Jobbörsen Nachrichten

Bewerber beurteilen Jobbörsen: gute Zufriedenheit, Suchqualität mit Verbesserungspotential

Der schwieriger werdende Arbeitsmarkt zwingt Arbeitnehmer, die für ihre Stellensuchende zu nutzenden Jobbörsen oder Jobsuchmaschinen sorgfältig auszuwählen.  Sonst drohen Zeitverschwendung oder gar verpasste Karriere-Gelegenheiten.

Stellensuchende sind mit den Online-Stellenmärkten überwiegend zufrieden und beurteilen die Jobbörsen durchschnittlich mit einer guten Note von 1,92 auf einer Skala von 1 = sehr gut bis 4 = überhaupt nicht gut. Hingegen zeigt die Nutzerumfrage bei der Beurteilung der Trefferqualität noch ein beträchtliches Verbesserungspotential. Im Schnitt sind die Jobsucher mit der Suchqualität lediglich mit einer Durchschnittsnote von 2,13 zufrieden. Dies ist das Ergebnis einer explorativen Online-Umfrage unter Stellensuchenden und Nutzern von Jobbörsen und Jobsuchmaschinen, die von CrossPro-Research.com in der Zeit vom 3. Oktober 2008 bis zum 18. Mai 2009 durchgeführt wurde. In diesem Zeitraum wurden 3.296 Bewertungen für insgesamt 256 Jobbörsen und Jobsuchmaschinen abgegeben. Dabei erzielten 16 Jobbörsen und Jobsuchmaschinen mehr als 30 Bewertungen.

Die Ergebnisse der Beurteilung nach dem Zufriedenheitsgrad der Jobsuchenden mit den jeweiligen Jobbörsen waren insgesamt gut. Bei näherer Analyse der Ergebnisse zeichnet sich jedoch ab, dass sich die Jobbörsen aus Sicht der Nutzer in eine Drei-Klassen-Gesellschaft aufteilen. Zunächst gehören der besten Gruppe mit einer Gesamtbewertung zwischen 1,74 und 1,78 fünf Jobportale an, die relativ eng zusammen liegen. Dieses sind Jobpilot, StepStone, FAZjob.net, Kalaydo sowie die Paderborner Jobbörse Jobware. Im Mittelfeld der Benutzerbeurteilungen liegen Meinestadt.de, Gigajob, Job24, Jobscout24, Stellenanzeigen.de sowie Experteer. Am Ende der Skala befinden sich Monster, Google Base und die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit.

Zufriedenheitsgrad Jobbörsen
Zufriedenheitsgrad Jobbörsen

Abbildung 1: Zufriedenheitsgrad Jobbörsen (1 = sehr gut bis 4 = überhaupt nicht gut).
Quelle: Online-Umfrage www.crosspro-research.com (Oktober 2008-Mai 2009)

Verbesserungspotential bei der Suchqualität

Ein beträchtliches Verbesserungspotential zeigt sich jedoch im Bereich der Suchqualität. Jobsuchende sind in diesem Bewertungspunkt kritischer und beurteilen diesen wichtigen Nutzungsfaktor insgesamt schlechter als es der generelle Zufriedenheitsgrad andeutet. Bei der Suchqualität kommt es darauf an, eine möglichst gute Matching-Qualität der Ergebnisse bei der präzisen Suche nach Stellenbezeichnung, Arbeitgeber, Umfeldsuche und anderen Kriterien zu erreichen.

Zufriedenheitsgrad und Suchqualität
Zufriedenheitsgrad und Suchqualität

Abbildung 2: Suchqualität und Zufriedenheitsgrad (1=sehr gut bzw. sehr zufrieden bis 4 = überhaupt nicht gut bzw. zufrieden). Die Differenz zwischen Zufriedenheitsgrad (rote Linie) und der Suchqualität (blaue Linie) zeigt den Verbesserungsbedarf bei einzelnen Jobbörsen an.
Quelle: Online-Umfrage www.crosspro-research.com (Oktober 2008-Mai 2009)

Bessere Bewertungen für Jobsuchmaschinen

Bemerkenswert besser schnitten in der Umfrage die Jobsuchmaschinen Kimeta.de und iCjobs.de ab. Nutzer dieser Jobsuchmaschinen beurteilten den Zufriedenheitsgrad insgesamt höher als bei den Jobbörsen. So erreichte Kimeta.de eine Note von 1.54, während iCjobs.de mit einer Beurteilung von 1.72 noch die Nase knapp vor Jobpilot.de hatte. Auch die Suchqualität wurde von den Stellensuchenden besser beurteilt. Hier erreichte Kimeta.de die Note 1.80, iCjobs kam auf 1.88. Die beste Jobbörse hinsichtlich Suchqualität ist FAZjob.net mit ebenfalls 1.80.

