016) genommen. Demnach bedeutet „Digital Leadership … die Führung in Unternehmen durch Nutzung von neuen Methoden und Instrumenten durch die Führungskräfte, wie zum Beispiel zur Kollaboration in sozialen Medien, in der Leistungsbewertung durch onlinebasierte, mobile Systeme oder auch im Projektmanagement durch Methoden wie Scrum, BarCamp o.ä.“ Digitale Führung zeichnet sich durch die Nutzung neuer Methoden, Instrumente und Arbeitsweisen aus.

Ziel der erstmals durchgeführten Befragung war es, einen groben Überblick über die derzeit genutzten neuen (digitalen) Instrumente zu erhalten und dadurch Schlussfolgerungen zu deren Beliebtheit zu ermöglichen. Warum standen hier die Instrumente digitaler Führung im Mittelpunkt? Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Instrumente in starkem Maße die konkrete Führung beeinflussen. Informationen zu den Instrumenten dürften darüber hinaus auch Schlussfolgerungen erlauben, welche Führungsaufgaben aktuell digital ausgeführt, unterstützt bzw. bereits digitalisiert sind. Der sich daraus ergebende Überblick erlaubt ebenfalls Schlussfolgerungen hinsichtlich der Akzeptanz und der weiteren Adoption digitaler Führungswerkzeuge.
Den Teilnehmenden war es von Januar bis Mitte April 2019 möglich, die 10 von ihnen persönlich präferierten Hilfsmittel bei digitaler Führung und Zusammenarbeit zu benennen. Dabei wurde den Befragten durch eine offene und persönlich ergänzbare Liste freigestellt, welche Instrumente sie nennen (allgemeine Bezeichnungen oder auch konkrete Produktnamen). An der Pilotbefragung haben sich insgesamt 415 Personen beteiligt. Die Aufforderung zur Teilnahme erfolgte über Social Media bzw. auch durch persönliche Ansprache und Hinweise.
Zu den Ergebnissen (mit Anzahl der Nennungen):
1 | Slack | Instant-Messaging-Dienst | 193 |
2 | Skype | Instant-Messaging-Dienst | 188 |
3 | Doodle | Webanwendung zur Terminfindung | 172 |
4 | Instant-Messaging-Dienst | 170 | |
5 | Trello | web-basierte Projektmanagementsoftware | 154 |
6 | Excel | Tabellenkalkulationsprogramm | 154 |
7 | Google Drive | Filehosting-Dienst | 138 |
8 | Outlook Kalender | Kalender-Lösung | 132 |
9 | Jira | Webanwendung zur Fehlerverwaltung, Problembehandlung und für operatives Projektmanagement | 129 |
10 | MS Outlook | Software für E-Mails sowie Verwalten von Terminen, Kontakten, Aufgaben, Notizen | 95 |
11 | elektronische Nachrichtenübermittlung | 92 | |
12 | Microsoft Teams | Plattform (Kombination Chat, Besprechungen, Notizen, Anhänge) | 88 |
13 | OneNote | Software (digitaler Notizblock) | 85 |
14 | SharePoint | Komplexe Webanwendung für Zusammenarbeit | 85 |
15 | Wikis | Website, Inhalte können von Besuchern gelesen und geändert werden | 71 |
16 | Confluence | Wiki-Software | 70 |
17 | Github | Onlinedienst für Software-Entwicklungsprojekte | 69 |
18 | Zoom | Video-Conferencing-Lösung | 65 |
19 | TeamViewer | Fernwartungssoftware für Screen-Sharing, Videokonferenzen, Dateitransfer und VPN | 61 |
20 | Videokonferenz-Systeme | 58 | |
21 | GoToMeeting | Online-Meeting-Software | 54 |
22 | Mikrobloggingdienst | 50 | |
23 | Word | Textverarbeitungssoftware | 50 |
24 | Salesforce | Online-CRM-Software | 44 |
25 | Smartphone incl Telefon | 42 |
Zur erwähnten Studie:
Also ausgehend von der in der Einleitung gegebenen Definition
„Demnach bedeutet „Digital Leadership … die Führung in Unternehmen durch Nutzung von neuen Methoden und Instrumenten durch die Führungskräfte, wie zum Beispiel zur Kollaboration in sozialen Medien, in der Leistungsbewertung durch onlinebasierte, mobile Systeme oder auch im Projektmanagement durch Methoden wie Scrum, BarCamp o.ä.“
wurde in den Antworten bewiesen, dass exakt KEIN Impact durch Digitaltools auf Führung feststellbar ist. Bis auf die genannten Projektmanagement- und Wiki-Tools, die es in dieser Form seit Jahren gibt, ist nichts dabei, was erkennen lässt, wie Führung / Leadership sich durch Digitalisierung verändert haben könnte.
Denn, siehe Definition oben:
>> Wo steht, dass Führungskräfte die Tools für die Führung nutzen? In dernTeams sind Projektmangementsoftwares wie MSProject seit 15 Jahren Standard aber als Führungsinstrument?
>> wo ist ein Tool genannt, das Kollaboration in Sozialen Medien ermöglicht? Slack zB ist lediglich ein Messenger wie Whats App
>> wo geht es um Leistungsbewertung?
>> wer schon einmal ein Scrum Team bei der Arbeit gesehen hat, weiß, dass Scrum zwar agil aber nicht digital ist, die arbeiten mit Whiteboards und Spielkarten
>> und ein BarCamp ist ebenfalls nicht digital sondern eine Präsenzveranstaltung.
>> Skype und Teamviewer sind uralt und Zoom oder GoToMeeting machen nichts anderes, letztlich ist es Videoteleonie mit Screensharing
Ergo: Die Unternehmen sind fast ausschließlich noch vordigital organisiert.