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Starker Start in 2018: Jobbörsen steigern Reichweite

Gerhard Kenk

Von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide

Jobbörsen haben einen guten Start im Jahr 2018 hingelegt, was die Reichweite einzelner Portale betrifft. So haben sich in einer ausgewählten Stichprobe die monatlichen Reichweitenzahlen von November 2017 auf Ende Januar 2018 um 13,2 Prozent verbessert. Reichweitenzahlen sind wichtig, aber nicht die einzige Komponente im Performance-Vergleich.

Die Reichweite bei Jobbörsen umgeben eine Aura des Geheimnisvollen. Obwohl die Reichweite, d.h. die Anzahl der monatlichen Visits Aufschluss geben über die wichtige Besucherfrequentierung, werden diese Leistungsdaten von Jobbörsen-Betreibern gerne unter Verschluss gehalten und nicht aus eigenem Antrieb heraus veröffentlicht.

Die Reichweite ist in Verbindung mit der Anzahl der publizierten Stellenanzeige die Grundlage für einen Performance-Vergleich von Jobportalen innerhalb des gleichen Zielgruppensegments.

Nebelschwaden

Es gibt verschiedene Datenquellen für die monatliche Reichweite:

  1. Interne Messungen
    Hier verwenden Jobbörsen-Betreiber eine Messung von Google Analytics, das sehr detaillierte Analysen ermöglicht, aber in der Regel nicht für die Augen der Öffentlichkeit bereitgestellt werden.
    Neben Google Analytics werden auch intern entwickelte Tools für die Reichweiten-Messung eingesetzt.
  2. Alexa Ranking
    Bis vor einigen Jahren war das Alexa Ranking das Maß aller Dinge, was die Reichweite betrifft. Allerdings wurde hier nur die relative Position aller Webportale zueinander in Verbindung gesetzt (wir kennen das ja von Olympia: Der Goldmedaillengewinner ist Sieger, der Vorsprung auf den zweiten Platz ist höchsten für Sportjournalisten und Verbandsfunktionäre wichtig).
  3. Das IVW-Verfahren
    Dieses Messverfahren ist quasi der Klassiker der Reichweiten-Zähler und genießt in der Medien-Branche in hohes Renommé. Allerdings ist die Teilnahme mit monatlichen Kosten verbunden, weshalb die überwiegende Mehrheit der Jobportalbetreiber dieses Verfahren nicht nützt.
    Als vor einigen Jahren Monster Deutschland stolz ihre Teilnahme am IVW-Messverfahren ankündigte, zog Stepstone Deutschland schnell nach und ließ die Besucherfrequentierung ebenfalls von IVW Messen. Kurze Zeit später verabschiedete sich Monster wieder vom IVW-Verfahren.
  4. SimilarWeb
    Mit der Gründung von SimilarWeb erreichte das britisch-israelische Unternehmen schnell den Status eines „Disruptors“. In kurzer Zeit eroberte SimilarWeb die Herzen der Reichweiten-Erbsenzähler– Analysten, weil es die Reichweitenstatistiken in absoluten Zahlen und nicht wie Alexa in relativen Rangpositionen veröffentlichte.

Ein Blick auf die Reichweitenentwicklung ausgesuchter Jobbörsen-Portale zeigt auf, dass sich die monatliche Reichweite von November 2017 bis Januar 2018 gut entwickelte und insgesamt um 11,3 Prozent steigerte. Der Monat Dezember ist feiertags bedingt der Besucher schwächste Monat und wird deshalb im Vergleich nicht berücksichtigt.

Quellen: Stepstone =IVW und SimilarWeb, Jobstairs.de= Betreiberangaben, alle anderen SimilarWeb

 

 

An der Spitze der Reichweiten-Liga spielen Stepstone und Indeed.de quasi in einer eigenen Liga. Auf dem dritten Platz folgt die Arbeitsagentur. Stellenanzeigen.de und Jobware  stehen am Ende dieser Stichprobe.

Ein Blick auf das obige Chart vermittelt natürlich den Eindruck, dass nun die Stunde der Gaukler und der Statistiker geschlagen hat. Die Reichweitenzahlen von Stepstone werden gemäss IVW-Messungen dargestellt (im Januar 2018 rund 17 Millionen Visits), zu Vergleichszwecken erfolgt auch die Einbindung der Reichweitenzahlen, wie sie von SimilarWeb gemessen werden (Stepstone Januar 2018 11.4 Millionen). Es zeigt sich, dass die IVW-Messungen eigentlich präziser sind. Allerdings nehmen nur eine Handvoll von Jobbörsen am IVW-Messverfahren teil, so dass die Vergleichbarkeit der Zahlen der Interpretation bedürfen. Diese gordische Knoten könnte eigentlich ganz einfach gelöst werden, wenn sich die Jobbörsen-Branche auf ein einheitliches Reichweitenmessverfahren einigen könnten. Aber das IVW Verfahren ist kostenpflichtig, vor diesen Ausgaben scheuen sich die überwiegende Zahl der Jobbörsen.

 

Doch die Reichweiten-Zahlen sind nicht alles, wenn es um die Performance der Jobportale geht. Hier müssen auch die Anzahl der publizierten Stellenanzeige berücksichtigt werden. Die wichtigste Kennziffer jedoch ist das Verhältnis zwischen Besucher und Stellenanzeigen, die von Crosswater Job Guide konzipierte „BE/ST-Ratio“. Diese Kennziffer verdeutlicht auf einen Blick, wie viele Besucher (=Bewerber) eines Jobportals wahrscheinlich eine dort publizierte Stellenanzeige sehen – und sich bei diesem Arbeitgeber dann auch bewerben.

Stepstone erzielt nach diesen Berechnungen eine BE/ST-Ratio von 139, d.h. im Durchschnitt schauen sich 139 Besucher wahrscheinlich eine Stellenanzeige an. Monster kommt auf eine BE/ST-Ratio von 127, Stellenanzeigen.de erzielt 112.

Einen Überblick über alle Performance-Zahlen der Jobportale finden Sie im Crosswater Jobbörsen-Verzeichnis:

https://crosswater-job-guide.com/jobborsen-von-a-z/nach-zielgruppen-brancheberuf

Hier sind nicht nur die Betreiber- und Performance-Zahlen, wie beispielsweise die Historie der Besucher-Reichweite der letzten 6 Monate ersichtlich, sondern diese Angaben sind auch zu Vergleichszwecken in bis zu 40 passende Zielgruppen aufgegliedert.

Das Zahlenwerk ist eigentlich kein Selbstzweck, sondern es hilft Recruitern und Bewerbern die Frage nach der richtigen Jobbörse zu beantworten. Für Recruiter geht es um die Platzierung ihrer Stellenanzeigen in Jobportalen mit guter Performance, für Bewerber geht es darum, die Suche nach neuen Karrierechancen nicht zu verzetteln sondern auf die leistungsfähigen Jobportale zu fokussieren.

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