Datenbasis der einzelnen Jobportale:

Jobportal

Anzahl Bewertungen

Jobportal

Anzahl Bewertungen

Monster

486

MeineStadt

466

Experteer

307

StepStone

303

FAZjob.net

175

Kalaydo

144

Jobscout24

114

Jobpilot

109

Arbeitsagentur

82

Stellenanzeigen.de

77

iCjobs

74

Job24

69

Jobware

63

Gigajob

52

Kimeta

48

Xing Jobs

34

Google Base

33

Umfrage-Teilnahme

Die Online-Umfrage unter den Nutzern von Jobbörsen steht Stellensuchenden unter www.crosspro-research.com zur Verfügung. Die Online-Umfrage ist eine Dauerumfrage, um im Zeitverlauf wichtige Entwicklungen oder Verschiebungen in der Nutzung oder Beurteilung von Jobbörsen und Jobsuchmaschinen erkennen zu können. Teilnehmer der Umfrage, die nur ca. 3 – 5 Minuten dauert, können Bewertungen für mehr als 1100 Jobbörsen und Jobsuchmaschinen in Deutschland abgeben. Attraktive Preise werden unter den Teilnehmern einer Erhebungswelle ausgelost. Darüberhinaus erhalten alle Teilnehmer per E-Mail persönliche Zugangsdaten, um auf crosspro-research.com selektive und exclusive Ergebnisse einzusehen: Eine Abfrage zeigt auf, welche Jobbörsen bzw. Jobsuchmaschinen für eine spezifische Wunschbranche am besten abgeschnitten hat.Sie können somit schnell erkennen, bei welchen Jobbörsen sich die Nutzung für die Branche Ihrer Präferenz lohnt.

Mit dem Jobbörsen-Test durch Stellensuchende wird für den deutschen e-Recruiting-Markt nun eine Einschätzung von Jobbörsen und Jobsuchmaschinen aus der Sicht der Jobsuchenden ermittelt.

Handlungsempfehlungen für Jobsuchende: Ohne Panik Initiative ergreifen

Professor Dr. Christoph Beck
Professor Dr. Christoph Beck

Für Bewerber ist die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt alles andere als rosig, doch in dieser Situation sollten sich insbesondere Absolventen nicht in Panik geraten. Dies ist der Grundtenor einer Handlungsempfehlung, die Nina Trentmann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 23. Mai 2008 („Bloß nicht nervös werden“) erläutert. Sie schildert die Situation von Corinna Müller:

„Corinna Müllers Einstieg ins Berufsleben hätte nahtlos über die Bühne gehen können. Schnell und mit guten Noten hatte sie ihre BWL-Studium an der Fachhochschule Osnabrück durchgezogen, daneben auch noch Auslandserfahrung gesammelt. Nach dem Examen brach sie für ein sechsmonatiges Praktikum bei Mercedes-Benz in Südafrika auf, von einer globalen Wirtschaftskrise sprach damals, vor gut einem Jahr, noch kaum jemand. Seit Februar ist die Fünfundzwanzigjährige wieder zurück in Deutschland. Die Lage hat sich verändert. ‚Eigentlich wollte ich im April eine Stelle gefunden haben‘, sagt Corinna Müller heute. Stattdessen ist sie wieder bei ihren Eltern eingezogen.“

Auch Pascal Tilgner, ein Mitgründer der Jobbörse Absolventa und Medienpartner der CrossPro-Jobbörsen-Umfrage, bestätigt die Tendenz, Bewerber-Auswahltage mangels Angebot abzusagen. „Das hören wir häufiger“, bestätigt Tilgner. Gleichzeitig nimmt auf den Stellenmärkten die Zahl der Jobsuchenden zu. Die Aktivitätssteigerungen sei enorm, sagt Tilgner.

Doch Christoph Beck, der an der Fachhochschule in Koblenz Human Resource Management leitet, warnt vor Panik:

„Die Krise sollte nicht dazu verleiten, die Vorstellung vom Traumjob zu beerdigen. Vor der Annahme einer eigentlich ungeliebten Stelle nur der Krise wegen hält er nicht viel. „Das weckt bei potentiellen Arbeitgebern Zweifel an der Zuverlässigkeit eines Bewerbers. Von sogenannten Streubewerbungen hält Beck nichts, der früher selbst in der Personalabteilung eines Unternehmens gearbeitet hat. „Das sieht man den Bewerbungen sofort an“. Wer nicht das findet, was er sucht, sollte die Zeit besser sinnvoll überbrücken: mit einem Praktikum in der Wunschbranche, mit einem Werktvertrag oder einer Promotion.

Weiterführende Links:

  • Nina Trentmann: „Bloß nicht nervös werden“. Franfkurter Allgemeine Zeitung 23. Mai 2009.

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