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Studie BEST RECRUITERS Deutschland 2017/18: Soziale Netzwerke im Recruiting nicht mehr wegzudenken

  • Agnes Koller, BEST RECRUITER

    OTTO an der Spitze der deutschen Recruiter

  • Social Media: flächendeckend im Einsatz, aber mit viel verschenktem Potenzial
  • Mobile Bewerbung: bei jedem zweiten Arbeitgeber möglich

423 getestete Unternehmen, 136 wissenschaftliche Kriterien – zum sechsten Mal in Folge stand die Recruiting-Qualität der größten Arbeitgeber Deutschlands auf dem Prüfstand. Gesamtsieger der Studie ist OTTO, gefolgt von Deloitte und ALTANA. Die Branche der Unternehmensberater beherrscht ihr Handwerk besonders gut und hat sich den Spitzenplatz im Branchen-Ranking zurückerobert. Die Analyse zeigt außerdem: Arbeitgeber sind mittlerweile fast ausnahmslos in sozialen Netzwerken präsent, jedoch noch  nicht alle beherrschen deren Kommunikationsprinzipien.

Unter den Top-10-Recruitern sind Unternehmensberatungen besonders stark vertreten: Neben Deloitte haben es auch KPMG (Rang 5) und EY (Rang 7) unter die ersten zehn Plätze geschafft. Außerdem im Spitzenfeld: Amadeus FiRe (Rang 4), Axel Springer (Rang 6), BASF (Rang 8), Randstad (Rang 9) sowie Hilti (Rang 10).

 

Social Web: Erste Wahl für Employer Branding

 

XING, Facebook und Co sind im Personalmarketing-Mix deutscher Personaler nicht mehr wegzudenken. Nur 3 % der 423 getesteten Arbeitgeber nutzen keine der elf untersuchten Social-Media-Plattformen für Recruiting-Zwecke. Die Unternehmen präsentieren sich am häufigsten auf XING, LinkedIn und kununu. Über Instagram versuchen immerhin 15 % vielversprechende Talente anzulocken. Trotz der flächendeckenden Präsenz in sozialen Medien nutzen Arbeitgeber deren Potenzial noch nicht in vollem Umfang. So haben zwar neun von zehn Unternehmen ein Arbeitgeberprofil auf XING, aber nur 41% kommunizieren über diesen Kanal aktiv, beispielsweise relevante News für potenzielle Bewerber. Bei LinkedIn ist es gut jeder Fünfte (23 %).

 

Bewerbungsprozesse werden „social“

 

Auch im Bewerbungsprozess selbst haben die sozialen Medien Einzug gehalten: Jedes vierte Unternehmen bietet Kandidaten die Chance, sich am PC bequem mit ihrem XING- oder LinkedIn-Profil zu bewerben (2016/17: 20 %). Am Smartphone ist dies erst bei jedem fünften Arbeitgeber möglich, obwohl gerade hier die Candidate Experience durch eine entsprechende Schnittstelle positiv beeinflusst werden könnte. Dabei wären viele nur einen Schritt entfernt von dieser Option: Mehr als die Hälfte der getesteten Arbeitgeber (54 %) hat schon ein mobil optimiertes Online-Bewerbungsformular.

 

Social-Media-Anfragen: Verloren im Bermuda-Dreieck

 

Bewerber können sich zwar in vielen sozialen Netzwerken über potenzielle Arbeitgeber informieren, doch ihrer eigentlichen Funktion als Kommunikationskanal werden sie oft nicht gerecht. Im Rahmen der diesjährigen Studie erhielten erstmals alle Top-Unternehmen Deutschlands eine Interessenanfrage eines fiktiven Bewerbers per Social Media. Nur etwas mehr als ein Drittel (37 %) reagierte innerhalb der studienrelevanten Frist von drei Werktagen – davon allerdings ein Großteil (31 %) innerhalb von 24 Stunden. Diese Tendenz beschränkt sich jedoch nicht auf Deutschland: In Österreich antworteten sogar lediglich 17 % auf die Anfrage per Social Media.

 

Mobile Recruiting: informieren ja, bewerben naja

 

Unterschiedliche Rekrutierungsmedien für Smartphones zu optimieren ist kein „Nice to have“ mehr: So sind beispielsweise nunmehr 85 % der Karriere-Websites von Deutschlands Top-Arbeitgebern für mobile Endgeräte optimiert (2016/17: 65 %). Einen durchgängig mobil optimierten Bewerbungsprozess – von der Karriere-Website über Stellenmarkt und Jobausschreibungen bis hin zur Bewerbung per se – bieten mit knapp der Hälfte (52 %) schon deutlich weniger Arbeitgeber. Aktiv zur Smartphone-Bewerbung aufgefordert und eingeladen werden Kandidaten hingegen bei gerade einmal 2 % der 423 untersuchten Top-Unternehmen. Der Vergleich mit den vorhergehenden Studien zeigt jedoch: Arbeitgeber sind sich der Bedeutung von Mobile Recruiting bewusst und haben das Thema weit oben auf ihre Agenda gesetzt.

 

Untersuchungsbereiche der Studie BEST RECRUITERS 2017/18

 

 

Anhand von 136 Kriterien wurden auf wissenschaftlich fundierter Basis die Recruiting-Aktivitäten in folgenden Erhebungskategorien gemessen und ausgewertet: Karriere-Website, Mobile Recruiting, Social Web, Online-Stellenausschreibungen, Bewerbungsresonanz, Usability im Bewerbungsprozess, Initiativen im Bereich Talent Relationship Management (erstmalig) sowie die Reaktion auf die Kontaktaufnahme von Bewerbern per E-Mail und Social Media (erstmalig).

 

 

Über die Studie

BEST RECRUITERS untersucht regelmäßig die Recruiting-Qualität der jeweils 400 Top-Arbeitgeber in Deutschland (seit 2011), Österreich (seit 2010) und der Schweiz (seit 2013). Zielsetzung der für die einzelnen Länder jährlich durchgeführten, wissenschaftlich fundierten und repräsentativen Studien ist es, sowohl die Bewerber-Ansprache als auch den Bewerber-Umgang im deutschsprachigen Raum konzeptionell und operativ weiter zu professionalisieren. Zur Beurteilung werden Personalgewinnungsaktivitäten in den Bereichen Online-Recruiting-Präsenz, Online-Stellenanzeigen, Umgang mit Bewerbern sowie Feedback-Verhalten untersucht. Das Ergebnis: Best Practices, Benchmarking und damit Impulse für HR-Verantwortliche. An Unternehmen mit einem hohen Professionalisierungsgrad vergibt BEST RECRUITERS Gold-, Silber- und Bronze-Zertifikate und Qualitätssiegel.

BEST RECRUITERS ist eine Initiative von Markus Gruber, Herausgeber zahlreicher Publikationen im Bereich Human Resources des CAREER Verlags, Wien/Österreich (www.careerverlag.at). Wissenschaftlicher Beirat: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Elšik, Wirtschaftsuniversität Wien und Kuno Ledergerber, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Weitere Informationen unter www.bestrecruiters.eu

 

 

 

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